2021

NEUERSCHEINUNG
2021 Ep 4-2021 Cover
© VEP

Die Umsetzung intraprofessioneller Kooperation an Schulen. Ein systematisches Review deutschsprachiger Forschungsarbeiten

Die Kooperation von Lehrkräften genießt seit Mitte der 2000er-Jahre eine verstärkte Aufmerksamkeit der Forschung, weil ihr u. a. eine Bedeutsamkeit im Zusammenhang mit Schul- und Unterrichtsqualität zuge¬schrieben wird. Vor allem die inklusive Beschulung vermehrt die Kooperationsanlässe und  notwendigkeiten innerhalb von und zwischen verschiedenen Professionen. Das vorliegende Review legt eine Systematisierung der intraprofessionellen Kooperation nach dem Modell von Lütje-Klose und Urban (2014) vor. Die 34 re¬cherchierten empirischen Studien aus dem deutschsprachigen Raum weisen einen deutlichen Schwerpunkt im Bereich der Primar- und Sekundarstufe I auf und sind überwiegend querschnittlich angelegt. Auch die im Modell von Lütje-Klose und Urban (2014) aufgemachten Dimensionen der Persönlichkeitsebene, der Bezie¬hungsebene, der Sachebene und der Organisationsebene wurden empirisch heterogen erforscht und Opti-mierungsbedarfe hinsichtlich der intraprofessionellen Kooperation werden auf diesen sichtbar.

Gollub, P., Besa, K.-St., Gräsel, F. & Welling, L. (2021). Die Umsetzung intraprofessioneller Kooperation an Schulen. Ein systematisches Review deutschsprachiger Forschungsarbeiten. Empirische Pädagogik, 35(4), 396-417

NEUERSCHEINUNG
2021 Lbp 2-2021 Cover
© VEP

Potentiale von Langzeitpraktika im Lehramtsstudium – Ein systematisches Review

Längeren Schulpraktika in der 1. Phase der Lehrerbildung werden zahlreiche Potentiale programmatisch zugeschrieben. Mit Einführung des Praxissemesters in vielen Bundesländern wurden vermehrt empirische Studien durchgeführt. Der Beitrag stellt eine Auswertung erziehungswissenschaftlicher Texte zu den Potentialen von Langzeitpraktika vor (n = 102). Im Ergebnis einer systematischen Recherche von Beiträgen zwischen 2000 und 2019 können insgesamt elf zentrale Potentiale identifiziert werden, die verlängerten schulpraktischen Aufenthalten von Lehramtsstudierenden zugeschrieben werden. Die Gegenstände empi¬ri¬sch¬er Studien wurden anschließend diesen Potentialen zugeordnet. Daraus konnte abgeleitet werden, welche Potentiale häufig und welche selten empirisch untersucht worden waren, um daran anknüpfend Forschungsdesiderata ableiten zu können.

Porsch, R. & Gollub, P. (2021). Potentiale von Langzeitpraktika im Lehramtsstudium – Ein systematisches Review. Lehrerbildung auf dem Prüfstand,13(2), 241-268.

 

NEUERSCHEINUNG
NEUERSCHEINUNG

Disziplin oder Profession: Was ist Schulpädagogik?

© Springer VS

Wie in Selbstbeschreibungen die kognitive Spezifität der Schulpädagogik als wissenschaftlicher (Teil-)Disziplin der Erziehungswissenschaft sowie ihr Verhältnis zur Schulpraxis artikuliert wird, ist Gegenstand der Auseinandersetzung in diesem Band. Vor dem Hintergrund einer im Ergebnis unbefriedigenden Suche nach ihrem eigenständigen Erkenntnisinteresse wird der Versuch unternommen, die kognitive Spezifität der Schulpädagogik am Beispiel der Allgemeinen Didaktik im Zusammenwirken mit der empirisch-quantitativen Unterrichtsforschung zu beschreiben. In Abgrenzung zu einem Andienen der Schulpädagogik an die schulische Praxis und im Sinne einer Ergänzung traditioneller Darstellungen über ihre Gegenstände wird eine Beschreibung von Schulpädagogik samt der Offenlegung ihrer Voraussetzungen zur Diskussion gestellt. Insofern ist dieses Buch selbst ein Beitrag zum schulpädagogischen Diskurs, von dem es handelt.

