|
Münster (upm/ap).
Zu sehen ist ein Screenshot des Wahl-Kompass (Startseite).<address>© wahlkompass</address>
Der Wahl-Kompass liefert eine Handreichung zur vorgezogenen Bundestagswahl am 23. Februar.
© wahlkompass

Politikwissenschaftler veröffentlichen Wahl-Kompass zur Bundestagswahl

Online-Entscheidungshilfe informiert wissenschaftlich fundiert über die Positionen der Parteien

Zu sehen ist ein Porträtfoto von Prof. Dr. Norbert Kersting vor hellem Hintergrund.<address>© Anna Overmeyer</address>
Prof. Dr. Norbert Kersting
© Anna Overmeyer
Der Wahlkampf zur vorgezogenen Bundestagswahl am 23. Februar dauert nur wenige Wochen. Dies macht eine fundierte Hilfe bei der Wahlentscheidung umso wichtiger, zumal das Parteienspektrum dieses Mal verstärkt extreme Positionen umfasst. Eine Handreichung liefert wieder der Wahl-Kompass, den ein Team um den Politikwissenschaftler Prof. Dr. Norbert Kersting von der Universität Münster entwickelt hat. Der Wahl-Kompass ist seit heute (23. Januar) online. Nachdem Nutzerinnen und Nutzer ihre Zustimmung oder Ablehnung zu 31 Thesen abgegeben haben, errechnet die Anwendung eine individuelle politische Position und vergleicht sie mit denen der unterschiedlichen Parteien. Als Ergebnis zeigt der Wahl-Kompass Übereinstimmungen und Distanzen zwischen den eigenen Ansichten und Parteipositionen grafisch in einem Positionierungskreuz als Parteienlandschaft an, auch die bekannte Listenansicht der prozentualen Übereinstimmung ist verfügbar. Die Wahlhilfe ist unter https://wahl-kompass.de zu finden.

Im Unterschied zum „Wahl-O-Mat“ fußt das Ergebnis nicht allein auf der Befragung der Parteien, sondern enthält auch eine wissenschaftliche Einordnung durch deutsche Parteienforscherinnen und -forscher. Zudem werden die Parteipositionen mit entsprechenden Zitaten aus den Wahlprogrammen belegt und verlinkt. Damit ist ein möglichst objektives Ergebnis gewährleistet. Für eine differenzierte Beantwortung stehen fünf statt drei Kategorien zur Auswahl. Berücksichtigt werden erneut alle im Bundestag vertretenen Parteien sowie Kleinparteien und Neugründungen wie etwa das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). „Die Parteien polarisieren stärker. Kämpften sie in den letzten Jahrzehnten vor allem um Stimmen aus der Mitte, stehen nun deutlich stärker strittige Themen und die politischen Ränder im Vordergrund“, betont Norbert Kersting.

Der Wahl-Kompass kam bereits bei der letzten Bundestagswahl 2021, der Europawahl 2019 sowie bei mehreren Landtags- und Kommunalwahlen zum Einsatz. Er basiert auf dem holländischen Marktführer Kieskompas und wurde auch in dem Projekt „Populism’s Roots: Economic and Cultural Explanations in Democracies of Europe“ (PRECEDE) an der Universität Münster europaweit genutzt, das die sozioökonomischen und kulturellen Wurzeln des europäischen Populismus untersuchte. In Deutschland ist der Wahl-Kompass neben dem Wahl-O-Mat eine der meistgenutzten Online-Wahlhilfen.

Links zu dieser Meldung