|
Münster (upm/hd).
Dr. Jara Streuer (r.) und Prof. Dr. Céline Miani (links, Kategorie &quot;Forschung plus&quot;) erhielten den Rita Süssmuth-Forschungspreis von der Namensgeberin (2. v.l.) und der nordrhein-westfälischen Wissenschaftsministerin Ina Brandes (2. v.r.).<address>© MKW NRW/Mark Hermenau</address>
Dr. Jara Streuer (rechts, Kategorie „Impulse“) und Prof. Dr. Céline Miani (links, Kategorie „Forschung plus“) erhielten den Rita Süssmuth-Forschungspreis von der Namensgeberin (2. v.l.) und der nordrhein-westfälischen Wissenschaftsministerin Ina Brandes (2. v.r.).
© MKW NRW/Mark Hermenau

Ministerium ehrt Juristin für Forschung zu Femiziden

Jara Streuer erhält den mit 35.000 Euro dotierten Rita Süssmuth-Forschungspreis

Das nordrhein-westfälische Ministerium für Kultur und Wissenschaft (MKW NRW) hat die Juristin Dr. Jara Streuer von der Universität Münster mit dem Rita-Süssmuth-Forschungspreis in der Kategorie „Impulse“ ausgezeichnet – der Preis ist mit 35.000 Euro dotiert. Er soll Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Fachrichtungen würdigen, die sich mit Forschungsthemen befassen, in denen das Geschlecht eine wesentliche Rolle spielt. „In vielen Forschungsfeldern können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu noch exakteren Erkenntnissen gelangen, wenn sie die Unterschiede zwischen den Geschlechtern bei ihrer Arbeit berücksichtigen. Dr. Jara Streuer hat einen klaren Schwerpunkt in der geschlechtersensiblen Forschung gesetzt und wurde deshalb verdient von der Jury für diesen Preis ausgewählt. Dazu gratuliere ich und bin zugleich gespannt auf die weiteren Forschungsergebnisse“, betonte die nordrhein-westfälische Wissenschaftsministerin Ina Brandes bei der Preisverleihung am Mittwoch (30. Oktober).

Jara Streuer<address>© Tobias Egelkamp</address>
Jara Streuer
© Tobias Egelkamp
Jara Streuer forscht auf dem Gebiet der feministischen Rechtswissenschaft und der Legal Gender Studies. Sie legt „Geschlecht“ als zentralen Aspekt ihrer rechtswissenschaftlichen Forschung zugrunde und denkt Geschlechterperspektiven und andere kritische Perspektiven auf das Recht stetig mit. Im Fokus steht bei ihr Gewalt gegen Frauen und Mädchen. In ihrer Dissertation beschäftigte sie sich mit dem Konzept des „Femi(ni)zids“, um eine juristische Definition des Begriffs zu entwickeln und sich mit der Frage zu beschäftigen, inwiefern Feminizide völkerstrafrechtlich als Verbrechen gegen die Menschlichkeit verstanden werden können.

„Diese Auszeichnung ist eine besondere Ehre für mich, weil sie nicht nur die bisherige Forschung einbezieht, sondern auch die zukünftigen Forschungspläne und -perspektiven auszeichnet, die durch das Preisgeld gleichzeitig ermöglicht werden", erklärte die Preisträgerin. Sie plane, das Preisgeld für die Organisation von Veranstaltungen und Workshops zu diesem Thema und für die englischsprachige Übersetzung und Veröffentlichung der Forschungsergebnisse einzusetzen. 

Zum Preis:
Namensgeberin Rita Süssmuth hat mit ihrem Wirken in unterschiedlichen beruflichen Stationen als Erziehungswissenschaftlerin, Bundesministerin und Präsidentin des Deutschen Bundestages das Bewusstsein dafür geschärft, wie wichtig die Auseinandersetzung mit dem Geschlecht und Geschlechterrollen für Wissenschaft und Gesellschaft ist. Die Geschlechterforschung ist thematisch und disziplinär breit gefächert, ihre Inhalte reichen von theoretischen Analysen bis hin zur anwendungsorientierten Forschung, beispielweise bei der technischen Entwicklung von weiblichen Crashtest-Dummys. Das MKW NRW würdigt mit dem Preis innovative Ansätze und wegweisende Erkenntnisse aller Fachbereiche und Forschungsthemen mit Geschlechterbezug, mit denen ein wesentlicher Beitrag zum Verständnis des jeweiligen Fachgebietes oder gesellschaftlicher Zusammenhänge geleistet wird.

 

Links zu dieser Meldung