Rothland, M. (2021). Disziplin oder Profession: Was ist Schulpädagogik? Wiesbaden: Springer VS. https://doi.org/10.1007/978-3-658-35709-2

 

NEUERSCHEINUNG
2021 Cover Grenzengaengezwischenwelten
© Klinkhardt

Zwei Neuerscheinungen im Band „Grenzen.Gänge.Zwischen.Welten. Kontroversen – Entwicklungen – Perspektiven der Inklusionsforschung“

Gollub, P.
, Greiten, S., Schkade, S. & Veber, M. (2021). Schulpraktische Professionalisierung für den Umgang mit Heterogenität – ein interdisziplinärer Blick aus hochschuldidaktischen Projekten. In: B. Schimek B, G. Kremsner, M. Proyer, R. Grubich, F. Paudel & R. Grubich-Müller (Hrsg.) Grenzen.Gänge.Zwischen.Welten. Kontroversen – Entwicklungen – Perspektiven der Inklusionsforschung (S. 189-196). Bad Heilbrunn: Klinkhardt.

Paulus, D., Gollub, P. & Veber. M. (2021). Forschendes Lernen und Kasuistik. Grenzwelten und Zwischengänge bezogen auf Reflexivität in der inklusionssensiblen Lehrer*innenbildung. In: B. Schimek B, G. Kremsner, M. Proyer, R. Grubich, F. Paudel & R. Grubich-Müller (Hrsg.) Grenzen.Gänge.Zwischen.Welten. Kontroversen – Entwicklungen – Perspektiven der Inklusionsforschung (S. 231-237). Bad Heilbrunn: Klinkhardt.


 

NEUERSCHEINUNG
2021 Szfb
© SZBW

Schulleitung zwischen Alltagsbewältigung und Schulentwicklung – Thesen aus einer qualitativen multiperspektivischen Arbeitsplatzanalyse

Der Beitrag geht anhand einer Interviewstudie den Fragen nach, wie Aufgaben und Schnittstellen im Schulmanagement ausgestaltet sind und wie funktional dies geschieht. Ergebnisse von 18 leitfadengestützten Experteninterviews mit Schulleitungen sowie Sekretariatsmitarbeitenden und Schulpflegemitgliedern werden präsentiert und forschungsbezogen diskutiert. Es zeigt sich, dass eine hohe Belastungsintensität sowie permanente Zeitknappheit aus Sicht der Akteure zwangsläufig zu einer Priorisierung der Sicherstellung des Schulalltags führen, wodurch schulqualitätsrelevante Aufgaben systematisch vernachlässigt werden. Angesichts von Unklarheiten und Optimierungspotenzial bezüglich der Arbeitsteilung wird argumentiert, dass Schnittstellen einen entscheidenden Einflussfaktor für das Handeln im Schulmanagement darstellen.

Kruse, Chr. & Huber, S. G. (2021). Schulleitung zwischen Alltagsbewältigung und Schulentwicklung - Thesen aus einer qualitativen multiperspektivischen Arbeitsplatzanalyse. Schweizerische Zeitschrift für Bildungswissenschaften, 43(3), 349-365. doi: 10.24452/sjer.43.3.1.

