EU-Karriere erwünscht?
Schon früh folgte Rebecca Melzer – 21 Jahre alt und Studentin an der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) – internationalen Spuren: Erst in der Kindheit im Urlaub bei den niederländischen Nachbarn, später in der Schule und im Studium zu Praktika in Frankreich. Für die junge Frau, die in Münster Politik und Recht studiert, ist ein Job bei der Europäischen Kommission so etwas wie der Olymp der Karriere und der Gipfel der eigenen Internationalität. Auf ihrem Weg - vielleicht nach Brüssel - engagierte sie sich ein Jahr lang als studentische ehrenamtliche Botschafterin für die Verwaltungszentrale der Europäischen Union, in der insgesamt 55.000 Menschen für die europäischen Institutionen und für die Europäische Kommission arbeiten. Von diesem "Job" berichtet sie im Interview mit Juliane Albrecht.
Wie kommt man auf die Idee, Botschafterin für eine EU-Karriere zu werden?
Die Idee hatte ich zunächst gar nicht. Ich bin vielmehr über eine Facebook-News der "Europäischen Bewegung" darauf aufmerksam geworden. Da es diese Botschafter im Projekt "EU Careers Ambassador" bereits an einigen Universitäten gab aber noch nicht an der WWU, hab' ich mich beworben. Ich bin sozusagen die erste EU-Karrieren-Botschafterin an der Universität Münster.
Wie wurden Sie dafür fit gemacht?
Ich durchlief mit Ambassadors aus allen möglichen EU-Staaten eine kleine Schulung, die uns vor allem mit den Gepflogenheiten des "Europäischen Amts für Personalauswahl" (European Personnel Selection Office (EPSO)) vertraut machte.
Was war Ihr "Job" und wie sah er konkret in Münster aus?
Es geht um die Beratung für Studierende zu Jobs bei der EU. Ich habe jedem, der etwas wissen wollte über eine EU-Karriere, Konkretes über Bewerbungsbedingungen und -verfahren erzählt. Besonders interessant war dabei auch für mich, dass es sehr unterschiedliche und vielfältige Wege von der Universität zur EU gibt und dass es zum Beispiel keine sehr engen Altersgrenzen und viele verschiedene Jobs dort gibt, also nicht nur Übersetzer und Dolmetscher, woran man oft zuerst denkt. Insgesamt war ich für mein Ehrenamt einige Stunden pro Monat tätig.
Woher kam Ihre innere Überzeugung, das zu tun?
Ich finde die europäische Idee an sich einfach großartig – dieses Grenzenlose, die Gemeinschaft, die kulturelle und sprachliche Unterschiedlichkeit, aber auch das Verbindende. Hinzu kommt, dass ich selbst von einem Job in Brüssel träume.
Ihr Ehrenamts-Job ist gerade (Ende September) zu Ende gegangen, wie geht’s dann weiter mit dem Projekt "EU Careers Ambassador" an der WWU?
Eine Nachfolgerin ist bereits gefunden: Laura Mack ist seit Oktober neue Botschafterin. Sie studiert in Münster Politik und Wirtschaft.
Kontakt zu "EU Careers Ambassador" in Münster:
E-Mail: eucareers.muenster@eu-careers.eu