Eine leichte Entscheidung für die Jury
In diesem Jahr hatte es die Jury leicht. "Sie war und ist die Beste unter denen, die uns vorgeschlagen worden sind", betonte Prof. Dr. Dr. Otmar Schober in seiner Laudatio bei der Verleihung des Preises zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses 2010. Die Auszeichnung ging an Dr. Christiane Pott, eine Nachwuchswissenschaftlerin vom Institut für Unternehmensrechnung und -besteuerung der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU). Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wurde am Mittwoch, 30. Juni, im Rahmen einer Feierstunde in der münsterschen "WL Bank" vom Förderkreis Universität Münster vergeben.
Nach einer Begrüßung durch Hans-Bernd Wolberg, Vorstandsmitglied der "WGZ Bank", und Jochen Herwig, Erster Vorsitzender des Förderkreis Universität Münster, hielt der Direktor des Instituts für Unternehmensrechnung und -besteuerung, Prof. Dr. Christoph Watrin, eine Laudatio. "Wenn man wirklich erfolgreich sein will, muss man das anbieten, woran Mangel herrscht", sagte er. Und Christiane Pott habe genau das in wissenschaftlicher Hinsicht getan: Während ihrer Dissertation habe sie sich in den USA intensiv mit empirischer Forschung auseinandergesetzt, unter anderem in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und Rechnungslegung. Mit diesem Rüstzeug sei sie nach Deutschland zurückgekehrt, wo die empirische Forschung auf diesen Gebieten noch nicht so weit fortgeschritten sei. Prof. Dr. Dr. Otmar Schober, Direktor der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin und Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des Förderkreises, wies darauf hin, dass es bei der Verleihung des Förderpreises nicht allein auf fachlichen Erfolg ankomme - auch die Persönlichkeit müsse stimmen.
Christiane Pott überzeugte die Jury auf ganzer Linie. Sie lege großen Wert auf Kooperationen mit anderen Wissenschaftlern und sei an einer Reihe nationaler und internationaler Forschungsprojekte beteiligt. Unter anderem arbeitet die 31-Jährige gemeinsam mit Wissenschaftlern aus den USA, den Niederlanden und England. Sie hat mehrere Forschungsaufenthalte im Ausland verbracht. Am Institut für Unternehmensrechnung und -besteuerung falle die junge Wissenschaftlerin nicht nur fachlich besonders positiv auf, sondern auch persönlich, so die Jury. Christiane Pott sei auch ein Beispiel für eine gelungene Vereinbarung von Karriere und Familie an der WWU: Obwohl sie sich gegenwärtig in Elternzeit befindet, arbeitet sie weiterhin an mehreren Forschungsprojekten des Instituts mit.
Christiane Pott hat an der WWU Betriebswirtschaftslehre studiert. Seit 2003 ist sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Unternehmensrechnung und -besteuerung. Für ihre Doktorarbeit, die sie mit "Summa cum laude" abgeschlossen hat, hat sie von 2004 bis 2006 in den USA an der "University of Southern California" in Los Angeles sowie an der "Leventhal School of Accounting" geforscht. Im Jahr 2008 war sie für einen Forschungsaufenthalt an der "London School of Economics" zu Gast.
Der Nachwuchsförderpreis wurde vom Förderkreis Universität Münster 1980 anlässlich des 200-jährigen Bestehens der WWU begründet. Er wird jährlich für besonders herausragende Leistungen des akademischen Nachwuchses verliehen. Preiswürdig sind Kandidaten, die mit ihren Forschungsarbeiten herausragende Leistungen erbracht und damit nachgewiesen haben, dass sie auf dem besten Weg sind, sich für eine wissenschaftliche Laufbahn im Hochschulbereich zu qualifizieren.