Konzept der Masterarbeit umgesetzt
Fotowettbewerb „Mein Uni-Lieblingsort“: Machen Sie mit!
Unterwegs in Paris
"Wege zum Frieden?" – Die Schüler:innenakademie zum ökumenischen Facharbeitswettbewerb im Fach Religion 2023
Rektorat der WWU zeichnet "summa cum laude"-Promovenden aus
Kirchenhistoriker Hubert Wolf Inhaber der Mainzer Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur 2023
Auszeichnung der Dissertation
Ein wichtiger Vermittler und Kommunikator
Ein "ganz großer Moment"
wissen.kommuniziert-Preisverleihung 2021 an Thomas Schüller
Livestream zur Verleihung des Sigmund-Freud-Preises an Hubert Wolf
Professor Thomas Schüller erhält den"wissen.kommuniziert"-Preis für Wissenschaftskommunikation 2021
8 Promovend_innen der Katholisch-Theologischen Fakultät geehrt
Preise im Facharbeitenwettbewerb für Schülerinnen und Schüler verliehen
Dissertationspreis für Dr. Anna Maria Riedl
Anerkennung für die Umfrage "Fragt die Gläubigen" durch die Herbert-Haag-Stiftung
Dissertationspreis für Dr. Christian Hengstermann
Höchstes Lob für drei unserer Absolvent_innen
Herzlichen Glückwunsch, Dr. Baab!
Preise im Facharbeitswettbewerb Katholische Religionslehre verliehen
Facharbeiten-Wettbewerb 2013 ist entschieden
Am 26. Juni wurden die Preise im Facharbeiten-Wettbewerb 2013 vergeben, den die Katholisch-Theologische Fakultät der Uni Münster, die Schulabteilung des Bistums Münster, die Katholische Akademie „Franz-Hitze-Haus“ und die Bezirksregierung Münster zum dritten Mal ausgelobt haben. Die Feierstunde war der Abschluss einer dreitägigen Schülerakademie zum Thema "Selig die Frieden stiften: Chancen und Grenzen des interreligiösen Dialogs."
Gewonnen hat den Wettbewerb Christian Robin Chrosch vom Vestischen Gymnasium Kirchhellen. Unter der Betreuung seines Religionslehrers Marcin Morawski schrieb er eine Arbeit zum Thema „Glaubens- und Wertvorstellungen in den frühen Reiseerzählungen Karl Mays“. Die Arbeit, so die Jury, „besticht allein schon durch ihre originelle, fächerübergreifende Fragestellung“. Außerdem beweise Christian Robin Chrosch nicht nur eine detaillierte Kenntnis der Werke Karl Mays, sondern auch hervorragende Kenntnisse der theologischen Begrifflichkeiten und eine „bemerkenswerte Stilsicherheit im sprachlichen Ausdruck.“ Der Schüler der 11. Klasse darf sich über einen Geldpreis von 300 Euro freuen.
Den zweiten Platz belegte Franziska Rensinghoff vom Gymnasium Johanneum Schloss Lohburg in Ostbevern. Unter der Betreuung des Religionslehrers Matthias Hellmons lautete der Titel ihrer Arbeit: "'Der Hund mit dem gelben Herzen': Glaubensentwicklung im fortgeschrittenen Kindesalter mithilfe eines literarischen Textes". Darin widmete sich Franziska Rensinghoff der Frage, ob und wie Kinder- und Jugendbücher den Glauben fördern können. Besonders originell war an dieser Arbeit, dass die Frage nicht nur theoretisch abgehandelt wurde, sondern praktisch erprobt wurde: in einer selbst entwickelten bemerkenswerten Religionsstunde mit einer 5. Klasse ihrer eigenen Schule.
