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Münster (upm/ja)
... und unterwegs mit dem Radel durch den Schlosspark - und durchs Leben.© WWU - Peter Grewer
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Erasmus-Liebe mit Folgen

Das Förderprogramm der Europäischen Union hat viel zu bieten

Wenn Anita und Jonathon Watson, beide 31 Jahre alt, heute an Erasmus zurückdenken, also an das bekannte Förderprogramm der Europäischen Union für Auslandaufenthalte an Universitäten, bekommt der "alte", weil schon 1987 gegründete, Studentenaustausch einen ganz neuen Touch. Schließlich war es der Aufenthalt von Johnny, wie Anita den Briten nennt, an der Universität Münster Ende 2005, der das Fundament für ihre – seit Ende September – dreiköpfige Familie legte.

Nach den Wochen in der WG mit Studium – Lehramt Geschichte/Evangelische Religion sie, Jura er – und näherem Kennenlernen folgte eine Fernbeziehung quer durch Europa. Dass sie hielt, gilt als besonders, denn "viele Erasmus-Lieben scheitern an dem örtlichen 'Auseinandergerissensein'", wissen Anita und Jonathon von vielen Bekannten.

Dass die beiden es schafften, die gut 730 Kilometer Entfernung zwischen den Studienorten Liverpool und Münster immer wieder zu meistern und schließlich zu überwinden, liegt auch an der ausgeprägten Deutschland-Zuneigung und den Deutsch-Kenntnissen des Briten. Jonathon Watson fand schon früh in der Schule Gefallen an der deutschen Sprache und später – nach einem Schüleraustausch in der Pfalz – auch an dem ganzen Land. Heute ist er wieder an der Universität Münster und promoviert über europäisches Verbraucherschutzrecht.

Der neue Watson-Spross, der am 25. September geborene Bennett Louis, wird auch europäische Pfade beschreiten. Zunächst soll er zweisprachig aufwachsen: "Das ist doch auch für dich schöner", meint Anita. "Nein, das nicht unbedingt", wiegelt Johnny ab, "aber dafür, dass er seine Großeltern jenseits des Kanals versteht."

                                                                                                                                                    Juliane Albrecht
 

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