Kairos – Der günstige Augenblick
Die bekannte Statue des griechischen Gottes Kairos von Lysipp (viertes Jahrhundert vor Christus) stammt von Lysippos von Sikyon, einem der berühmtesten Bildhauer der Spätklassik. Der Begriff Kairos steht für den günstigsten Zeitpunkt (einer Entscheidung). Von der höchst anspruchsvollen Skulptur gibt es zahlreiche literarische Zeugnisse. Überraschend ist aber, dass es von diesem hochrangigen Kunstwerk keine römische Kopien als Rundplastik gibt, sondern nur zwei Reliefs. Für die Akademie des Johannes-Hospizes in Münster hat der Künstler Dr. Stefan Dürre aus Dresden eine neue Figur erschaffen, die Anfang Mai dieses Jahres enthüllt wurde. Die Sonntagsvorträge im Juni widmen sich der Statue in der Geschichte. Sie finden jeweils sonntags um 14.15 Uhr im Hörsaal F4 des Fürstenberghauses (Zugang über das Archäologische Museum, Domplatz 20-22) statt. Am Sonntag, 21. Juni, findet kein Vortrag statt.
Der Vortrag widmet sich der Figur und erläutert den Aufbau und die Elemente der Skulptur und versucht, sie kulturhistorisch einzuordnen. Zudem wird erörtert, wie sich die im ausgehenden vierten Jahrhundert vor Christus zahlreich bezeugten Neuschöpfungen an göttlichen Personifikationen religionshistorisch erklären lassen.