Geoinformatiker der WWU gewinnen bei Hochschulwettbewerb
Die Gewinner des Hochschulwettbewerbs zum Wissenschaftsjahr 2016*17 – Meere und Ozeane stehen fest. Unter den Siegern ist ein Team der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU): Nachwuchswissenschaftler um Geoinformatiker Thomas Bartoschek punkteten mit ihrem Konzept "openSea". Dabei geht es darum, in Zusammenarbeit mit Schülern und Studierenden Daten aus der Meeresforschung für Bürger zugänglich zu machen. Für ihr Vorhaben erhalten die Geowissenschaftler nun 10.000 Euro und haben ein Jahr Zeit, es zu verwirklichen. Insgesamt zeichnete eine Jury 15 Projekte aus, darunter auch "Smart Mirror" der Fachhochschule Münster. Das teilte die Initiative "Wissenschaft im Dialog" heute (14. September) mit.
"Wir wollen auf die Forschung zum Schutz des Ökosystems Meer aufmerksam machen. Daten aus der Meeresforschung sind zwar in vielen Fällen öffentlich zugänglich, allerdings für Laien nicht immer verständlich", erläutert Thomas Bartoschek, der das Projektteam aus Studierenden und Nachwuchswissenschaftlern der Geoinformatik, der Geographie, der Landschaftsökologie und der Chemie an der WWU leitet. In mehreren Workshops, darunter sogenannte Hackathons ("Programmier- und Tüftel-Marathons"), will das Team gemeinsam mit Schülern Visualisierungen und interaktive Exponate entwickeln, um die Daten anschaulich zu machen. Mit am Institut für Geoinformatik entwickelten Bausätzen für mobile und stationäre Sensoren, den "senseBoxen", werden Schüler und Studierende zudem eigene Daten zur Wasserqualität sammeln und sie Bürgern über das Internet zugänglich machen. Die Projektkonzepte und Bauanleitungen für die Sensoren werden ebenfalls veröffentlicht und stehen somit beispielsweise Lehrern für den Einsatz im Unterricht zur Verfügung. Projektpartner ist unter anderem das "Open Knowledge Lab Münster".
Der Wettbewerb
Die Konzepte der Bewerber sollten deren jeweiligen Forschungsbereich auf möglichst interaktive Art und Weise verständlich machen und gleichzeitig dessen gesellschaftliche Bedeutung hervorheben – darauf lag laut "Wissenschaft im Dialog" das Hauptaugenmerk der Jury bei der Gewinnerauswahl. Ziel des Wettbewerbs sei es, den direkten Dialog zwischen jungen Forschern an deutschen Hochschulen und der Öffentlichkeit voranzutreiben und dem wissenschaftlichen Nachwuchs eine Plattform zu bieten. Der Hochschulwettbewerb wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Im September 2017 wird die Jury die 15 Projekte noch einmal begutachten und entscheiden, wer seine Ideen am besten umgesetzt hat.
Wissenschaftsjahr 2016*17 – Meere und Ozeane
Die Meeresforschung ist Thema des Wissenschaftsjahrs 2016*17. Zu 71 Prozent bedecken Ozeane und Meere unseren Planeten. Sie sind Klima-Maschine, Nahrungsquelle, Wirtschaftsraum – und sie bieten für viele Pflanzen und Tiere Platz zum Leben. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchen die Ozeane seit Jahrhunderten; und doch sind sie noch immer geheimnisvoll und in weiten Teilen unerforscht. Im Wissenschaftsjahr 2016*17 – Meere und Ozeane geht es um die Ergründung der Gewässer, ihren Schutz und eine nachhaltige Nutzung. Die Wissenschaftsjahre sind eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit Wissenschaft im Dialog (WiD). Sie tragen als zentrales Instrument der Wissenschaftskommunikation Forschung in die Öffentlichkeit. Das Wissenschaftsjahr 2016*17 wird vom Konsortium Deutsche Meeresforschung (KDM) als fachlicher Partner begleitet.
Wissenschaft im Dialog – die Initiative der deutschen Wissenschaft
Wissenschaft im Dialog (WiD) möchte bei Menschen aller Altersgruppen und jedes Bildungsstandes Interesse an Forschungsthemen wecken und stärken. Dafür organisiert WiD Diskussionen, Schulprojekte, Ausstellungen und Wettbewerbe rund um Forschung und Wissenschaft – für alle Zielgruppen und in ganz Deutschland. Ziel dabei ist, dass sich möglichst viele Menschen auch mit kontroversen Themen der Forschung auseinandersetzen und an aktuellen Diskussionen beteiligen. Die gemeinnützige Organisation wurde 1999 auf Initiative des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft von den großen deutschen Wissenschaftsorganisationen gegründet. Als Partner kamen Stiftungen hinzu. Maßgeblich unterstützt wird WiD vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.