Den dritten Platz belegte Annika Freyhoff vom Gymnasium Petrinum in Recklinghausen. Unter der Betreuung ihres Religionslehrers Joachim van Eickels schrieb sie eine Arbeit zum Thema „Gemeindefusionen im Bistum Münster: Gründe, Konsequenzen und mögliche Alternativen, erarbeitet an einem Recklinghäuser Beispiel.“ Darin untersucht Annika Freyhoff sehr engagiert, welche Gründe und Konsequenzen es hat, wenn Kirchengemeinden fusionieren müssen. Als Beispiel greift sie die künftige Gemeinde St. Peter in Recklinghausen heraus, der sie selbst angehört und die Ende Juni aus vorher insgesamt neun Gemeinden zusammengelegt wird
Der Facharbeiten-Wettbewerb wurde zum dritten Mal ausgetragen und lud Schulen aus dem nordrhein-westfälischen Teil des Bistums Münster ein, herausragende Facharbeiten, die Schülerinnen und Schüler der 11. Klassen zur Qualifikation für das Abitur verfasst hatten, einzureichen. Die Arbeiten waren jeweils mit der Note 1 oder 2 bewertet. „Die Jury war beeindruckt von der Themenvielfalt und den innovativen Ideen der Schülerinnen und Schüler““, sagt Dorothee Herborn von der Katholisch-Theologischen Fakultät der Uni Münster.
Der Preis wurde am Mittwoch im Rahmen einer Schüler-Akademie im Franz-Hitze-Haus verliehen, zu der die Autorinnen und Autoren eingeladen waren. Drei Tage lang diskutierten sie mit Lehrenden der Theologie zu dem Thema "Selig, die Frieden stiften. Chancen und Grenzen des interreligiösen Dialogs." Auch hier waren die Schülerinnen und Schüler, die Dorothee Herborn "sehr kreativ und engagiert dabei". Sie lernten im Laufe der drei Tage verschiedene theologische Fächer kennen, die die Frage unter ganz unterschiedlichen Perspektiven angingen. "Das hat sie spürbar interessiert." Besonders begeistert waren sie aber von einer Exkursion. "Alle haben gesagt: Der Besuch bei der DITIB-Gemeinde war der Höhepunkt."
Die Schülerakademie, aber auch die Preisgelder wurde finanziell auch ermöglicht wurde von der Darlehenskasse Münster (DKM) als Sponsor. Dafür ein herzliches "Dankeschön!" von allen Beteiligten.
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Prof. Dr. Reinhard Feiter gewinnt doppelten Predigtpreis
Reinhard Feiter, Professor für Pastoraltheologie an unserer Fakultät, hat den Ökumenischen Predigtpreis 2012 des Verlags für die deutsche Wirtschaft AG (Bonn) erhalten. Mit seiner Predigt, die er am 27. Mai 2012 anlässlich einer Primiz in der Pfarrkirche St. Bartholomäus in Niederkrüchten hielt, gewann er sogar doppelt: in der Kategorie "Beste Predigt" und in der Kategorie "Beste Predigt zum Pfingstfest". Überreicht wird der nichtdotierte Preis im November in Bonn.
Der Ökumenische Predigtpreis wird seit dem Jahr 2000 jährlich vergeben. Bekannte Preisträger waren etwa Hanns-Dieter Hüsch, Walter Jens, Kurt Marti, Jörg Zink oder die Bischöfe Reinhold Stecher (Innsbruck) und Joachim Wanke (Erfurt). In diesem Jahr wurden 270 Predigten aus der katholischen und evangelischen Kirche, aus Freikirchen und Landeskirchlichen Gemeinschaften eingereicht.
Die preiswürdige Predigt von Reinhard Feiter können Sie hier nachlesen. Mehr zum Predigtpreis finden Sie hier.
Es ist bereits das zweite Mal, dass ein Vertreter unserer Fakultät den Predigtpreis gewann. Im Jahr 2002 war es Dr. Thomas Meurer, damals Assistent am Seminar für Exegese des Alten Testaments, der für eine Adventspredigt in der Jugendvesper der Abtei Königsmünster (Meschede) die Auszeichnung "Beste Predigt" bekam. Thomas Meurer ist 2010 verstorben. Mehr zu ihm und zu seiner ausgezeichneten Predigt finden Sie hier.
