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Münster (upm/fs/pw)
Ein Bildnis von Altrektor Ernst Jacobi übergab das Ehepaar Dr. Michael und Angela Jacobi (li.) heute in Anwesenheit von Dekan Prof. Dr. Ingo Saenger der Rektorin der WWU, Prof. Dr. Ursula Nelles.<address>© WWU - Peter Grewer</address>
Ein Bildnis von Altrektor Ernst Jacobi übergab das Ehepaar Dr. Michael und Angela Jacobi (li.) heute in Anwesenheit von Dekan Prof. Dr. Ingo Saenger der Rektorin der WWU, Prof. Dr. Ursula Nelles.
© WWU - Peter Grewer

Erinnerung an Altrektor Ernst Jacobi

Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles nimmt Geschenk von Ehepaar Jacobi entgegen

Ein besonderes Gemälde nahm die Rektorin der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU), Prof. Dr. Ursula Nelles, heute (2. November) in Empfang - ein Bildnis von Ernst Jacobi, der von 1916 bis 1917 ebenfalls Rektor an der WWU war. Nach seiner Zeit als Rektor stand er der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät von 1932 bis 1933 als Dekan vor. Da seine Großeltern jüdischer Abstammung waren, musste er sich im Zuge der Gleichschaltung der Universitäten 1934 aus "gesundheitlichen Gründen" beurlauben lassen und wurde schließlich im Herbst emeritiert. Im Jahre 2000 veröffentlichte die WWU erstmals eine Erklärung zu Maßnahmen der Universität während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, in der Ernst Jacobi als Verfolgter namentlich genannt und seine Entlassung für nichtig erklärt wurde.

Das heute geschenkte Bildnis entstand während der Zeit, als Ernst Jacobi Rektor war und wurde vom Künstler Josef Mataré 1917 gemalt. Sowohl Komposition als auch Farbigkeit sind für ein Gelehrtenportrait überraschend. „Es atmet Urlaubsstimmung, sogar der Bart ist entspannt“, schmunzelt Angela Jacobi. Seit seiner Entstehung befindet sich das Gemälde in Familienbesitz. Das Jahr 70 nach Ende der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft nahmen Dr. Michael Jacobi, der von 1969 bis 1977 in Münster Medizin studierte, und seine Frau Angela zum Anlass, das Kunstwerk der Universität Münster als Geschenk zu überreichen. "Jacobi gehört zu den Gründern der juristischen Fakultät", dankt Rektorin Nelles. "Durch dieses Geschenk werden wir an den Wissenschaftler und den Menschen erinnert."