Freilandbiologie, zoologischer Teil und Freilandbiologie, botanischer Teil

Auch wenn heute in der Biologie molekularbiologische und genetische Fragen und Techniken mehr und mehr im Fokus stehen, so sind eine gute Artenkenntnis und der geübte Umgang mit Bestimmungsschlüsseln nach wie vor eine unverzichtbare Grundlage für viele biologische Fragestellungen und Untersuchungen. In der Ökologie, dem Umweltschutz oder der Systematik ist die Fähigkeit Arten zu erkennen und in das natürliche System einordnen zu können ohnehin integraler Bestandteil der täglichen Arbeit. Aber auch für Genetiker, Molekularbiologen oder Physiologen ist es oftmals unerlässlich, die Untersuchungsobjekte im Freiland zu identifizieren oder von ähnlichen Arten zu unterscheiden. Insbesondere Biologielehrer sollten wichtige Elemente der heimischen Fauna und Flora mit ihren speziellen Merkmalen und Eigenschaften kennen und größeren systematischen Einheiten zuordnen können. 

Im Rahmen der Freilandbiologie wird in Bestimmungsübungen an Hand ausgewählter Arten der heimischen Fauna und Flora der Umgang mit Bestimmungsschlüsseln geübt, wobei gleichzeitig die charakteristischen Merkmale höherer taxonomischer Einheiten und die für die Bestimmung innerhalb der jeweiligen Gruppen wesentlichen Merkmale erlernt werden. Auf Exkursionen werden typische Lebensräume und die darin beheimateten Lebensgemeinschaften vorgestellt. In dem botanischen Teil der Freilandbiologie erstellen die Studierenden eigene Herbare mit wichtigen einheimischen Vertretern verschiedener Pflanzengruppen.

Grundlegende Ziele der Freilandbiologie sind:

  1. Morphologie der Pflanzen (Kormophyten) und Tiere sowie Grundbegriffe der Botanik und Zoologie kennen
  2. Formenkunde/Sippenkenntnis erwerben
  3. Grundverständnis in Systematik, Taxonomie und Nomenklatur erlangen
  4. Exemplarische Artenkenntnis erlangen (Lokalflora und -fauna)
  5. Methoden zum Bestimmen von Organismen erwerben
  6. Einblick in stammesgeschichtliche Verwandtschaft, hierarchische Gliederung und Biodiversität erhalten

Diese Veranstaltungen sind Teil des Moduls Biologie 1 und werden von allen Studierenden der Studiengänge Bachelor of Science und 2-Fach-Bachelor absolviert. Studierende höherer Fachsemester sind im Rahmen des "Schlüsselkompetenzmoduls" an der Betreuung in der "Freilandbiologie, botanischer Teil" beteiligt.

Ansprechpartner:
Dr. Harald Kullmann (Zoologie)
PD. Dr. Klaus Tenberge (Botanik)