Preise im Facharbeitenwettbewerb 2012 vergeben
Zum zweiten Mal hat unsere Fakultät zusammen mit anderen Partnern einen Facharbeiten-Wettbewerb im Fach Katholische Religionslehre ausgelobt. Prämiert und mit Geldpreisen ausgezeichnet wurden darin die drei besten Facharbeiten, die im Rahmen der Qualifikation zum Abitur geschrieben wurden. Vier weitere Arbeiten fanden besonders lobende Erwähnung und gewannen Bücher-Gutscheine.
Eingereicht wurden zu diesem Wettbewerb, an dem außer unsere Fakultät auch die Schulabteilung des Bistums Münster, das Franz-Hitze-Haus und die Bezirksregierung beteiligt sind, 37 Arbeiten von 19 Schulen aus dem nordrhein-westfälischen Teil des Bistums Münster. Die Qualität der Arbeiten war insgesamt sehr hoch, lobte die Jury, die auch mit Lehrenden unserer Fakultät besetzt war. Sie stellten auch Referenten für die Schüler-Akademie, zu der die besten 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Dienstag bis Donnerstag ins Franz-Hitze-Haus gekommen waren. Drei Tage lang diskutierten und erforschten die jungen Leute das Thema "Religion und Gewalt". "Die Tage der Schüler-Akademie waren sehr schön und erfolgreich", sagt Guido Hunze, der seitens der Fakultät den Wettbewerb organisiert. "Lehrende wie Lernende waren sehr engagiert dabei."
Beim Festakt, den unter anderem Dekan Klaus Müller mit seinem Festvortrag und Matthias Krack vom Mauritz-Gymnasium Münster mit seinem begeisternden Klavierspiel gestalteten, stieg die Spannung, als es um die Preisvergabe ging. Denn schließlich waren außer der Ehre auch Geldpreise von 400, 300 und 200 Euro zu gewinnen.
Mit Buchpreisen ausgezeichnet wurden Mona Herbstmann (Geschwister-Scholl-Gymansium, Stadtlohn), Maximilian Delsmann (Gymnasium Johanneum Schloss Loburg, Ostbevern), Lukas Seggewiß (St.-Pius-Gymnasium, Coesfeld) und Isabelle Harbeke (Mariengymnasium Warendorf).
Der dritte Preis, und damit 200 Euro, gingen an Marie-Theres Gädker vom Gymnasium Johanneum Schloß Loburg in Ostbevern. Sie hatte eine Untersuchung vorgelegt zum Thema "Glaube in der letzten Lebensphase: Sterben als Erlösung? Glaubensansichten am Ende des Lebens am Beispiel von Hospiz-Bewohnern". Anhand eines selbst entwickelten Interview-Leitfadens befragte die engagierte Verfasserin Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von zwei Hospizen in Münster und Osnabrück. Als Auswertungshilfe dienten ihr einerseits die "fünf Sterbephasen" nach Elisabeth Kübler-Ross und andererseits eine sehr gebündelte Auseinandersetzung mit dem christlichen Erlösungsbegriff. Die Jury stellte den sehr eigenständigen Ansatz der Verfasserin heraus. Denn während üblicherweise in der Oberstufe nur ethische Fragen zu Tod und Sterbehilfe thematisiert werden, nahm Marie-Theres Gädker ausdrücklich die Glaubens-Perspektive in den Blick.
Den zweiten Preis (300 Euro) errang Johanna Seier vom Gymnasium Remigianum in Borken. Der Titel ihrer Arbeit zu einem theologischen Kernthema: "Gnade - ein bedingungsloses Geschenk! Untersuchungen zu einem zentralen theologischen Begriff". Ihre Motivation speiste sich offenkundig aus der Erfahrung einer weithin gnadenlosen Leistungsgesellschaft, die die Lebensbedeutung der "Gnade" in den Schatten stellt. Ausgehend von einem Überblick über biblische Grundlagen und theologische Ausfaltungen des Gnaden-Begriffs, kommt die junge Autorin zu der Frage, ob Gnade "lebenswichtig" sei. Ihr Ergebnis: Wer Gnade erfahren hat, sie als von Gott geschenkt glaubt, wird selbst fähig, sich von narzisstischer Selbstrechtfertigung ebenso zu distanzieren wie von der Gnadenlosigkeit gesellschaftlicher Leistungs- und Konkurrenzverhältnisse. Insofern hat der sehr veraltet und theoretisch erscheinende Begriff der Gnade höchst lebenspraktische Relevanz.
