"After the honeymoon"
Im Rahmen des Kriminalwissenschaftlichen Kolloquiums der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) referiert Prof. Dr. Florian Jeßberger von der Universität Hamburg am Mittwoch, 6. Mai, über den Zustand des Völkerstrafrechts. Der Titel des öffentlichen Vortrags, der um 18 Uhr im Hörsaal H 2, Schlossplatz 46, beginnt, lautet "'After the honeymoon': Vom Zustand des Völkerstrafrechts". Es geht um das aktuelle Profil sowie die Zukunft und Perspektiven des völkerrechtlichen Strafrechts. Die Moderation übernimmt Prof. Dr. Bettina Weißer, Professorin für deutsches, ausländisches und internationales Straf- und Strafverfahrensrecht der WWU.
Die Entwicklung des Völkerstrafrechts seit den 1990er Jahren klingt wie eine Erfolgsgeschichte: Vorläufiger Höhepunkt war die Errichtung des Internationalen Strafgerichtshofes im Jahre 2002. Heute sind die Tatbestände des Völkermordes, der Verbrechen gegen die Menschlichkeit und der Kriegsverbrechen fester Bestandteil der Völkerrechtsordnung. Internationale Strafgerichte stehen zu ihrer Durchsetzung bereit. Jedoch mehren sich seit einiger Zeit Stimmen, die auf Brüche in dieser Erfolgsgeschichte hinweisen. Vor allem die praktische Durchsetzung des Völkerstrafrechts steht zunehmend in der Kritik.
Das Kriminalwissenschaftliche Kolloquium wird von den Professoren des Instituts für Kriminalwissenschaften seit fast 20 Jahren in jedem Semester veranstaltet. Ziel ist es, aktuelle, brisante oder auch einfach nur interessante Themen außerhalb der Alltagsroutine miteinander, mit den Studierenden, mit Juristen aus der Praxis und mit interessierten Bürgern zu diskutieren.