 

NEUERSCHEINUNG
© PFLB

Zum Stellenwert der Allgemeinen Didaktik in der (aktuellen) Lehrer*innenbildung

Die Dauerkrise der Allgemeinen Didaktik führt zu immer neuen Auseinandersetzungen rund um ihren Stellenwert und ihre Zukunftsfähigkeit. Dabei scheint ihr Status als (schul-)pädagogische Leitdisziplin spätestens mit der stärkeren Out-Put-Orientierung des Bildungssystems seit Anfang der 2000er-Jahre verloren. Dennoch beschäftigen sich nach wie vor zahlreiche Personen und Publikationen in – zum Teil stark selbstreferenziellen – Diskursen mit der Allgemeinen Didaktik, wobei neben Reformüberlegungen auch Abgrenzungen zu anderen Disziplinen eine große Rolle spielen. Wenig beachtet ist bislang jedoch der Stellenwert der Allgemeinen Didaktik in der (universitären) Lehrer*innenbildung, was umso mehr erstaunt, bedenkt man, dass durch eine hochschulische Verankerung auch die unterrichtsbezogene Ausrichtung und späteres berufliches Handeln mit beeinflusst werden. Der Beitrag greift diese Überlegungen auf und versucht sich in einer mehrstufigen Beleuchtung der Allgemeinen Didaktik in der aktuellen Lehrer*innenbildung, die sowohl Hochschullehrpersonen als auch curriculare Vorgaben und die Studierendenperspektive umfasst.

Besa, K.-S. (2021). Zum Stellenwert der Allgemeinen Didaktik in der (aktuellen) Lehrer*innenbildung. PraxisForschungLehrer*innenBildung – Zeitschrift für Schul- und Professionsentwicklung, 3(1), 353-365. DOI: https://doi.org/10.11576/pflb-4926
 

NEUERSCHEINUNG
2021 Koh _renzambitionen
© Waxmann

Zwei Neuerscheinungen im IGSP Band 6 „Schulpraktische Studien und Professionalisierung zwischen Kohärenzambitionen und alternativen Zugängen zum Lehrberuf“

Reintjes, Ch., Porsch, R., Görich, K., Gollub, P., Paulus, D. & Veber, M. (2021). Medienbildung in der Lehrer*innenbildung: Kohärenz der intendierten, implementierten und erreichten Curricula. In: Ch. Reintjes, T.-S. Idel, G. Bellenberg, K. V. Thönes (Hrsg.), Schulpraktische Studien und Professionalisierung zwischen Kohärenzambitionen und alternativen Zugängen zum Lehrberuf – inter- und transdisziplinäre Perspektiven auf aktuelle Programmatiken der Lehrer*innenbildung (163-187). Münster: Waxmann.

Zorn, S. K., Thönes, K. V. & Bellenberg, G. (2021). Universitäre Lehrende in der Begleitung Studierender im Praxissemester. Potenziale und Risiken für eine kohärente Lehrer*innenbildung. In: Ch. Reintjes, T.-S. Idel, G. Bellenberg, K. V. Thönes (Hrsg.), Schulpraktische Studien und Professionalisierung zwischen Kohärenzambitionen und alternativen Zugängen zum Lehrberuf – inter- und transdisziplinäre Perspektiven auf aktuelle Programmatiken der Lehrer*innenbildung (51-67). Münster: Waxmann
 

FORSCHUNGSKOLLOQUIUM
FORSCHUNGSKOLLOQUIUM

Forschungskolloquium Unterrichts- und Professionsforschung im Wintersemester 2021-22

© Rothland

Das Forschungskolloquium Unterrichts- und Professionsforschung von Prof. Dr. Martin Rothland findet im Wintersemester 2021-22 zum vierten Mal statt.
Über die Arbeitseinheit Allgemeine Didaktik und Unterrichtsforschung hinaus sind Interessierte herzlich zur Teilnahme an den öffentlichen Terminen eingeladen. Auch können externe Interessierte Ihre Forschungsarbeiten und -projekte im Forschungskolloquium zur Diskussion stellen.
Hier können Sie das Poster runterladen.

INTERVIEW
Besa Sw
© Besa

Studienzufriedenheit und Berufswahlentscheidungen von Lehramtsstudierenden

Der Studienzufriedenheit von Lehramtsstudierenden kommt insbesondere mit Blick auf ihre Bedeutung für erfolgreiche Studienverläufe eine besondere Rolle zu. Inwiefern sich die Zufriedenheit von Studierenden anderer Fächer unterscheidet und welche Rolle die starke Berufsausrichtung des Lehramtsstudiums dabei spielt, scheint bislang jedoch ungeklärt. Kris-Stephen Besa von der Universität Münster erforscht, wie erfolgreiche Studienverläufe im Lehramt ermöglicht werden können.

