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Münster (BLB MS)
So soll das SoN aussehen, wenn es fertig ist.<address>© Kresings, Münster</address>
So soll das SoN aussehen, wenn es fertig ist.
© Kresings, Münster

Viel Platz für Forschung im neuen Laborgebäude

Neubau des "Center for Soft Nanoscience" für die Universität Münster startet in Kürze

Mitte Mai beginnen im naturwissenschaftlichen Zentrum der Universität Münster die Bauarbeiten für das neue Forschungs- und Laborgebäude des Center for Soft Nanoscience (SoN). Das rund 42,3 Millionen Euro teure Bauprojekt, das der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB NRW) für die Westfälische Wilhelms-Universität (WWU) realisiert, wird voraussichtlich Mitte 2017 abgeschlossen sein.

Der Neubau entsteht an der an der Busso-Peus-Straße in unmittelbarer Nachbarschaft zum Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin, dem Nanobiozentrum und dem Centrum für Nanotechnologie (CeNTech). Er wird die neue Adresse des nanowissenschaftlichen Forschungszentrums SoN der Universität Münster, das interdisziplinäre Arbeitsgruppen unter einem Dach vereint.

Diese Arbeitsgruppen aus den Fachbereichen Physik, Chemie, Biologie, Pharmazie und Medizin forschen gemeinsam an der Aufklärung von Funktionen natürlicher Nanomaterialien, wie Zellmembranen, und am gezielten Aufbau synthetischer Materialien mit steuerbaren Funktionen. Die Beherrschung dieser natürlichen Funktionsweise in synthetischen, biomimetischen Nanosystemen wird zu einer Schlüsselkompetenz der künftigen Nanowissenschaften werden. Sie wird neben einer Vielzahl von innovativen Ansätzen auf lange Sicht eine zielgerichtete Freisetzung von Wirkstoffen aus Nanocontainern, eine gesteuerte Bildung adaptiver (Zell-) Systeme und die Fertigung von neuartigen Funktionsmaterialien erlauben und so schließlich auch zur Schonung von Ressourcen beitragen.

In einem mehrstufigen Verfahren hat der Wissenschaftsrat der Bundesrepublik im Jahre 2013 den vorgestellten interdisziplinären Forschungsansatz als besonders förderungsfähig befunden und daher die Einrichtung eines eigenen Forschungsbaus mit dieser Zielsetzung empfohlen. Die Antragstellung und die Planungen dieses ersten Forschungsbaus an der Universität Münster wurden und werden von Bart Jan Ravoo vom Organisch-Chemischen Institut und von Helmut Zacharias vom Physikalischen Institut koordiniert.

8.000 Quadratmeter Platz für Lehre und Forschung

Der Entwurf für das Gebäude stammt vom Büro Kresings aus Münster und wurde auf den Bedarf der Nutzer hin entwickelt. Er sieht ein rechteckiges, dreigeschossiges Gebäude vor, das auf knapp 8.000 Quadratmetern viel Platz für Lehre und Forschung bietet: Neben Büro-, Seminar- und Besprechungsräumen wird der Neubau über Arbeitsplätze verfügen, die mit spezieller Technik ausgestattet werden. In einem sogenannten Reinraum können Untersuchungen in vollkommen reiner, partikelfreier Luft durchgeführt werden. Weitere Speziallabore werden Versuche in einem thermisch regulierten Umfeld erlauben. Die technischen Anlagen werden im Keller und in einem zurückgesetzten Technikgeschoss auf dem Dach des Gebäudes installiert. Spezielle Fundamente werden störende Schwingungen im Gebäude minimieren, die die Ergebnisse der hochsensiblen Messinstrumente verfälschen könnten.

Das Gebäude wird sich harmonisch in die umgebende Bebauung einfügen: Horizontale Fensterbänder durchziehen die Fassadenplatten aus Aluminium. Die klare Struktur und die Materialien spiegeln die technische Funktion des Gebäudes wider. Die abgeschrägte Front an der Südseite verleiht dem Gebäude, in dem zukunftsweisende Forschung betrieben wird, eine dynamische Note.

Die Gesamtkosten des Projekts betragen rund 42,3 Millionen Euro. Diese Summe wird aus Fördermitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in Höhe von 13,5 Millionen Euro und vom BLB NRW finanziert. Nach zweijähriger Bauzeit wird das Gebäude voraussichtlich im Sommer 2017 bezugsfertig sein.