Ein Durchbruch in der Stickstoffchemie: Die Gruppe von Prof. Dr. Armido Studer vom Organisch-Chemischen Institut der Universität Münster hat eine radikalische Reaktion entwickelt, die Stickstoff besonders effizient in organische Moleküle einbaut. Möglich wird dies durch eisenkatalysierte radikalische Hydroamidierungsreaktion, die die Hydroamidierung komplexer Naturstoffe wie Terpene ermöglicht. Die Methode bietet großes Potenzial für Anwendungen in der Synthese von Pharmazeutika, sowie in der Agrarchemie und chemischen Industrie.
Prof. Dr. Henning Mootz und sein Doktorand Christoph Humberg (Institut für Biochemie) haben eine ungeklärte Forschungsfrage beantwortet: Das Team identifizierte Proteinfehlfaltungen als Ursache für die geringe Effizienz von sogenannten „gespaltenen Inteinen“. Die kurzen Aminosäuresequenzen können beispielsweise genutzt werden, um zwei unterschiedliche Proteine miteinander zu verknüpfen. Die Gruppe hat gezeigt, dass die Produktivität durch gezielte Mutationen der Inteine deutlich gesteigert werden kann. Diese Erkenntnisse eröffnet neue Möglichkeiten in der Biotechnologie und Biomedizin.
Die Fachgruppe Medizinische Chemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) verlieh anlässlich der Fachgruppenjahrestagung „Frontiers in Medicinal Chemistry 2025“ den mit 750 Euro dotierten Preis für herausragende Promotionen im Bereich Medizinische/Pharmazeutische Chemie 2025 an Dr. Wenxin Felix Zhu (AG Wünsch, Institut für Pharmazeutische und Medizinische Chemie). In seiner Promotion etablierte Dr. Zhu den Kaliumkanal Slack als neues Wirkstofftarget zur Behandlung histaminunabhängigen Juckreizes und synthetisierte vielversprechende bioaktive Tricyclen.
Am 3. April 2025 erhielten Schülerinnen der Jahrgangsstufen 8 und 9 am Fachbereich Chemie und Pharmazie der Universität Münster spannende Einblicke in Forschung und Wissenschaft in der Chemie. Ob Batteriezellenbau in den hochmodernen Laboren des MEET-Batteriezentrums und dem Helmholtz-Institut Münster des Forschungszentrums Jülich oder Experimente mit Gasen in der Chemiedidaktik – die Teilnehmerinnen konnten sich ausprobieren, Fragen stellen und Forscherinnen treffen. So wurde Wissenschaft greifbar – und vielleicht auch ein Stück Zukunft für die Schülerinnen.
Die diesjährige Landesrunde des Wettbewerbs „Chemie – die stimmt!“ begeisterte mit anspruchsvollen Klausuraufgaben und spannenden Experimenten. 61 Schüler*innen der Jahrgangsstufen 8 bis 10 stellten ihr chemisches Können unter Beweis. Prof. Uwe Karst und Michael Holtkamp führten anschauliche Experimente zur Atmosphärenchemie durch, bevor die Siegerehrung die besten Talente kürte, die sich für die Regionalrunde qualifizierten.
Ein Forschungsteam um Jun.-Prof. Stephan von Delft (Institut für Betriebswirtschaftliches Management) untersuchte erstmals die mögliche zukünftige Rolle kleiner wasserstoffbetriebener Schiffe beim Warentransport. Die Analyse ergab, dass die autonom fahrenden Schiffe mit Normcontainer bei Strecken ab 624 km Länge nachhaltiger und wirtschaftlicher sind als diesel-, elektro- oder wasserstoffbetriebene Lkw. Aufgrund ihres geringen Tiefgangs könnten zudem neue Strecken für die Binnenschifffahrt erschlossen werden. Insgesamt wäre beim EU-weiten Container-Transport ein Marktanteil von rund 18 % erreichbar.
Die Publikation Zwölf Monate, zwölf Menschen der Universität Münster stellt herausragende Persönlichkeiten des vergangenen Jahres vor. Ihre Expertise, Rollen und Erfolge spiegeln zentrale Aspekte von Forschung, Lehre und Transfer wider. Aus dem Fachbereich Chemie und Pharmazie machte Prof. Dr. Ryan Gilmour den Auftakt im Januar. Seine Forschung widmet sich dem molekularen Design. Im Januar erhielt er einen ERC Proof of Concept Grant für seine Arbeiten an innovativen Molekülen.