Zum Interview mit Herrn Dr. Kris Besa.

 

KLINKHARDT PREIS
2021 Kruse Chr Poster Schulp 2021 09 22
© Kruse

Klinkhardt Posterpreis 2021 für Christoph Kruse

Im Rahmen der Jahrestagung der Sektion Schulpädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) hat Christoph Kruse den vom Klinkhardt-Verlag gesponserten Posterpreis erhalten. Das Poster informiert über ein Untersuchungsdesign zur Erforschung von Beurteilungen in der zweiten Phase der Lehrerbildung. Anhand einer qualitativ-rekonstruktiven Dokumentenanalyse von Gutachten am Ende des Referendariats in NRW wird das Ziel verfolgt, schulpraktische Idealvorstellungen einer Lehrperson empirisch zu rekonstruieren. Hierbei gerät u.a. die im Kontext des Tagungsthemas bedeutsame Reflexionsfähigkeit von angehenden Lehrer*innen im Referendariat als Beurteilungskriterium in den Blick, wie im Ausblick des Posters angedeutet werden kann.

Hier können Sie das Poster herunterladen.

 
 

SEKTIONSTAGUNG 2021
SEKTIONSTAGUNG 2021
Banner Sektionstagung 2021
© DGfE

Beiträge der Arbeitseinheit Allgemeine Didaktik und Unterrichtsforschung im Rahmen der Jahrestagung der DGfE-Sektion Schulpädagogik in Osnabrück

  • Schulpraktische Studien als reflexiver Spannungsraum: Begrenzungen eines Studienelements?“ (David Paulus, Patrick Gollub, Marcel Veber) (Vortrag)
  • Selbstreflexion angehender Lehrkräfte zur Entwicklung ihrer Unterrichtskompetenz nach begleitenden Unterrichtserfahrungen (Patrick Gollub, Raphaela Porsch) (Vortrag)
  • Wie beurteilen Fach- und Schulleitungen angehende Lehrer*innen im Referendariat? Eine qualitativ-rekonstruktive Dokumentenanalyse von Gutachten am Ende des Referendariats in NRW. (Christoph Kruse) (Poster)
  • Reflexivität und Portfolioarbeit als Aufgabe der Zentren für Lehrerbildung/Schools of Education in Nordrhein-Westfalen (Jörg Holle, Patrick Gollub) (Poster)

 

WAXMANN PREIS
2021 Posterbeitrag Biehl Besa
© Biehl & Besa

Waxmann Poster Preis 2021 für Annaliesa Biehl und Kris-Stephen Besa

Im Rahmen des 7. Münsterschen Bildungskongress haben Annaliesa Biehl und Kris-Stephen Besa den Waxmann-Poster Preis erhalten. Angesichts der Schulschließungen im Frühjahr 2020 kamen nicht nur auf die Schüler*innen und Lehrkräfte, sondern auch auf die Eltern neue Herausforderungen zu. Sie wurden im Hinblick auf die schulische Unterstützung ihrer Kinder zu ersten Ansprechpersonen, was sich nicht nur in einer Intensivierung der zeitlichen, sondern auch der psychischen Belastung niederschlug. Das Poster informiert über das Belastungsempfinden der Eltern und differenziert dabei zwischen den Schulformen der Kinder. Darüber hinaus werden Zusammenhänge mit der Qualität und dem Grad der Individualisierung des von den Lehrkräften bereitgestellten Arbeitsmaterials dargestellt.

Hier können Sie das Poster herunterladen.

