Wer sorgt neben der Polizei für Ordnung in den Städten?
In Städten und Ballungsräumen beteiligen sich heutzutage neben der Polizei viele weitere Akteure daran, ein sicheres Umfeld für Einwohner zu bieten. Dazu zählen zum Beispiel Unternehmen des Sicherheitsgewerbes, kommunale Ordnungsdienste und Bürger. Mit diesem sogenannten pluralen Polizieren (polizieren: franz. für Polizei einführen und in gute Ordnung bringen) beschäftigt sich das Nachwuchsforschungsprojekt "Pluralisierung lokaler urbaner Sicherheitsproduktion", kurz "PluS-i", am Institut für Politikwissenschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU). Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das auf fünf Jahre angelegte Projekt mit 2,2 Millionen Euro.
Die Experten wollen untersuchen, welche unterschiedlichen Formen des Polizierens in den Städten existieren und wie sich die Beteiligten verhalten und organisieren. Da sich der Umfang ihres Handelns und ihre Aufgaben auf lokaler Ebene unterscheiden, sollen anhand von fünf Städten idealtypische Modelle identifiziert werden. Im nächsten Schritt geht es um die Frage, welche Ansprüche diese Modelle erfüllen sollten und inwieweit sie diesen Anforderungen genügen. Darüber hinaus soll überprüft werden, wie sich die gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse am besten für die Praxis aufbereiten lassen.
"PluS-i" ist Teil des Programms "Forschung für die zivile Sicherheit" der Bundesregierung, das insbesondere Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern die Möglichkeit eröffnet, Forschungsideen weitgehend unabhängig und eigenständig umzusetzen. Der vollständige Projekttitel lautet: "Pluralisierung lokaler urbaner Sicherheitsproduktion – interdisziplinäre Analysen für ein kontextadäquates, legitimes, effizientes und effektives plurales Polizieren". Unterstützt wird "PluS-i" durch assoziierte Partner sowie Mentoren an verschiedenen wissenschaftlichen Einrichtungen.