So vielfältig der Begriff der "Kultur" definiert werden kann, so vielfältig sind die Angebote der Veranstaltungen in diesem Kompetenzbereich - sie alle versuchen, sich "Kultur" von verschiedensten Seiten anzunähern und stellen dazu die Reflexion von (Inter-)Kulturalität und Interdisziplinarität, die Analyse der Geschlechterverhältnisse oder die künstlerische Praxis in den Vordergrund. Die Veranstaltungen bieten Studierenden die Chance, kultur- und disziplinübergreifend zu denken, die Wahrnehmungs- und Empathiefähigkeit zu schulen und so den eigenen subjektiven Standpunkt zu reflektieren.
Die Grundlage (inter-)kultureller Bildung ist die Erkenntnis, dass die eigene Wahrnehmung kulturell geformt ist. Im Sinne einer Interkulturellen Kompetenz setzen sich die Studierenden mit der Vielgestaltigkeit sozial und kulturell strukturierter Lebensstile auseinander und entwickeln ein reflexives Verständnis für soziokulturelle Identitäten, das sie für das eigene Handeln und den Umgang mit anderen nutzen.
Die Studierenden haben zudem die Möglichkeit, Kultur und Gesellschaft aus der Perspektive anderer Studienfächer zu betrachten und zu analysieren. Lehrangebote zum fremd- und interdisziplinären Wissen fordern Studierenden auf, jenseits bestimmter Fachgrenzen zu denken, an anderen Wissenschafskulturen zu partizipieren und somit eine Kulturelle Kompetenz zu erwerben.
Auch Genderwissen und Genderkompetenz sind Bestandteil jeden (inter-)kulturellen Kompetenzerwerbs. Ein disziplinübergreifendes Verständnis für die soziale Konstruktion von Geschlechterverhältnissen mit ihren nachhaltigen Konsequenzen für die Ungleichverteilung von Lebens- und Gestaltungschancen ist in den heutigen heterogenen Gesellschaften unbestreitbar notwendig.
Darüber hinaus verlangen die zunehmend komplexer und umfangreicher gestalteten Problemstellungen im Berufsalltag neben fachlicher Qualifikation und hoher sozialer Kompetenz ebenso Innovationsfähigkeit und Kreative Kompetenz. Barrieren vertrauter Denkmuster müssen durchbrochen werden, um neue Einsichten jenseits des Gewohnten zu gewinnen. Veranstaltungen aus diesem Schwerpunkt stellen die künstlerische Praxis und die Umsetzung von künstlerischen Projekten in den Vordergrund und fördern damit die persönliche Entwicklung.
Nach erfolgreichem Abschluss der Veranstaltungen im Kompetenzbereich "(Inter-)Kulturelle und Kreative Kompetenz" können Studierende:
- Modelle, Prozesse und Bedingungen (inter-)kultureller Interaktion identifizieren, erklären und diskutieren,
- ihre (inter-)kulturellen Kompetenzen in unterschiedlichen Lebensbereichen, Wissenschaftsgebieten und Berufsfeldern sicher einsetzen,
- die Grenzen und Möglichkeiten des eigenen Studienfachs reflektieren und mit Perspektiven aus anderen fachwissenschaftlichen Herangehensweisen bereichern,
- (inter-)kulturelle Situationen gendersensibel und sozial verantwortlich sowie sprach- und handlungssicher moderieren, so dass weitere Kommunikation und Zusammenarbeit gesichert ist,
- Prozesse zur Schaffung von Chancengleichheit und Gender-Mainstreaming und -Diversity-Maßnahmen anstoßen und diskutieren,
- ihre musischen und künstlerischen Fähigkeiten entwickeln, pflegen und vertiefen sowie ihr kreatives und innovatives Potential in unterschiedlichen Lebensbereichen, Wissenschaftsgebieten und Berufsfeldern zielgerichtet anwenden und einbringen,
- sensibel, empathisch und respektvoll als Teil eines Teams arbeiten.
Der Kompetenzbereich stellt hierzu sowohl Seminare und Kolloquien bereit, die auf systematische Untersuchung und Diskussion von Text- und/oder Bildquellen ausgerichtet sind (z.B. aus der Genderforschung, den Interkulturellen Studien, den Geschichtswissenschaften, der Theologie) wie auch Übungen, Kurse und Workshops mit stark handlungsorientierter Ausrichtung (z.B. Ideen-Mining, Kreativitätstechniken, Chor, Orchester). Der thematischen Breite der Angebote entspricht die Vielfalt der Formate, in denen die Inhalte erschlossen und dargestellt werden: (Kurz)Vorträge, Präsentationen, Projektarbeit, praktische Übungen und Rollenspiel.
Verantwortliche für den Kompetenzbereich: Dr. Astrid Rokossa (FB 08)
Beteiligte Fachbereiche und Einrichtungen: Arbeitsstelle Forschungstransfer, Centrum für Religiöse Studien, FB 01, FB 02, FB 06, FB 08, FB 09, FB 14, FB 15, International Office