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Biologie-Leistungskurs absolviert Schülerpraktikum im Institut für Biochemie


Ab sofort sind Begriffe wie "Primer", "Nukleotide" oder "DNA-Polymerase" keine Fremdworte mehr für die Oberstufenschüler

In den Laboren am Institut für Biochemie der Westfälischen Wilhelms-Universität war bereits alles für den Versuchstag „Genetischer Fingerabdruck“ vorbereitet. Organisiert und betreut wurde das spannende Praktikum von fünf studentischen Betreuern der Junior GBM (Junior-Gruppe der Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie Münster). Die Schülerinnen und Schüler aus Emsdetten waren sehr gut vorbereitet, da das Thema Genetik bereits Teil des Lehrplans war. Alle waren natürlich gespannt, das in der Schule erlernte Wissen in praktischen Versuchen selbständig umzusetzen. Jeder Schüler entnahm sich selbst mittels eines Wattestäbchens Mundschleimhautzellen. Die darin enthaltene DNA wurde in den folgenden Schritten isoliert, vervielfältigt, aufgetrennt und analysiert. Jeder der Schülerpraktikanten arbeitete dabei mit seiner eigenen Probe. Methoden wie das Pipettieren sehr geringer Flüssigkeitsmengen wurden erlernt und sicher umgesetzt. Zudem wurde zentrifugiert, mit dem Vortex-Schüttler gearbeitet, Agarose-Gele gegossen und gängige Laborverfahren wie die Polymerase-Ketten-Reaktion (PCR) und die Gelelektrophorese angewendet. Die PCR ist eine Standardmethode, die zur schnellen und gezielten Vervielfältigung von DNA-Sequenzen genutzt wird. In der Praxis wird die Methode unter anderem für das Erstellen und Überprüfen genetischer Fingerabdrücke verwendet. Dadurch werden heutzutage viele Kriminalfälle gelöst oder auch Vaterschaften überprüft. Am Ende des Versuchstags wurden die erhaltenen Ergebnisse diskutiert. Der Clou ist, dass sich die aufgetrennten DNA-Proben je nach Geschlecht unterscheiden. Die aufgetrennte DNA-Probe eines Mannes zeigt zwei Banden unterschiedlicher Größe an einer Stelle auf dem Elektrophorese-Gel, an der bei einer Frauenprobe nur eine einzelne Bande auftritt.