Dr. Henning Kuchenbuch (Wessling, l.), Claudia Urmetzer (Wessling, 2.v.l.), Prof. Dr. Melanie Esselen (Institut für Lebensmittelchemie, 2.v.r) und Prof. Dr. Hans-Ulrich Humpf (Institut für Lebensmittelchemie, r.) gratulieren Louisa Sophie Tölke (3.v.l.) zum Studienpreis Lebensmittelchemie 2024.
Dr. Henning Kuchenbuch (Wessling, l.), Claudia Urmetzer (Wessling, 2.v.l.), Prof. Dr. Melanie Esselen (Institut für Lebensmittelchemie, 2.v.r) und Prof. Dr. Hans-Ulrich Humpf (Institut für Lebensmittelchemie, r.) gratulieren Louisa Sophie Tölke (3.v.l.) zum Studienpreis Lebensmittelchemie 2024.
© Uni MS - Peter Dziemba

Auszeichnung für die besten Masterarbeiten im Fach Lebensmittelchemie

Im Rahmen der Feierlichkeiten zur Zeugnisübergabe an die Absolventinnen und Absolventen der chemischen Masterstudiengänge wurde zum elften Mal die beste Masterarbeit im Fach Lebensmittelchemie an der Universität Münster ausgezeichnet. Der mit 1000 € dotierte Preis wird durch die Firma  Wessling, part of ALS Limited aus Altenberge, vertreten durch Claudia Urmetzer und Dr. Henning Kuchenbuch, gestiftet und wurde dieses Jahr durch Dr. Henning Kuchenbuch an Frau Louisa Sophie Tölke überreicht.

Gefahren durch Elektrolyte in Lithium-Ionen-Batterien

Verbraucherinnen und Verbraucher erwarten das Gebrauchsgegenstände sowie Spielzeuge ihre Gesundheit nicht nachteilig beeinflussen. Inhaltstoffe, die das Potential haben direkt mit dem menschlichen Erbgut -der DNA- zu interagieren sind in diesen Produkten nicht erlaubt. Um DNA-schädigende Wirkungen zu erfassen, sind u.a. von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit Standardprotokolle, wie der Zell-basierte Mikrokerntest für die Sicherheitsbewertung zugelassen. Der Nachteil dieser Methode ist der extrem hohe Zeitaufwand und die Subjektivität, da die DNA-Veränderungen optisch mittels Fluoreszenzmikroskopie erfasst werden.

Verkürzung der Dauer des Microkerntests um zwei Wochen

Frau Tölke gelang es in ihrer Masterarbeit, die im Arbeitskreis von Prof. Dr. Melanie Esselen durchgeführt wurde, dieses manuelle, auf Fluoreszenzmikroskopie-basierte Testsystem auf eine schnelle automatisierte durchflusszytometrische Methode zu übertragen. Dies umfasste sowohl die eigentliche Messung, als auch die Etablierung einer softwaregestützten Auswertung. Das neue Verfahren erfasst eine deutlich größere Menge an Zellen, was unter anderem eine bessere statistische Auswertung ermöglicht. Weitere wesentliche Vorteile sind zudem die extreme Zeitersparnis von ca. zwei Wochen pro Testsubstanz und die simultane Erfassung von zwei weiteren für die Sicherheitsbewertung relevanten Endpunkten - Überlebensrate der Modellorganismen und Veränderungen in den Zellzyklusphasen.

Projekt im Rahmen der Internationale Forschungsschule BACCARA

Die Robustheit ihrer etablierten Methode prüfte Frau Tölke anhand bekannter DNA-schädigenden Zytostatika und verschiedenen stabilisierenden Inhaltsstoffen von Lithium-Ionen-Batterien, die heutzutage in einer Vielzahl von Gebrauchsgegenständen und Spielzeugen vorkommen. Die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten der Methode zur Stärkung des Verbraucherschutzes sowie die herausragende Umsetzung des Projektes im Rahmen der Masterarbeit „Toxikologische Charakterisierung von Additiven für Lithium-Ionen-Batterien und den daraus entstehenden Alterungsprodukten“ (Teilprojekt der Internationale Forschungsschule BACCARA) überzeugten die Jury des Masterpreises.

Der Preis für die beste Masterarbeit im Studiengang Lebensmittelchemie

Der Preis für die beste Masterarbeit im Studiengang Lebensmittelchemie der Universität Münster wird seit dem Jahr 2014 mit Unterstützung der Firma WESSLING, Part of ALS Limited, vergeben. Der Preis ist mit 1000 € dotiert und wird jährlich im November bei der gemeinsamen Masterabschluss-Feier für die Absolventinnen und Absolventen der Studiengänge Chemie, Lebensmittelchemie und Wirtschaftschemie vergeben.
Prämiert werden herausragende Leistungen in der Masterarbeit, die das Potenzial besitzen wesentlich zum Forschritt der Wissenschaft und Gesellschaft beizutragen. Von besonderer Bedeutung sind Aktualität und Relevanz der Arbeit, eigenständige und innovative Ansätze sowie die wissenschaftliche Originalität.

 

Preisträger seit 2014

Jahr Name Titel der Arbeit
2024 Louisa Sophie Tölke

Toxikologische Charakterisierung von Additiven für Lithium-Ionen-Batterien und den daraus entstehenden Alterungsprodukten

2023 Elisabeth Suermann Einsatz von Chlordioxid zur Reduktion bakterieller Kontamination in Lebensmitteln und Trinkwasser
2022 Marlen Charlotte Becker Bildung von Furan und Alkylfuranen bei der Heißextrusion
2021 Sophie Pauline Vogel Biosynthese und Strukturaufklärung neuer Sekundärmetaboliten aus Claviceps purpurea
2020 Fabian Weever Untersuchungen zum Einfluss sekundärer Pflanzenstoffe auf die Aktivität humaner Topoisomerasen
2019 Malte Hübschen Bestimmung von 3-Monochlorpropan-1,2-diol, 2-Monochlorpropan-1,3-diol und deren Fettsäureestern sowie Glycidyl-Fettsäureestern in Lebensmitteln und 3-Monochlorpropan-1,2-diol und 1,3-Dichlorpropan-2-ol in Papieren und Kartonagen
2018 Jonas Specht Penicillium Toxine: Synthese von Metaboliten und ihr Vorkommen in biologischen Proben
2017 Alexandra Klusmann Food Proteomics zur Authentizitätsprüfung mariner Lebensmittel: Charakterisierung des Thunfischproteoms und Identifizierung von Markerpeptiden
2016 Robin Schmid Novel compound discovery: Workflow optimisation and algorithm development for data-independent MS/MS annotation, applied to differential metabolomics data of Fusarium fujikuroi
2015 Rebekka Tien Massenspektrometrische Untersuchungen zur Verteilung von Mykotoxinen in Lebensmitteln
2014 Bernd Osteresch Einsatz moderner massenspektrometrischer Techniken zur Quantifizierung von Mykotoxinen