Auszeichnung für die besten Masterarbeiten im Fach Lebensmittelchemie
Im Rahmen der Feierlichkeiten zur Zeugnisübergabe an die Absolventinnen und Absolventen der chemischen Masterstudiengänge wurde zum elften Mal die beste Masterarbeit im Fach Lebensmittelchemie an der Universität Münster ausgezeichnet. Der mit 1000 € dotierte Preis wird durch die Firma Wessling, part of ALS Limited aus Altenberge, vertreten durch Claudia Urmetzer und Dr. Henning Kuchenbuch, gestiftet und wurde dieses Jahr durch Dr. Henning Kuchenbuch an Frau Louisa Sophie Tölke überreicht.
Gefahren durch Elektrolyte in Lithium-Ionen-Batterien
Verbraucherinnen und Verbraucher erwarten das Gebrauchsgegenstände sowie Spielzeuge ihre Gesundheit nicht nachteilig beeinflussen. Inhaltstoffe, die das Potential haben direkt mit dem menschlichen Erbgut -der DNA- zu interagieren sind in diesen Produkten nicht erlaubt. Um DNA-schädigende Wirkungen zu erfassen, sind u.a. von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit Standardprotokolle, wie der Zell-basierte Mikrokerntest für die Sicherheitsbewertung zugelassen. Der Nachteil dieser Methode ist der extrem hohe Zeitaufwand und die Subjektivität, da die DNA-Veränderungen optisch mittels Fluoreszenzmikroskopie erfasst werden.
Verkürzung der Dauer des Microkerntests um zwei Wochen
Frau Tölke gelang es in ihrer Masterarbeit, die im Arbeitskreis von Prof. Dr. Melanie Esselen durchgeführt wurde, dieses manuelle, auf Fluoreszenzmikroskopie-basierte Testsystem auf eine schnelle automatisierte durchflusszytometrische Methode zu übertragen. Dies umfasste sowohl die eigentliche Messung, als auch die Etablierung einer softwaregestützten Auswertung. Das neue Verfahren erfasst eine deutlich größere Menge an Zellen, was unter anderem eine bessere statistische Auswertung ermöglicht. Weitere wesentliche Vorteile sind zudem die extreme Zeitersparnis von ca. zwei Wochen pro Testsubstanz und die simultane Erfassung von zwei weiteren für die Sicherheitsbewertung relevanten Endpunkten - Überlebensrate der Modellorganismen und Veränderungen in den Zellzyklusphasen.
Projekt im Rahmen der Internationale Forschungsschule BACCARA
Die Robustheit ihrer etablierten Methode prüfte Frau Tölke anhand bekannter DNA-schädigenden Zytostatika und verschiedenen stabilisierenden Inhaltsstoffen von Lithium-Ionen-Batterien, die heutzutage in einer Vielzahl von Gebrauchsgegenständen und Spielzeugen vorkommen. Die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten der Methode zur Stärkung des Verbraucherschutzes sowie die herausragende Umsetzung des Projektes im Rahmen der Masterarbeit „Toxikologische Charakterisierung von Additiven für Lithium-Ionen-Batterien und den daraus entstehenden Alterungsprodukten“ (Teilprojekt der Internationale Forschungsschule BACCARA) überzeugten die Jury des Masterpreises.