Auch wenn viele Arbeiten gut und sehr gut waren, war sich die Jury doch bald in der Wahl der diesjährigen Siegerin einig: Christina Scholz vom Gymnasium Johanneum Schloß Loburg mit einer Arbeit zum Thema "Am Anfang war das Wort - Eine Untersuchung des kirchlichen Öffentlichkeitsauftrags im Spannungsfeld zwischen schwindenden Gemeinden und aktuellen Kommunikationsstrategien der katholischen Kirche in Deutschland." Die Jury hob besonders die Aktualität und Relevanz des Themas hervor. Die Autorin fragt, welche Kommunikationsstrategien angesichts von Vertrauensverlust und hohen Kirchenaustrittszahlen nötig sind. Dabei gründet ihre Untersuchung auf biblischen und theologischen Ansätzen zum Öffentlichkeitsauftrag der Kirche, bevor sie praktisch wird und konkrete Beispiele kirchlicher Kommunikation untersucht: verschiedene kirchliche Image-Kampagnen, den Internet-Auftritt "katholisch.de", die Performance der Münsteraner Jugendkirche "Effata" und eine Plakataktion auf Autobahnen mit kurzen religiösen Losungen. Sowohl durch die fundierte wissenschaftliche Grundlegung wie durch die Originalität und Eigenständigkeit der Bearbeitung war die Arbeit von Christina Scholz aus Sicht der Jury besonders preiswürdig.
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Gleichstellungspreis verliehen
Die "AGENDA Regionalgruppe für Münster und Umgebung" (von links nach rechts: Anna Maria Riedl, Aurica Nutt, Vanessa Goertz, Corinna Heise, Carolin Hanke) nahm beim Neujahrsempfang 2012 der WWU den Frauenförderpreis entgegen. Die Agenda teilt sich den Preis, der mit insgesamt 20.000 Euro dotiert ist, mit dem Projekt "Geschlechtersensible Lehrmodule in der Medizin".
Die Lokale AGENDA, die sich 2010 an unserer Fakultät gegründet hat, möchte mit dem Preisgeld ihr Angebot an Vernetzungen und Fortbildungen finanzieren und ausbauen. Ihr gehören zur Zeit knapp 20 Professorinnen, Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Studentinnen in den Abschluss-Semestern an. Sechs Veranstaltungen unterschiedlicher Art werden jährlich organisiert und durchgeführt, die diese drei Schwerpunkte haben: Vernetzung unter Theologinnen, Veranstaltungen zur Klärung von Rollenverständnissen und besonderen Herausforderungen in der Kirche, sowie Coachings zur Karriereplanung. "Grundlage unseres Engagements ist die Erfahrung, als Frau und Theologin in zweifacher Hinsicht auf strukturelle Benachteiligungen zu treffen, sowohl im akademischen Bereich als auch in kirchlich-theologischen Arbeitsfeldern", heißt es in dem erfolgreichen Förderantrag. "Ziel ist es, die Anliegen von Frauen in theologischen Arbeitsfeldern transparent zu machen, umzusetzen und Theologinnen beim Weg in diese Arbeitsfelder zu unterstützen."
