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Münster (upm/kk).
Fünf Hochschulen wurden als „familiengerechte Hochschule“ ausgezeichnet - Nicola Meyer (3.v.l.) nahm das Zertifikat für die Universität Münster entgegen.<address>© Jens Schicke / beruf und familie Service GmbH</address>
Fünf Hochschulen wurden als „familiengerechte Hochschule“ ausgezeichnet - Nicola Meyer (3.v.l.) nahm das Zertifikat für die Universität Münster entgegen.
© Jens Schicke / beruf und familie Service GmbH

„Wir alle haben die Verantwortung für eine familiengerechte Kultur“

Wie die Leiterin der Personalentwicklung die Auszeichnung der Universität als familiengerechte Hochschule bewertet

Bei einer Feierstunde in Berlin erhielt die Universität Münster zum 6. Mal das Zertifikat zum „audit familiengerechte hochschule“. Nicola Meyer, Projektleiterin und Leiterin der Personalentwicklung, nahm das Zertifikat entgegen, das die „beruf und familie Service GmbH“ in diesem Jahr an 36 Hochschulen verliehen hat. Sie sprach mit Kathrin Kottke über die Bedeutung der Auszeichnung und welche Entwicklungen es an der Universität Münster gab.

Was bedeutet diese Auszeichnung für die Hochschule?

Mit der Auszeichnung werden die vielfältigen und langjährigen Aktivitäten der Universität Münster bei der Vereinbarkeit von Studium, Beruf und Privatleben wertgeschätzt. Zudem macht sie die familienfreundliche Kultur an der Universität sichtbar.

Welche Gruppen an der Universität profitieren denn von all dem?

Studierende und Beschäftigte profitieren gleichermaßen. Für Studierende mit Kind gibt es etwa den Studi-Kidz-Zuschuss, einen Betreuungskostenzuschuss bei herausfordernden Situationen, zum Beispiel Prüfungen, dem Ausfall der Kinderbetreuung oder während der Lernphasen. Für Beschäftigte ist der Bau und Betriebsbeginn der Kita am Schlossplatz das größte Projekt der letzten Jahre. Grundsätzlich geht es jedoch darum, an jedem Arbeitsplatz und in jeder Organisationseinheit passgenaue Lösungen für die individuellen Herausforderungen zu finden.

Die Universität hat die Auszeichnung zum sechsten Mal bekommen. Was hat sich seit der ersten Verleihung im Jahr 2008 getan?

Sehr viel. Während zunächst Maßnahmen für familienfreundliche Personalpolitik und Studienorganisation sehr stark auf zentraler Ebene initiiert und umgesetzt wurden, passiert inzwischen viel in den jeweiligen Fachbereichen und Projekten. Viele kreative Ideen werden vor Ort umgesetzt. Mit der Einrichtung des Servicebüros Familie hat die Universität eine feste Struktur installiert, die das Thema kontinuierlich vorantreibt. Das Servicebüro Familie steht dabei den Beschäftigten, Führungskräften und der Universitätsleitung beratend zur Seite und sorgt dafür, dass die Maßnahmen passgenau sind.

Haben Sie dafür konkrete Beispiele?

Podiumsdiskussionen und Vorträge zum Thema Elternzeit und Pflege, Back-up-Betreuung für Beschäftigte oder die Einrichtung von Eltern-Kind-Räumen an der Universität, um nur einige zu nennen. Zudem ist bei der Flexibilisierung der Arbeitszeit und des Arbeitsorts das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein wichtiger Treiber. In der Personalentwicklung denken wir das Thema bei der Ausgestaltung von bestehenden und neuen Instrumenten immer mit. Beispielsweise können Personen in der Elternzeit jederzeit an Seminaren des internen Fortbildungsprogramms teilnehmen. Entscheidend für diese positive Entwicklung war und ist bis heute die Unterstützung durch das Rektorat.

Können die Beschäftigten auch Vorschläge für weitere Maßnahmen machen?

Das ist sogar willkommen, und wir erhalten regelmäßig neue Anregungen. Besonders interessant ist immer, wenn uns neue Beschäftigte gute Ideen von ehemaligen Arbeitgebern berichten. Wir lernen gerne dazu. Darüber hinaus sind wir in engem Kontakt mit anderen Hochschulen und unserem Auditor. Beides hilft bei der Einschätzung von Machbarkeit, aber auch von Grenzen.

Wo erkennen Sie weiteres Verbesserungspotenzial?

Es ist wichtig, das Thema der Familiengerechtigkeit immer wieder neu zu denken und lebendig zu halten. Der Vielfalt der Menschen an der Universität zu begegnen ist Anspruch und Herausforderung zugleich. Dazu müssen die Führungskräfte und die Beschäftigten wissen, welche Möglichkeiten und welche Formen der Unterstützung es gibt. Den großen Gewinn der familienfreundlichen Kultur weiterzutragen, auch an neue Beschäftigte und Führungskräfte, ist zentral und die Verantwortung von uns allen. Ich bin optimistisch, dass wir dies gemeinsam gut meistern.

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