Gebündelte Expertise für effizientes Forschungsdaten-Management
Ein durchgängiger Arbeitsprozess, der allen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern von der Erhebung der Daten bis zur Archivierung den Forschungsalltag erleichtert: Das ist das Ziel des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projektes „sciebo.RDS“ (Research Data Services). Eine Besonderheit des Vorhabens: „Sciebo.RDS“ verknüpft künftig verschiedene externe Forschungsdaten-Services, zum Beispiel Publikationsdienste und Bilddatenbanken, und stellt diese dem Wissenschaftler – egal wo er sich befindet – online zur Verfügung. Für die Dauer von zehn Jahren werden alle Informationen in der virtuellen Forschungsumgebung gespeichert.
Das Zentrum für Informationsverarbeitung (ZIV) und die Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) haben das Projekt mit der Universität Duisburg-Essen initiiert. Gemeinsam mit der Universität Bielefeld bauen die beiden Hochschulen nun auf ihrer erfolgreichen Zusammenarbeit beim Clouddienst „sciebo – die Campuscloud“ auf, der die technischen Grundlagen für das neue Vorhaben liefert. Das Projekt umfasst ein Fördervolumen von mehr als 800.000 Euro und startet Anfang 2019 für die Laufzeit von vier Jahren.
„Nicht zuletzt durch die Digitalisierung der Forschung wächst die Menge an Forschungsdaten rasant. Deshalb sind nutzerfreundliche Werkzeuge zur Aufbereitung, Publikation und Archivierung dieser Daten für die Wissenschaftler von hohem Wert,“ erklärt ZIV-Leiter Dr. Raimund Vogl. „Der derzeitige Mangel integrierter Angebote steht einem strukturierten und zeiteffizienten Forschungsdaten-Management und damit auch der langfristigen Erhaltung und Nachnutzung der Daten jedoch im Weg. Dies werden wir mit ‚sciebo.RDS‘ jetzt ändern.“
Das Projekt konzentriert sich zunächst auf die Sozial- und Geisteswissenschaften, die einen teilweise noch vergleichsweise großen Nachholbedarf beim Forschungsdaten-Management haben. Auf Basis des hochschulübergreifenden Cloud-Dienstes „sciebo“ entwickeln die beteiligten Hochschulen Werkzeuge, Arbeitsprozesse und Services, die die Wissenschaftler bei der Durchführung des Forschungsdaten-Managements unterstützen. Dabei steht der Aufbau eines einfach zu nutzenden, integrierten Zugangs zu vorhandenen, aber nicht miteinander vernetzten Systemen im Vordergrund. Mit der bekannten Arbeitsumgebung von „sciebo“ setzt das Projekt auf eine Cloud-Plattform auf, die bereits von mehr als 100.000 Personen an 29 Hochschulen und Forschungszentren in Nordrhein-Westfalen genutzt wird und einen hohen Akzeptanzgrad innerhalb der Forschungslandschaft aufweist.