Übungen und Ernährungstipps für Pflegebedürftige: Wissenschaftler entwickeln neue Lernplattform
Körperliche Aktivität und eine gesunde Ernährung können sich in jedem Alter positiv auf die Gesundheit und das Wohlbefinden auswirken. Pflegebedürftige profitieren besonders von Veränderungen im Bewegungs- und Ernährungsverhalten, die Abwechslung in ihren Alltag bringen. Aber auch für die Pflegekräfte ist die aufgewertete gemeinsame Zeit ein Gewinn. Das Gemeinschaftsprojekt „WHOLE“ unter Leitung des Instituts für Sportwissenschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) bietet nun auf einer kostenlosen Lernplattform über 350 einfache Bewegungsübungen auf Video an, außerdem Informationen und Ernährungstipps zu relevanten Themen im Alter. Die Webseite ist ab sofort unter der Adresse www.project-whole.com in den Sprachen Deutsch, Englisch, Bulgarisch, Griechisch und Hebräisch abrufbar.
Die Bewegungsübungen sind unterteilt in verschiedene Themenbereiche wie Aufwärmen, Gleichgewicht und Koordination oder Partnerübungen. Es besteht die Möglichkeit, ein eigenes Übungsprogramm zusammenzustellen, das Pflegekräfte und pflegende Angehörige zum Beispiel zu Hause oder in Pflegeeinrichtungen gemeinsam mit Pflegebedürftigen einsetzen können. Das Projekt wird im Rahmen einer Doktorarbeit an der WWU wissenschaftlich begleitet. „In dem Projekt geht es aber nicht nur um körperliche Aktivierung und sinnvolle Ernährung, sondern auch um die Entwicklung einer positiven Beziehung zwischen Pflegekräften und Pflegebedürftigen“, betont Prof. Dr. Nils Neuber, Sportwissenschaftler an der WWU und Projektkoordinator von WHOLE. „In Zeiten knapper Pflegekräfte ist das ein wichtiges Gut.“
WHOLE ist eine Kooperation von sieben Partnern aus Deutschland, Griechenland, Österreich, Bulgarien, Irland und Israel - darunter sind Universitäten, ein Pflegedienstanbieter, ein Berufsausbildungszentrum, Nichtregierungsorganisationen und eine Stiftung. Der vollständige Projekttitel lautet: „Wellbeing and Healthy Choices for Older Adults and their Carers“. Die Europäische Union fördert das Projekt im Rahmen des „Erasmus+“-Programms.