Wissenschaft mit dem Rad erkunden
Die Westfälische Wilhelms-Universität Münster (WWU) ist als erste deutsche Universität dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) beigetreten. Noch in diesem Jahr soll eine Strecke von 34 Kilometern beschildert und als Wissenschaftsradweg ausgewiesen werden. Die Route reicht von der Universitäts- und Landesbibliothek in Münster bis zu den Aa-Quellen in den Baumbergen. Das Projekt ist Teil der "Expedition Münsterland", mit der die Arbeitsstelle Forschungstransfer (AFO) der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster alle Bürger dazu einlädt, Wissenschaftsschauplätze im Münsterland mitzuerleben. "Das Fahrrad ist zweifellos Teil der WWU-Identität, studieren in Münster ist ohne Fahrrad kaum denkbar. Daher liegt es nahe, Wissenschaft in der Region mit dem Rad zu erleben", meint AFO-Leiter Dr. Wilhelm Bauhus.
Die Stationen auf dem Wissenschaftsradweg sind sehr vielfältig: An der Station "System Aasee" beispielsweise erfahren die Radler etwas über die Gewässerregulierung und das Naherholungsgebiet. Im münsterschen Stadtteil Gievenbeck können sich Besucher über das Bergwerk "Berta 1" informieren, wo im 19. Jahrhundert Strontianit für die Herstellung von Feuerwerkskörpern abgebaut wurde. An der Station "V2 Verfügungsraum" in der Nähe des Stadtteils Roxel wurden sogenannte V2-Raketen gelagert. Und zuletzt können Radler unter anderem in Hohenholte das ehemalige Kloster besuchen, um zu erfahren, wie religiöse Menschen während der Napoleonischen Besatzungszeit gelebt haben. Erfahrene Wissenschaftler und Radfahrer werden die Strecke abfahren und testen, bevor der ADFC sie im nächsten Jahr als offizielle Route für Radfahrer ausweist.