 
 

NEUERSCHEINUNG
2021 Cover Uw
© Springer

Anmerkungen zur Modellierung und Operationalisierung (allgemeindidaktischer) Unterrichtsplanungskompetenz

Gegenstand des Diskussionsbeitrags ist die im deutschsprachigen Raum prosperierende Forschung zur allgemeindidaktischen Unterrichtsplanungskompetenz. Ausgehend von den Fragen, was allgemeindidaktisch begründet Unterrichtsplanungskompetenz ist, wie sie sich zu den Facetten professioneller Handlungskompetenz von Lehrkräften verhält, wie sie begründet, eigens modelliert und empirisch erfasst wird, kann herausgestellt werden, dass der Diskurs inklusive der vorgeschlagenen Modellierungen und Ansätze der Messung von Unterrichtsplanungskompetenz vielfach von grundlegenden Annahmen geprägt ist, die selbst der empirischen Überprüfung und Absicherung bedürfen. Die diskutierten Modelle und Operationalisierungen allgemeindidaktischer Unterrichtsplanungskompetenz samt einer vorherrschenden Fokussierung auf die Lehrer*innenbildung erzeugen so mitunter mehr offene Fragen als systematisch und differenziert argumentierende theoretische wie empirische Klärungen.

Rothland, M. (2021). Anmerkungen zur Modellierung und Operationalisierung (allgemeindidaktischer) Unterrichtsplanungskompetenz. Unterrichtswissenschaft, 49. doi: https://doi.org/10.1007/s42010-021-00111-0
 

NEUERSCHEINUNG
2021 Cover Dds
© Waxmann

Die „Lehrerpersönlichkeit“: Das Geheimnis des Lehrerberufs?

Die ungebrochene Popularität der Idee der „Lehrerpersönlichkeit“ beschränkt sich nicht – wie angenommen wird – auf die Selbstentwürfe berufserfahrener Lehrer*innen. Vielmehr offenbaren auch der neuere akademische Lehrerbildungsdiskurs ebenso wie die wissenschaftliche Diskussion zum Lehrerberuf eine erstaunliche Beharrlichkeit des Konstruktes. Die „Lehrerpersönlichkeit“ wird mit der Begründung, dass sie ausschlaggebend für den Lernerfolg der Schüler*innen sei, als Ziel der Lehrerbildung und Professionalisierung als Persönlichkeitsbildung entworfen und gefordert. Zugleich sei die „Lehrerpersönlichkeit“ aber nicht recht bestimmbar, nicht zu operationalisieren oder zu messen. Sie erscheint vielmehr als universelle Antwort auf das, was im Lehrerberuf nicht erklärbar und nicht empirisch rekonstruierbar ist. Was aber nicht zu bestimmen ist, was nicht (be)greifbar erscheint, das kann nicht erlernt und vermittelt werden. Insofern ist die Forderung, Professionalisierung für und Professionalität im Lehrerberuf an die Ausbildung der „Lehrerpersönlichkeit“ zu knüpfen, gar nicht einzulösen.

Rothland, M. (2021). Die „Lehrerpersönlichkeit“: Das Geheimnis des Lehrerberufs? Die Deutsche Schule, 113(2), 188-198. doi: https://doi.org/10.31244/dds.2021.02.06.
 

NEUERSCHEINUNG
2021 Dasbildungssysteninzeitenderkrise
© Waxmann

Perspektiven von angehenden Lehrkräften auf (unterrichtsbezogene) Medienkompetenz in Zeiten digitaler Semester

Die bisherige Forschung zu pädagogischen und unterrichtsbezogenen Medienkompetenzen von Lehramtsstudierenden ist überwiegend quantitativ ausgerichtet. Dabei werden die Perspektiven der zukünftigen Lehrer*innen zur pädagogischen Medienkompetenz nur selten in den Fokus gerückt, sodass dieser wichtige Aspekt im beruflichen Sozialisationsprozess als Desiderat beschrieben werden kann. MEDAL-rekonstruktiv versucht einen Beitrag zu leisten, diese Lücke zu schließen. Anknüpfend an Überlegungen der Grounded Theory Methodology und dem Framework Qualitative Inhaltsanalyse wird das im Zuge der quantitativen MEDAL-Studie (Medienkompetenz angehender Lehrpersonen) mittels einer offenen Frage erhobene Material durch eine induktiv-rekonstruktive Kategorienbildung erschlossen. Das Ziel der (Teil-)Studie ist es, folgende Fragen zu beantworten: Was ist den Lehramtsstudierenden in Bezug auf (pädagogische) Medienkompetenzen wichtig? Welchen Aspekten verleihen die Befragten Bedeutsamkeit, indem sie diese im Rahmen einer freiwilligen Teilnahme äußern? Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Erwerb von pädagogischen Medienkompetenzen nicht nur durch Wissen über digitale Tools erworben werden kann. Dieser Erwerb erfordert Anwendungsgelegenheiten im fachspezifischen pädagogischen Kontext und kann als langfristiger, phasenübergreifender (Professionalisierungs-)Prozess angesehen werden, der auch mit Einstellungsveränderungen einherzugehen vermag.

