Auftaktveranstaltung des Projekts „Asking the Pope for Help“
In einer Auftaktveranstaltung am 23. Januar 2023 in der Katholischen Akademie in München stellen Prof Dr. Dr. h.c. Hubert Wolf und sein Team von der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster ihr Forschungsprojekt „Asking the Pope for Help“ vor. Sie beantworten außerdem erste übergeordnete Fragen, die sich aus der Edition ergeben: Hat der Heilige Stuhl tatsächlich Unterschiede zwischen getauften und ungetauften Jüdinnen und Juden gemacht? Worum baten die Verfolgten? Und wie ist das Handeln Pius’ XII. zu bewerten? Im weiteren Verlauf der Akademieveranstaltung, die im Vorfeld des Gedenktags an die Opfer des Nationalsozialismus stattfindet, wird Rudolf Guckelsberger, Sprecher beim Südwestrundfunk, einzelne Bittschreiben vortragen.
Als Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung EVZ (Erinnerung, Verantwortung und Zukunft), die das Projekt nach einer Anschubfinanzierung durch die Krupp-Stiftung gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt, der Bayer-Stiftung und SAP maßgeblich fördert, wird die ehemalige Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland beim Heiligen Stuhl, Dr. h.c. mult. Annette Schavan, ein Grußwort sprechen. Auch Weihbischof Jörg Michael Peters aus Trier als Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz sowie Dr. Josef Schuster, der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, werden in einer abschließenden Diskussionsrunde zu Wort kommen.
Über das Projekt
Rund 15.000 jüdische Menschen aus ganz Europa baten während des NS-Regimes Papst Pius XII. und den Vatikan um Hilfe. Emotional schildern sie Gräuel, Verfolgung und Todesangst. Im Forschungsprojekt „Asking the Pope for Help“ erfassen der Kirchenhistoriker Prof. Dr. Hubert Wolf und sein Team der Universität Münster diese Bittschreiben, die in den vatikanischen Archiven lagern, und bereiten sie in einer kommentierten digitalen Edition für die Öffentlichkeit auf.