Vorstellung von Prof. Dr. Nicolas Rohner

Das Bild zeigt Herrn Prof. Dr. Rohner (links) mit dem Rektor der Uni Münster, Prof. Dr. Wessels, bei der Übergabe der Ernennungsurkunde
© Uni Münster

Die Universität Münster freut sich, Prof. Dr. Nicolas Rohner als neuen Professor für Tierphysiologie begrüßen zu dürfen. Mit seiner langjährigen internationalen Erfahrung und umfassenden Expertise in der Erforschung von Anpassungsmechanismen an extreme Umweltbedingungen wird Prof. Rohner das Institut mit innovativen Impulsen bereichern.
 
Seine Forschungsgruppe verwendet den mexikanischen Höhlenfisch Astyanax mexicanus als Modellorganismus, um Hungerresistenz sowie die evolutionäre Resilienz gegenüber Fettleibigkeit und Diabetes zu untersuchen. Dieses Modell erlaubt es, evolutionäre Mechanismen zu studieren, die Aufschluss darüber geben, wie Organismen extreme Umweltbedingungen überleben und sich an diese anpassen können. Prof. Rohners innovatives Forschungsprogramm basiert auf der Idee, von der Natur zu lernen, um Antworten auf moderne medizinische und physiologische Herausforderungen zu finden.
 
Dr. Rohner promovierte am Max-Planck-Institut in Tübingen bei Dr. Christiane Nüsslein-Volhard, die 1995 den Nobelpreis für ihre Forschungen über die genetische Steuerung der Embryonalentwicklung von Tieren erhielt. Ihre weitere Arbeit trug entscheidend dazu bei, den Zebrafisch als wichtigen Modellorganismus in der Genetik und Entwicklungsbiologie zu etablieren. Dr. Rohner begann dort seine Forschung an Fischen und vertiefte diese Expertise an der Harvard Medical School, wo er von 2010 bis 2015 mit Dr. Cliff Tabin zusammenarbeitete. In dieser Zeit begann er auch mit dem Höhlenfisch als Modellorganismus und etablierte dieses Modell weiter in seinem Labor am Stowers Institute for Medical Research in Kansas City, USA, dass er seit 2015 leitete.
 
Dr. Rohner arbeitet eng mit internationalen Forschungsteams zusammen, um die genetischen Grundlagen von Anpassungsmechanismen zu verstehen. Dabei verfolgt er einen interdisziplinären Ansatz, der evolutionäre Prinzipien mit modernen genetischen Methoden kombiniert, um neue Einblicke in physiologische und medizinische Fragestellungen zu gewinnen. Seine Arbeiten sind von großer Bedeutung für die Bereiche Evolutionsbiologie, Genetik und Stoffwechselphysiologie und bieten wichtige Einblicke in die Anpassungsmechanismen von Organismen an extreme Umweltbedingungen.
 
Mit seiner Ernennung zum Professor für Tierphysiologie bringt Prof. Rohner nicht nur seine Forschungsexpertise, sondern auch ein starkes Engagement für die Lehre mit, um die nächste Generation von Wissenschaftler*innen zu inspirieren und auszubilden.