



Die Lern- und Forschungswerkstatt am Aasee stellt eine räumliche Maßnahme dar, einerseits dem Fachkräftebedarf mit studien- bzw. berufsorientierenden Angeboten sowie andererseits dem Lehrkräftebedarf mithilfe von praxisbezogenen Reflexionsmöglichkeiten zu begegnen. Darüber hinaus dient sie der Professionalisierung von angehenden und bereits tätigen Lehrkräften, insbesondere hinsichtlich der Förderung von professioneller Unterrichtswahrnehmung.
Die Tatsache, dass immer weniger junge Menschen eine duale Ausbildung beginnen wollen, wird an der steigenden Zahl an unbesetzten Ausbildungsplätzen deutlich und führt langfristig zu einer Verschärfung des Fachkräftemangels. Die Ursachen hierfür sind vielfältig: demografischer Wandel, verändertes Bildungsverhalten sowie Passungsproblemen zwischen Angebot und Nachfrage (vgl. Fitzenberger, Heusler, Houštecká & Wicht 2022, S. 1). Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) untermauert die angespannte Situation mit Zahlen: Im Jahr 2019 ist in über 18.000 Unternehmen keine einzige Bewerbung für die angebotenen Ausbildungsplätze eingegangen (vgl. DIHK 2020, S. 5).
Mittlerweile erstreckt sich der Fachkräfteengpass in Deutschland auf fast alle Wirtschaftsbereiche und Regionen (vgl. Peichl, Sauer & Wohlrabe 2022, S. 70). Auch im beruflichen Lehramt besteht bereits seit vielen Jahren ein Lehrkräftemangel, insbesondere in den gewerblich-technischen Fächern. Dadurch, dass in den nächsten Jahren etwa die Hälfte der Lehrkräfte an beruflichen Schulen altersbedingt aus dem Schuldienst austreten wird, wird sich das Problem der Lehrkräftebedarfssicherung langfristig weiter verschärfen. Die Deckung des Lehrkräftebedarfs an beruflichen Schulen lässt sich damit als eine zentrale Herausforderung für Schulen und Hochschulen deklarieren (vgl. Monitor Lehrkräftebildung 2017, S. 13).
Schulseitig | Hochschulseitig |
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