Der Gewinn des Frauenförderpreises kann dabei helfen. "Das Preisgeld ermöglicht uns ein qualitativ hochwertiges Programm", sagt Anna Maria Riedl. Auch die Werbung soll mit Hilfe des Preisgeldes intensiviert werden. "Wir wünschen uns für die Zukunft noch mehr Theologinnen aus dem nichtwissenschaftlichen Bereich", sagt Carolin Hanke, ebenfalls Miglied der AGENDA. "Das würde den Netzwerk-Gedanken noch erhöhen. Wer sich für die AGENDA-Regionalgruppe interessiert oder in den Verteiler aufgenommen werden möchten, schreibe bitte eine Email an: agenda.in.muenster@googlemail.com
Thomas Hanke erhielt Hahne-Preis
Der Theologe Dr. Thomas Hanke erhielt den Preis der Sybille-Hahne-Stiftung für seine Leistungen auf dem Gebiet der Geisteswissenschaften. Ausgezeichnet wurde seine Dissertation über den Beitrag Georg Wilhelm Friedrich Hegels zum Frühidealismus, die er an unserer Fakultät im Fach Philosophie verfasst hat. Der Preis wurde beim Neujahrsempfang 2012 der WWU vom Stiftungsvertreter Wolfgang Wutholt überreicht.
Aus der Begründung:
"Die Sybille-Hahne-Stiftung zeichnet Dr. Thomas Hanke von der Katholisch-Theologischen Fakultät für dessen Leistungen auf dem Gebiet der Geisteswissenschaften aus. In seiner Dissertation rekonstruiert er die Schlussfolgerungen des Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770-1831), die er während seines Frankfurter Aufenthalts in den Gesprächen im Kreis um Friedrich Hölderlin zieht. Drei Jahre lang teilt Hegel das fundamentalphilosophische Paradigma seines Freundes, bis er es hinter sich lässt – aus religionsphilosophischen Gründen. Diese Arbeit vermittelt ein neues Bild von den Beiträgen Hegels zum Frühidealismus. Dr. Thomas Hankes Studie stellt damit einen herausragenden Beitrag zur Idealismusforschung dar."
Preise im Ersten Theologischen Facharbeiten-Wettbewerb wurden vergeben
Verena Klein (im Bild ganz rechts) vom Gymnasium St. Mauritz in Münster hat den ersten Facharbeiten-Wettbewerb gewonnen, den die Katholisch-Theologische Fakultät der Uni Münster, die Schulabteilung des Bistums Münster, die Bezirksregierung Münster und die Katholische Akademie „Franz-Hitze-Haus“ ausgelobt hatten. Der Preis wurde am 8. Juli 2011 im Franz-Hitze-Haus verliehen. Die Schülerin der 12. Klasse darf sich über einen Geldpreis von 500 Euro freuen.
Sie konnte die Jury, in der auch vier Professoren der Katholisch-Theologischen Fakultät saßen, mit einer Arbeit überzeugen, die den Titel trug: „Gottesbilder: Eine empirische Untersuchung, wie sich Grundschulkinder der 1. und 4. Klasse im Vergleich Gott vorstellen“. „Ich möchte später einmal Grundschullehrerein werden“, sagt Verena Klein. „So ist eigentlich die Idee entstanden.“ Mit ihrer Facharbeit hat sie eine eigenständige Studie vorgelegt und sie gleichzeitig mit aktueller religionspsychologischer Forschung verbunden. Die Arbeit beeindruckte die Jury durch die methodisch einwandfreie Untersuchung der Kinderbilder sowie durch die selbst geführten Schülerinterviews. „Die Darstellung der kindlichen Entwicklung und die Auslegung der Schülerprodukte gelingt in beeindruckender und überzeugender Weise, sprachlich ist die Arbeit mehr oder weniger fehlerfrei und auf hohem Niveau gehalten“, heißt es in der Würdigung durch den Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät, Prof. Dr. Dr. Klaus Müller. „Ich fand es spannend, wie unterschiedlich die Gottesvorstellungen von Kindern sind“, sagt Verena Klein. „Manche stellen sich den Mann mit weißem Bart vor, andere malen einen Regenbogen oder ein leeres Bild mit einem bunten Rahmen, weil sie keine genaue Vorstellung, aber ein positives Gefühl haben.“
Marina Schwegmann (Bildmitte) vom Gymnasium Johanneum Schloss Loburg in Ostbevern belegte den zweiten Platz mit einer Arbeit zum Thema „Praktizierte Nächstenliebe – Der Fair-Teiler in Ostbevern“. Darin untersucht sie ein lokales Caritas-Projekt zur kostengünstigen Abgabe von Lebensmitteln an Bedürftige in Ostbevern. Die Jury hob heraus, dass sich die junge Autorin sehr umfassend mit dem Thema beschäftigt. Unter anderem stellt sie Fallbeispiele vor, die sich auf selbst geführte Interviews stützen. Außerdem setzt sie sich mit einer kritischen Studie auseinander, diesen Sinn solcher Angebote bezweifelt und kommt zu einem eigenständigen Urteil. „Für mich besonders spannend waren die Interviews mit den Betroffenen“, so Marina Schwegmann. „Die Leute haben ganz offen mit mir gesprochen und von ihrer Situation erzählt.“ Der 2. Platz war mit 300 Euro dotiert.