Paulus, D., Veber, M., Gollub, P. (2021). Perspektiven von angehenden Lehrkräften auf (unterrichtsbezogene) Medienkompetenz in Zeiten digitaler Semester. In Ch. Reintjes, R. Porsch, G. im Brahm (Hrsg.), Das Bildungssystem in Zeiten der Krise – Empirische Befunde, Konsequenzen und Potentiale für das Lehren und Lernen (S. 205-220). Münster: Waxmann.
 

NEUERSCHEINUNG
2021 Zeitschriftzfe
© Springer VS

Zur Erschließung der Nutzung von Forschungsergebnissen durch Lehrpersonen. Forschungsrelevanz zwischen Theorie und Praxis

Im deutschsprachigen Raum hat sich der Befund verfestigt, dass Lehrpersonen Forschungsergebnisse tendenziell als interessant einschätzen, diese aber kaum zur Änderung ihrer Unterrichtspraxis nutzen. Aus Sicht von Bildungspolitik, Bildungsadministration und Bildungsforschung, die einer Evidenzbasierung pädagogischer Praxis zuarbeiten, kann ein solcher Umgang mit Forschungsergebnissen nicht als gelungen bewertet werden. Der Beitrag präsentiert eine Möglichkeit, wie sich die Nutzung von Forschungsergebnissen durch Lehrpersonen vertiefend analysieren lässt. Dazu wurde in einer Interviewstudie die Differenz von normativem und theoretischem Anspruch einerseits und dessen praktischer Umsetzung andererseits untersucht. Aufgegriffen wurde dabei die Leitdifferenz der Praxeologischen Wissenssoziologie, diejenige zwischen propositionaler und performativer Logik. Empirisch zeigen sich diese Logiken als Theorien von Lehrpersonen über Forschungsergebnisse einerseits, als Habitus der Gestaltung unterrichtlicher Interaktion andererseits. Es wird exemplarisch dargelegt, wie bestimmte Relationen von Theorien und Habitus eine Relevanzsetzung von Forschungsergebnissen durch Lehrpersonen verhindern bzw. ermöglichen.

Hinzke, J.-H., Gesang, J. & Besa, K.-S. (2020). Zur Erschließung der Nutzung von Forschungsergebnissen durch Lehrpersonen. Forschungsrelevanz zwischen Theorie und Praxis. Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 23, 1303-1323. doi.org/10.1007/s11618-020-00982-6

WAXMANN PREIS
2021 Posterpreis Kruse
© IfE

Waxmann Poster Preis 2021 für Christoph Kruse

Im Rahmen des 4. Kongresses der Internationalen Gesellschaft für Schulpraktische Studien und Professionalisierung (IGSP) hat Christoph Kruse den Waxmann-Poster Preis erhalten.
Das Poster informiert über ein Untersuchungsdesign zur Erforschung von Beurteilungen in der zweiten Phase der Lehrerbildung. Anhand einer qualitativ-rekonstruktiven Dokumentenanalyse von Gutachten am Ende des Referendariats in NRW wird das Ziel verfolgt, schulpraktische Idealvorstellungen einer Lehrperson empirisch zu rekonstruieren. Neben der stringenten Postergestaltung hebt die Jury die gute theoretische Fundierung eines spannenden Zugriffs auf ein bedeutsames, aber wissenschaftlich unterrepräsentiertes Feld der Lehrerbildungs- und Professionalisierungsforschung hervor.

