Chance und Risiko Nanomedizin
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat ein internationales Projekt des Zentrums für Nanotechnologie der Universität Münster (CeNTech) und Forschergruppen der chinesischen Akademie der Wissenschaften (CAS) zur Nanomedizin bewilligt. Während der dreijährigen Förderung wollen die beteiligten Arbeitsgruppen mögliche Risiken untersuchen, die die Anwendung von Nanomaterialien in der Medizin haben können. Zugleich sollen international standardisierte Analyseverfahren entwickelt werden, um Anwender der Nanotechnologien sowie zuständige Gremien über mögliche Gefahren von Nanoteilchen informieren zu können.
Auf deutscher Seite wird das Projekt "MINAC" - Mechanismen der Interaktion von Nanopartikeln und Zellen – von Dr. Kristina Riehemann vom Physikalischen Institut/CeNTech geleitet. Beteiligt sind hier auch das Institut für Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie der Universität Münster, das Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik (IBMT) in St. Ingbert (Saarland) sowie fünf Industriepartner. Auf chinesischer Seite sind Wissenschaftler des National Centers for Nanoscience and Technology (NCNST), der chinesischen Akademie der Wissenschaften (CAS) mit dem Institut für biomedizinische Effekte von Nanomaterialien und für Nanosicherheit in Peking beteiligt. Zudem das Tongji Hospital in Wuhan sowie ebenfalls mehrere Industriepartner.
Bei einer jüngst in Peking absolvierten Arbeitsbesprechung mit den chinesischen Projektleitern Prof. Yuliang Zhao und Prof. Chunying Chen wurden erste konkrete Arbeitsschritte der Kooperation besprochen. Ziele des Projektes sind unter anderem die grundlegenden Mechanismen der Zellreaktion nach Kontakt mit Nanoteilchen zu verstehen und schnelle Analysetests zu entwickeln. Das Projekt hat auf deutscher Seite ein finanzielles Volumen von rund 2,7 Millionen Euro. Das Verbundprojekt soll zur Steigerung der internationalen Sichtbarkeit der nanobiomedizinischen Forschung und Entwicklung in Münster beitragen.