Auszeichnung für die besten Masterarbeiten im Fach Lebensmittelchemie
In einer Feierstunde wurde der mit 1000 € dotierte Studienpreis für die beste Masterarbeit im Fach Lebensmittelchemie an der Universität Münster vergeben. Der von der Wessling-Gruppe mit Firmensitz in Altenberge gesponserte Preis wurde im Rahmen der Masterabschlussfeier am 01.12.2023 durch Herrn Dr. Henning Kuchenbuch als Vertreter des Unternehmens überreicht. Preisträgerin ist Frau Elisabeth Suermann.
Antibakterielle Wirkung von Desinfektionsmitteln
Frau Suermann untersuchte in ihrer Masterarbeit am Institut für Hygiene der Universitätsklinikums Münster in der Arbeitsgruppe von Herrn Prof. Dr. Thorsten Kuczius in Kooperation mit dem Institut für Lebensmittelchemie den Einsatz von Chlordioxid zur Reduktion bakterieller Kontamination in Lebensmitteln und Trinkwasser. Mikrobiell belastetes Trinkwasser stellt ein Problem für die menschliche Gesundheit dar. Kommt es zu einer Beanstandung der Trinkwasserqualität aufgrund einer bakteriellen Kontamination werden unterschiedliche Desinfektionsmittel als kurzfristige Maßnahmen zur Wiederherstellung der Trinkwasserversorgung eingesetzt. Frau Suermann untersuchte sehr detailliert die Stabilität bzw. Sensitivität verschiedener human-pathogener Bakterienspezies gegenüber oxidativ wirksamen Desinfektionsmitteln wie Chlordioxid und gegenüber quartären Ammoniumverbindungen wie Benzalkoniumchlorid. Dieses wird häufig als Konservierungsmittel, z. B. in Medikamenten, als Desinfektionsmittel für Instrumente und Flächen und zur Händedesinfektion eingesetzt.
Chlorldioxid auch gegen Benzalkoniumchlorid-resistente Keime wirksam
Schon nach nur kurzer Einwirkzeit entwickelten alle untersuchten Keime eine Toleranz gegenüber Benzalkoniumchlorid und wurden nicht mehr inaktiviert. Diese toleranten Keime wiesen jedoch gegenüber Chlordioxid, das einen anderen Wirkungsmechanismus hat, nur eine minimal stärkere Stabilität als die Benzalkoniumchlorid-empfindlichen Stämme auf. Die Wirkung von Chlordioxid als Desinfektionsmittels war somit auch für die toleranten Bakterien ausreichend. Frau Suermann konnte mit ihren Untersuchungsreihen und Ergebnissen eindrucksvoll zeigen, wie wichtig ein regelmäßiger Wechsel eines Desinfektionsmittels ist, um bakterielle Toleranzen und Resistenzen zu vermeiden.