Hier können Sie das Poster herunterladen.

 
 

IGSP-KONGRESS 2021
IGSP-KONGRESS 2021

Banner zum Kongress
© IGSP

Beiträge der Arbeitseinheit Allgemeine Didaktik und Unterrichtsforschung im Rahmen des 4. IGSP-Kongresses in Osnabrück

  • Die Potenziale der Vielfalt in heterogenen Lerngruppen nutzen - Konzepte schulpraktischer Lehrer*innenbildung im Kontext von Heterogenität und Inklusion (Organisation Patrick Gollub) (Symposium)
  • „Mir hat das wissenschaftliche Wissen hingegen sehr geholfen ...“: Reflexionen von Praxissemester-Studierenden zur Wissenschaft-Praxis-Relation (David Paulus, Patrick Gollub, Martin Rothland) (Vortrag)
  • Die Ausgestaltung der Zentren für Lehrerbildung in Nordrhein-Westfalen. Ergebnisse einer Dokumentenanalyse (Jörg Holle, Patrick Gollub) (Vortrag)
  • Rahmenvorgaben zur Ausgestaltung der Zentren für Lehrerbildung. Eine bundesweite Dokumentenanalyse (Niels Aleff, Jörg Holle, Patrick Gollub) (Poster)
  • Der Ausbildungsstand von Referendaren/innen im Urteil von Fach- und Schulleitungen: Eine qualitativ-rekonstruktive Dokumentenanalyse von Gutachten am Ende des Referendariats in NRW (Christoph Kruse) (Poster)
  • Universitäre Lehrende in der Begleitung Studierender im Praxissemester: Potentiale und Risiken für eine kohärente Lehrerbildung (Sarah Katharina Zorn, Kathi V. Thönes, Gabriele Bellenberg) (Vortrag)
  • Beugt das Praxissemester einem Praxisschock im Vorbereitungsdienst vor? Eine qualitative Untersuchung eines viel benannten Potentials (Tobias Koch, Sarah Katharina Zorn) (Vortrag)
PODCAST
PODCAST

Zwischen hohen Erwartungen und großer Verantwortung – der Lehrerberuf

Interview mit Prof. Dr. Martin Rothland
Foto von Herrn Rothland
© Uni MS - Sophie Pieper

Nicht zuletzt während der vergangenen Wochen und Monate des Distanzlernens und Homeschoolings ist deutlich geworden, welch wichtige Rolle Lehrerinnen und Lehrer in unserer Gesellschaft spielen. Trotzdem leidet der Beruf seit Jahren unter einem schlechten Image. Warum das so ist, wie sich die Aufgaben der Pädagogen verändert haben und warum dieser Beruf für viele junge Menschen nach wie vor attraktiv ist, erklärt Martin Rothland im Podcast. Er ist Professor für Erziehungswissenschaft und forscht unter anderem zum Lehrerberuf und zur Lehrerbildung.

Link zum Podcast

FORSCHUNGSKOLLOQUIUM
FORSCHUNGSKOLLOQUIUM

Forschungskolloquium Unterrichts- und Professionsforschung im Sommersemester 2021

Plakat Forschungskolloquium
© IfE

Das Forschungskolloquium Unterrichts- und Professionsforschung von Prof. Dr. Martin Rothland findet im Sommersemester 2021 zum dritten Mal statt.
Über die Arbeitseinheit Allgemeine Didaktik und Unterrichtsforschung hinaus sind Interessierte herzlich zur Teilnahme an den öffentlichen Terminen eingeladen. Auch können externe Interessierte Ihre Forschungsarbeiten und -projekte im Forschungskolloquium zur Diskussion stellen. Das Kolloquium findet als ZOOM-Meeting statt. Die Meeting ID lautet 693 1672 8762.
Hier können Sie das Poster zur Veranstaltung herunterladen.