Bundesverdienstkreuz für Batterieforscher Prof. Dr. Martin Winter
Prof. Dr. Martin Winter, wissenschaftlicher Leiter des MEET-Batterieforschungszentrums der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) und Gründungsdirektor des Helmholtz-Instituts Münster (HI MS) am Forschungszentrum Jülich, hat für seine herausragenden Verdienste im Bereich der Batterieforschung das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse erhalten. Der Chemiker leiste einen essenziellen Beitrag zum Gelingen der Energie- und Mobilitätswende in Deutschland, heißt es in der Begründung. Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung (BMBF), überreichte den Orden am Dienstag, 4. September, bei einer feierlichen Zeremonie in Berlin.
„Professor Martin Winter hat die Batterieforschung in Deutschland in den letzten Jahren entscheidend geprägt. Es ist nicht zuletzt ihm zu verdanken, dass sie auch im internationalen Vergleich wieder ein so hohes Ansehen gewonnen hat. Martin Winter wird weltweit sowohl in Industrieunternehmen als auch in der Wissenschaft sehr geschätzt“, sagte Bundesministerin Anja Karliczek bei der Übergabe des Bundesverdienstkreuzes. In diesem Zusammenhang dankte sie zugleich für sein langjähriges Engagement als Sprecher der BMBF-Förderinitiative „Batterie 2020“ und als Vorsitzender des „Beirats Batterieforschung Deutschland“.
Martin Winters Engagement für die Batterietechnologie und für die Schaffung einer inzwischen international sichtbaren deutschen Batterieforschungslandschaft wird unter anderem durch seine Position als Sprecher des Beirats „Batterieforschung Deutschland“ des BMBF sichtbar. Sein wissenschaftlicher Fokus liegt auf der Entwicklung neuer Materialien, Komponenten und Zelldesigns für Superkondensatoren, Lithium-Ionen- und Lithium-Metall-Batterien. Auf diesem Gebiet arbeitet und forscht der studierte Chemiker seit mehr als 25 Jahren und begleitet damit insbesondere die den Markt und die Technologie beherrschende Lithium-Ionen-Batterie seit Anfang der 1990er-Jahre, als diese Batterietechnologie noch in den Kinderschuhen steckte. Mehr als 150 Forschungsprojekte in den vergangenen zehn Jahren, 500 Artikel in Fachzeitschriften, Büchern und Tagungsbände und etwa 70 Patente zeugen davon, dass Martin Winter diese Aufgabe mit Leidenschaft und Ehrgeiz verfolgt.
Seine Professur für Materialwissenschaften, Energie und Elektrochemie am Institut für Physikalische Chemie der WWU ist hervorgegangen aus einer Stiftungsprofessur, die von den Unternehmen Volkswagen AG, Evonik Industries AG und Chemetall (heute Albemarle) von 2008 bis 2012 gesponsert wurde. Martin Winter ist Gründer (2009) und wissenschaftlicher Leiter des MEET-Batterieforschungszentrums. Ebenso ist er Gründungsdirektor (2015) des HI MS “Ionenleitung in der Energiespeicherung“ des Forschungszentrum Jülich. MEET und HI MS sind international führende Einrichtungen in der Forschung und Entwicklung innovativer elektrochemischer Energiespeicher.
Martin Winter ist Sprecher der BMBF-Initiative „Batterie2020“ und Mitglied des Expertenrats „Elektromobilität“ der nordrhein-westfälischen Landesregierung. Zudem ist er Präsident des International Meeting on Lithium Batteries, Vorsitzender der International Battery Materials Association, Vorstandsmitglied der Battery Division der Electrochemical Society sowie gewähltes Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften.
Martin Winter erhielt bereits mehr als 40 wissenschaftliche Auszeichnungen, darunter den Carl Wagner Memorial Award der Electrochemical Society und den Braunschweiger Forschungspreis. Er ist Ehrenprofessor der National Taiwan University of Science and Technology (Taiwan Tech) in Taipeh und der National Cheng Kung University in Tainan (Taiwan).
Das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (Bundesverdienstkreuz) ist ein Orden zur Würdigung herausragender politischer, wirtschaftlicher,-sozialer und geistiger Leistungen. Er wird durch den Bundespräsidenten verliehen.