Themen der Liturgiewissenschaft

Auf dieser Seite stehen kurze Antworten auf aktuelle Ereignisse, Beobachtungen zu Festen und Daten des Jahreskreises und Notizen zu einzelnen Fragen der Liturgiewissenschaft.

Habemus Papam

Am 8. Mai 2025 war es so weit: Die römisch-katholische Kirche hat einen neuen Papst. In nur knapp 26 Stunden nach Beginn des Konklaves am Vortag wurde der US-Amerikaner Kardinal Robert Francis Prevost zum 267. Nachfolger Petri gewählt. Er trägt nun den Namen Leo XIV. – ein letzter liturgiewissenschaftlicher Kommentar zum Ende und Beginn eines Pontifikats. Weiterlesen
 

Extra Omnes

Am 7. Mai 2025 um 10 Uhr versammelten sich die 133 wahlberechtigten Kardinäle im Petersdom zu einem feierlichen Gottesdienst, um den neuen Papst zu wählen. Das heutige Konklave ist eine hochstilisierte Liturgie, die– im Unterschied zur demokratischen Wahl eines Amtsträgers – als eine heilige Handlung verstanden werden soll. Mit dem feierlichen Ruf „Extra omnes“ („Alle hinaus“) nach dem Einzug in die Sixtinische Kapelle werden alle Anwesenden, die nicht stimmberechtigt sind, hinausgebeten. Ein bedeutender Akteur bleibt jedoch zurück. Weiterlesen

Missa exsequialis

Am Freitagabend, dem 25. April 2025, wurde der Sarg des Papstes verschlossen – noch vor dem Requiem am Samstagvormittag um 10 Uhr (Missa exsequialis). Ein Kommentar zur feierlichen Verabschiedung des Papstes und dem Ende eines zwölfjährigen Pontifikats. Weiterlesen

© Marco Xu

Totengebet für Papst Franziskus im Hohen Dom St. Paulus zu Münster

Unmittelbar nach dem Tod von Papst Franziskus lud das Bistum Münster am 23. April 2025die Gläubigen zum gemeinsamen Gebet für den verstorbenen Papst im Hohen Dom St. Paulus zu Münster ein. Am Donnerstag, dem 24. April 2025, fand unter der Leitung von Weihbischof Dr. Stefan Zekorn um 19 Uhr ein Totengebet statt. Dieses Totengebet wurde theologisch vielschichtig gestaltet. Weiterlesen

Überführung der sterblichen Überreste von Papst Franziskus in den Petersdom

Trotz der Überarbeitung des Ordo Exsequiarum Romani Pontificis (aus dem Jahr 2000) durch Papst Franziskus im Jahr 2024 hinterlässt die liturgische Inszenierung der Exequien – der feierlichen Bestattungsriten – für den Römischen Papst einen bleibenden Eindruck. Die Liturgie soll allen Menschen Hoffnung auf das ewige Leben schenken. Die Überführung des Leichnams in den Petersdom am 23. April 2025 stellte eine Etappe innerhalb dieser aufwendigen Zeremonie dar. Über Vatican News konnte die Öffentlichkeit die Prozession in Echtzeit verfolgen. Weiterlesen

© Marco Xu

Papstbegräbnis

Papst Franziskus ist verstorben. Doch was passiert jetzt? Nach der Beisetzung des emeritierten Papstes Benedikt XVI. im Januar 2023 stellten sich unter den liturgischen Akteuren viele Fragen dazu, wie der Ritus zur Beerdigung eines ehemaligen Papstes gestaltet werden sollte, der das Amt nicht mehr innehat. Zugegebenermaßen sind solche Fälle äußerst selten. Ein Anlass für Papst Franziskus, die bisherige Liturgie zur Papstbestattung anzupassen – und sie schlichter zu gestalten. Weiterlesen

Krug-Schale-Tuch (Fußwaschungsutensilien)
© Clemens Leonhard

Die Fußwaschung am Gründonnerstag

Am Gründonnerstag wird seit den Liturgiereformen von Papst Pius XII in Bischofs- und manchen Gemeindekirchen eine Fußwaschung vollzogen. Die Fußwaschung erfolgt in Anlehnung an eine Erzählung im Johannesevangelium (Kapitel 13). Jesus wäscht seinen Jüngern die Füße und deutet das als Zeichenhandlung: „Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt.“ (Verse 34 und 35) Sie können einander wohl auch die Füße waschen. Entscheidend ist aber, dass aus ihrem alltäglichen Umgang miteinander für alle Welt sichtbar ist, dass sie Jüngerinnen und Jünger Jesu sind. Die Auswahl der Teilnehmer und Teilnehmerinnen und die Gestaltung der Liturgie erfordert Gefühl für die Deutung öffentlich sichtbarer Handlungen der katholischen Kirche. Soll eine Szene des Evangeliums nachgespielt werden oder soll ein Zeichen der Erfüllung des Auftrags Jesu gesetzt werden? Seit 2016 ist jedenfalls durch die römische Autorität bestätigt, dass Frauen daran teilnehmen können.
Fußwaschungen am Gründonnerstag haben eine lange Geschichte. Dazu gehören die Fußwaschungen an europäischen Herrscherhöfen und das noch im 19. Und frühen 20. Jahrhundert. Weiterlesen

 

© Marco Xu

Kreuzigung und Eucharistie

Nach alter christlicher Lehre wird der Tod Christi als Opfer in der Eucharistie vergegenwärtigt und ist Ausdruck der unbedingten Liebe Gottes zu den Menschen. Mithilfe der Auslegungsgeschichte des Hebräerbriefes lässt sich diese Vorstellung als eucharistisches Opferverständnis zugänglich machen. Weiterlesen


 

© Marco Xu

Inkulturation des römischen Ritus?