Alena Delsmann (im Bild links) ebenfalls vom Gymnasium Johanneum Schloss Loburg belegte den dritten Platz mit einer Untersuchung zum Thema „Die Päpste und die Juden – Entwicklung einer Beziehung seit dem 2. Vatikanischen Konzil“. „Ich habe einen Film darüber gesehen“, erzählt sie. „Da hat mich das Thema gepackt.“ Alena Delsmann zeichnet den spannungsreichen Weg der Beziehungen der letzten Päpste zu den Juden nach, wobei die Problemgeschichte seit der Judenverfolgung im Dritten Reich stets mitschwingt. Sie geht auf wichtige Eckpunkte ein wie die Besuche von Papst Johannes Paul II. in der Synagoge in Rom 1986 und von Papst Benedikt XVI. in Auschwitz. Dabei bleibt die Verfasserin den jeweiligen Chancen und Grenzen päpstlicher Gesten und Äußerungen auf der Spur – so, wenn mit großem Einfühlungsvermögen die Problematik eines deutschen Papstes – noch dazu der Kriegsgeneration – in Auschwitz dargestellt wird. Was sie mit dem Preisgeld von 200 Euro anfangen wird, was sie noch genauso wenig, wie die anderen beiden Siegerinnen.
Der Facharbeiten-Wettbewerb wurde zum ersten Mal ausgetragen. Insgesamt waren 42 Arbeiten aus dem nordrhein-westfälischen Teil des Bistums Münster eingereicht worden, die Schülerinnen und Schüler der 12. Klassen zur Qualifikation für das Abitur verfasst hatten. Die Arbeiten, die in beliebigen Fächern zu frei wählbaren Themen geschrieben werden können, waren jeweils mit der Note 1 oder 2 bewertet und von den betreuenden Lehrkräften eingereicht worden. „Insgesamt war das Niveau der Arbeiten sehr erfreulich“, sagt Dr. Guido Hunze von der Katholisch-Theologischen Fakultät der Uni Münster im Namen der Jury. „Dieses Niveau würden wir uns manchmal bei unseren Studierenden wünschen.“
Der Preis wurde am Freitag im Rahmen einer Schüler-Akademie im Franz-Hitze-Haus verliehen, zu der die 30 besten Autorinnen und Autoren eingeladen waren. Drei Tage lang diskutierten sie mit ausgewiesenen Referenten über Hirnforschung und ihre Bezüge zu Theologie und Philosophie. Für die Veranstalter ist der Wettbewerb und die Schüler-Akademie auch so etwas wie frühe Nachwuchsförderung. „Wir möchten an geisteswissenschaftlich interessierten Schülerinnen und Schülern zeigen, wie spannend Theologie sein kann“, so Guido Hunze. Vielleicht hat das ja Auswirkungen auf eine spätere Berufswahl.
