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Gerhard Domagk – Ein Pionier der Infektionsforschung

Wer war Gerhard Domagk? Pathologe, Nobelpreisträger, Visionär. Schon diese drei Begriffe geben einen Eindruck davon, dass der lange Zeit mit Münster verbundende und praktizierende Arzt mehr war als nur ein ambitionierter Mediziner. Aus seinen Erfahrungen im Einsatz als Kriegsfreiwilliger während des Ersten Weltkrieges, in dem er nicht nur die Grauen des Krieges in Form schwerster Verwundungen kennenlernt, sondern auch die Machtlosigkeit der Ärzte gegenüber den häufig auftretenden bakteriellen Infektionserkrankungen, formt sich sein späterer Lebenstraum, nämlich Menschen zu helfen. So sagt er einmal: „Wenn du jemals aus diesem Grauen des Trommelfeuers heimkommst –sagte ich mir- willst du nur arbeiten, um anderen Menschen zu helfen.“

2014 jährte sich Domagks Nobelpreisverleihung für das Prontosil zum 75. Mal - Domagk ist noch bis heute der einzige Nobelpreisträger der WWU. Sein Todestag wiederholte sich in diesem Jahr zum 50. Mal und das Institut für Pathologie trägt seit nunmehr 30 Jahren seinen Namen. Von hier aus gelang es Domagk, seinen weitsichtigen Forschungsinteressen zu folgen und mit Hilfe der Farbwerke Bayer Großes zu leisten, ohne seine Treue zur münsterschen Universität zu vernachlässigen. Wir betrachteten dies als guten Grund, ihm eine Veranstaltungsreihe zu widmen und seine Geschichte aus der Vergessenheit zu retten.

In Zusammenarbeit mit der Medizinischen Fakultät der WWU, dem Gerhard-Domagk-Institut für Pathologie, unterstützt durch seinen Enkel Prof. Dirk Domagk und der Bayer AG, läutete die Expedition Münsterland 2014 das Domagk-Jahr ein.
Den Kern des Domagk-Jahres bildete die Domagkstraße in Münster, die zum Einen als Outdoor-Galerie für die Ausstellung Auf den Spuren Gerhard Domagks fungierte, zum Anderen wurde sie Schauplatz für eine Auswahl an Veranstaltungen. Die Premiere des Gerhard-Domagk-Films (2014), Gerhard Domagk und die Kunst – ein Vortrag mit anschließendem Rundgang durch eine anatomisch-künstlerische Ausstellung und das Fotoprojekt 24-Stunden Domagkstraße waren nur einige Höhepunkte des vielfältigen Programms, dass zahlreiche neugierige Besucher anlockte - ein Zeichen, dass Gerhard Domagks Geschichte, die Menschen bewegt.