Mit Spinnengewebe-Proteinen kleinste Kräfte in Zellen messen
Mit molekularer Kraftübertragung in Zellen beschäftigt sich Prof. Dr. Carsten Grashoff vom Institut für Molekulare Zellbiologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) in seiner Antrittsvorlesung. Der Vortrag beginnt am Freitag, 22. Juni, um 16.15 Uhr im Hörsaal ZH, Badestraße 9. Alle Interessierten sind zu der Veranstaltung eingeladen. Der Eintritt ist frei.
Carsten Grashoff ist Experte für quantitative Zellbiologie. In seinem Vortrag mit dem Titel „Das kleine Kräfte Messen – Von einem, der auszog, molekulare Kraftübertragung in Zellen zu quantifizieren“ vermittelt er einen Überblick über die Entwicklung der intrazellulären Kraftmikroskopie und wie mit Hilfe von Spinnengewebe-Proteinen Kräfte von wenigen Billionstel Newton in lebenden Zellen gemessen werden. Die Fähigkeit, mechanische Signale wahrzunehmen und zu interpretieren, gehört zu den fundamentalen Eigenschaften aller Zellen. Sie bildet die Grundlage dafür, dass sich Gewebe effizient an physische Belastungen anpasst.
Zur Person
Carsten Grashoff studierte von 1997 bis 2001 Angewandte Naturwissenschaft an der Universität Freiberg und promovierte von 2002 bis 2007 am Max-Planck-Institut für Biochemie in München. Im Anschluss wechselte er an die Universität von Virginia (USA), wo er die Technik der intrazellulären, molekularen Kraftmikroskopie entwickelte. 2011 kehrte Carsten Grashoff mit Hilfe einer Emmy-Noether-Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) als Arbeitsgruppenleiter an das Max-Planck-Institut für Biochemie zurück, um seine Kraftsensor-Technik zu optimieren. 2014 wurde er für die Entwicklung seiner Technik, die mittlerweile weltweit Anwendung findet, mit dem Early-Career-Award der Deutschen Akademie der Wissenschaften (Leopoldina) ausgezeichnet. Seit Januar 2018 lehrt und forscht er an der Universität Münster.