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Ehrennadel der Universität für Magdalena Siepmann
Die langjährige Mitarbeiterin am Seminar für Pastoraltheologie, Magdalena Siepmann, wurde beim Schlossparkfest am 1. Juli 2011 mit der Ehrennadel der Universität ausgezeichnet. Es ist die einzige Ehrung für "weitere Mitarbeiter" im Wissenschaftsbetrieb der Universität.
Magdalena Siepmann war neben ihrer Tätigkeit am Seminar für Pastoraltheologie viele Jahre Vertreterin der Statusgruppe der weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Fachbereichsrat. Nach ihrer "Emeritierung" hat sie ehrenamtlich die Aufgabe übernommen, in langjähriger akribischer Feinarbeit die unzähligen und zum großen Teil unsortierten Hinterlassenschaften aus dem Dekanat, den Seminaren und Instituten zu einer Art "Fakultätsarchiv" aufzubauen, das dann dem Universitätsarchiv zur Verfügung gestellt werden konnte.
Martina Bär erhält den Maria-Kassel-Preis 2011
Die Erfurter Theologin Dr. Martina Bär wurde am 27. Mai 2011 mit dem diesjährigen Maria-Kassel-Preis ausgezeichnet. Der Preis, der von der WWU in Verbindung mit der Arbeitsstelle Feministische Theologie und Genderforschung vergeben wird, ist mit 1000 Euro dotiert. Bär erhielt den Preis für ihre Dissertation "Mensch und Ebenbild Gottes sein. Zur gottebenbildlichen Dimension von Mann und Frau".
Bei der Feierstunde im Schloss hielt Judith Könemann, Professorin für Katholische Theologie und ihre Didaktik, die Laudatio. Sie stellte heraus, dass Martina Bär die "bedrückenden Unrechts- und Gewalterfahrungen von Frauen" als Ansatz nimmt und sie einbettet in die Rede von Gott angesichts des Leides. "Indem Bär sexuelle Gewalt unter dem Gesichtspunkt der Theodizeeproblematik thematisiert, markiert sie einen bisher blinden Fleck in der Theodizee." Außerdem sei innovativ, dass Martina Bär den freiheitstheoretischen Ansatz zur Bestimmung einer Anthropologie der Geschlechter wählt, "galt doch die Rezeption eines Freiheitsdiskurses, der sich auf den Idealismus bezieht, vielen feministischen Philosophinnen und Theologinnen als undenkbar." Die Erfurter Theologin hingegen betone, dass der Mensch als Freiheitswesen unabhängig von jeder Geschlechterdifferenz Bild Gottes sei "und so besitzen Mann und Frau als Freiheitswesen die gleiche Würde, und sie sind in gleicher Weise auf das erlösend-vollendende Handeln Gottes hingeordnet." Insgesamt werde, so Könemann, die "hervorragende theologische Dissertation sowohl die Forschung zur theologischen Anthropologie als auch die theologische Frauen-Geschlechterforschung bereichern und voran bringen."
Der Maria-Kassel-Preis, der seit 2003 verliehen wird, soll die Erforschung der Symbolik religiöser Überlieferungen und ihre Praxis fördern. Er zeichnet hervorragende wissenschaftliche Arbeiten oder Arbeitsanteile in tiefenpsychologischer Bibelexegese sowie in praktischer Theologie mit tiefenpsychologischem Schwerpunkt aus, die eine feministische Perspektive enthalten. Gestiftet wurde der Preis von Maria Kassel, die von 1964 bis 1992 an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität als Studienprofessorin mit dem Arbeits- und Forschungsschwerpunkt „Tiefenpsychologisch-Feministische Bibelexegese, deren theologische Hermeneutik und Vermittlung an die Basis“ tätig war.
Die diesjährige Preisträgerin Martina Bär ist 34 Jahre alt und stammt aus Wangen im Allgäu. Sie hat in Tübingen Katholische Theologie und Geschichte studiert, bevor sie 2004 an die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Erfurt kam. Seit dem Wintersemester 2010/11 arbeitet sie an ihrer Habilitation bei Prof. Dr. Claus-Peter März am Lehrstuhl Exegese und Theologie des Neuen Testaments.