Die Geschichte der Inkulturation ist lang, doch mit der Liturgiekonstitution Sacrosanctum Concilium (SC) sollte eine bahnbrechende Veränderung angestoßen werden – etwa die Erlaubnis, die Messfeier in den Volkssprachen zu feiern, ohne das Latein als Kultsprache ausdrücklich aufzugeben. Die Realität zeigt jedoch, dass es anders gekommen ist. Weiterlesen



 

© Clemens Leonhard

Das Aschenkreuz

Das Aschenkreuz am Aschermittwoch gibt es noch, weil es umgedeutet wurde. Wer sich heute im katholischen Gottesdienst ein Kreuz mit Asche auf die Stirne zeichnen lässt, nimmt einen sehr allgemeinen Aufruf zum Nachdenken und Umdenken an, zum Beispiel: „Bekehrt euch und glaubt an das Evangelium.“ (Markusevangelium 1,15). Seit seiner Einführung hat sich einiges geändert. Das Aschenkreuz wäre längst verschwunden, wenn es nicht vor mehr als einem Jahrtausend eine neue Bedeutung bekommen hätte. Jene Bedeutung ist mittlerweile auch schon wieder vergessen. Weiterlesen

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© Cinema & Kurbelkiste / film-grab

Der Exorzist - Theologie und Film im Wintersemester 2024/25

8. Januar 2025 20:00 Uhr Mit einer Einführung von PD Dr. Martin Lüstraeten

Als vor gut 50 Jahren der Film „Der Exorzist“ des US-amerikanischen Regisseurs William Friedkin Premiere hatte, war dies begleitet von Tumulten vor den Kinos und einer teils hitzig geführten öffentlichen Debatte. Den eigentlichen Fall, der William Peter Blatty zu seinem Drehbuch inspirierte, kennt dagegen kaum jemand. Ebenso unbeachtet blieb, wie sich die mediale Aufmerksamkeit wiederum auf die Diskussionen in der katholischen Theologie und auf die katholische Praxis der Exorzismen auswirkte.
Das Seminar für Liturgiewissenschaft der Katholisch-Theologischen Fakultät an der Universität Münster lädt am Mittwoch, den 8. Januar 2025, um 20 Uhr gemeinsam mit dem Programmkino Cinema & Kurbelkiste zu einer Filmvorstellung des Horror-Klassikers. Die Veranstaltung beginnt mit einer Einführung in den historischen und rituellen Kontext durch PD Dr. Martin Lüstraeten (Paris-Lodron-Universität Salzburg), einem ausgewiesenen Experten für die Geschichte und Theologie des Exorzismus.

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© TheoPodcast

Clemens Leonhard spricht im TheoPodcast über:

Das Hochgebet in der christlichen Eucharistie und Gebete vor dem Essen im antiken Judentum - Clemens Leonhard schaut auf das Hochgebet in der christlichen Eucharistie und auf Gebete vor dem Essen im antiken Judentum. Er kommt in seinem Vergleich zu spanenden Fragen. Aber hören Sie selbst wie Gebete unterschiedlich auf Brot einwirken können

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Clemens Leonhard spricht im TheoPodcast über:

Corona und die geistige Kommunion - Was haben Corona und der Regenwald gemeinsam? Dass man versucht sein kann, in ihren Fällen im Mittelalter nach Lösungen für liturgische Probleme zu suchen: die geistige Kommunion. Möglicherweise hilft diese Lösung weniger als erhofft.

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Clemens Leonhard spricht im TheoPodcast über:

Firmung – Eine kleine Geschichte des Initiationsrituals (Teil 1) - Wenn man gefragt wird, was die Firmung sei, und obendrein noch eine Viertelstunde lang antworden darf, erzählt man besten eine der Geschichten der Firmung. Der Podcast versucht genau das: Es war einmal eine feierliche Liturgie der Initiation in der Spätantike. Priester, Diakoninnen und Diakone wirkten mit. Und am Ende standen die soeben getauften Menschen in weißen Kleidern beim Schein unzähliger Lichter vor dem Bischof. Und ... (Weitere Geschichten zur Firmung folgen später auf diesem Kanal).

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Studium in Israel

Theologiestudierende im Hauptstudium haben die Möglichkeit, ein Studienjahr an der Hebräischen Universität Jerusalem zu verbringen. Dort besteht nicht nur die Möglichkeit die Kenntnisse des Alt- und Neuhebräischen zu vertiefen, sondern auch in der Heiligen Stadt das Judentum und das Orientalische Christentum mit ihrer Theologie und Liturgie näher kennen zu lernen und im eigenen Theologiestudium somit einen Schwerpunkt zu definieren. Organisiert und finanziert wird dieses Projekt durch den Verein Verein „Studium in Israel“ und die EKD.