Ausgezeichneter Nachwuchs
Die Preise zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses der Gesellschaft zur Förderung der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) gingen in diesem Jahr an den Mediziner Dr. Christian Pott und die Philosophin Dr. Nikola Kompa. Sie erhielten die mit jeweils 5.000 Euro dotierten Preise am 24. Juni 2009 im Rahmen einer Feierstunde des WWU-Förderkreises in der Landesbausparkasse (LBS) in Münster.
Dr. Nikola Kompa, die seit kurzem Assistenzprofessorin an der Universität Bern ist, erhielt den Preis für ihre Habilitationsschrift an der Universität Münster über Grundlagenprobleme der Sprachphilosophie. Da die 39-Jährige Forschungen aus der linguistischen Semantik und Pragmatik, aus der kognitiven Linguistik und der Sprachpsychologie sowie aus Theorien des Sprachwandels in ihre Untersuchungen einbezogen hat, haben Teile ihrer Arbeit einen stark interdisziplinären Charakter. Ihr Betreuer Prof. Dr. Oliver R. Scholz vom Philosophischen Seminar der WWU geht davon aus, dass die Arbeit nicht nur in der Philosophie, sondern auch in der Sprachwissenschaft und in der Psychologie auf großes Interesse stoßen wird.
Im Zentrum stehen Fragen danach, was sprachliche Bedeutung ist. Außerdem untersucht Kompa die Methoden der Sprachphilosophie und die semantischen Grundbegriffe und Theorien im Rahmen einer philosophischen Meta-Reflexion. "Es handelt sich um einen innovativen Beitrag zu Grundlagenfragen der philosophischen Bedeutungstheorie, in dem eine hochkomplexe internationale Diskussion ausgewertet und substanziell weiter geführt wird", heißt es in der Begründung des wissenschaftlichen Beirats.
Dr. Christian Pott arbeitet als Privatdozent, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Assistenzarzt in der Klinik und Poliklinik C - Allgemeine Innere Medizin und Kardiologie und Angiologie- des Universitätsklinikums Münster. Dort ist es ihm gelungen, mithilfe eigenständig eingeworbener Drittmittel eine eigene Arbeitsgruppe aufzubauen. Mit seinen Mitarbeitern führt er grundlagenwissenschaftliche Projekte zur zellulären Elektrophysiologie und zu den molekularen Mechanismen von Herzrhythmusstörungen durch.
In den vergangenen Jahren hat sich Pott vor allem mit der Funktion eines bestimmten Proteins, des Natrium-Kalzium-Austauscherproteins, beschäftigt. Seine Forschungen an transgenen Mäusen beschreiben zum ersten Mal die direkte Interaktion des Proteins mit wichtigen Parametern der zellulären Kontraktion und Erregung. In den vergangenen zwei Jahren konnte er zeigen, dass sich durch eine gentechnisch hervorgerufene Erhöhung der Aktivität dieses Proteins Herzrhythmusstörungen hervorrufen lassen. Umgekehrt lassen sich durch eine Hemmung dieses Proteins Rhythmusstörungen unterdrücken. Auch für Herzinfarkte hat der 32-Jährige nachgewiesen, dass sich eine gentechnisch induzierte Hemmung günstig auswirkt.
Überreicht wurden die Preise vom Vorsitzenden des wissenschaftlichen Beirats des Förderkreises, Prof. Dr. Dr. Otmar Schober. Zu den ersten Gratulanten gehörten der Vorsitzende des Förderkreises, Jochen Herwig, und Uni-Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles. Moderiert wurde der Abend im LBS-Gebäude von der Kommunikationsberaterin Dr. Sabine Schiller-Lerg. Studierende der Musikhochschule Münster gestalteten den musikalischen Rahmen.