Ehrendoktorwürde für Nobelpreisträger David MacMillan
Er ist einer der erfolgreichsten Forscher unserer Zeit auf dem Feld der Katalyse und molekularen Chemie: David MacMillan, Professor an der US-amerikanischen Princeton University, erhielt mit seinem Fachkollegen Benjamin List 2021 den Nobelpreis für Chemie für seine Arbeit zur asymmetrischen Organokatalyse. Der 56-jährige gebürtige Schotte ist zudem ein Pionier der Photokatalyse mit sichtbarem Licht. Für seine herausragende Forschung auf diesem Gebiet hat ihn der Fachbereich Chemie und Pharmazie der Universität Münster am Dienstag (11. Juni) mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet.
„Durch diese Forschung und seine hochkarätigen Publikationen hat er unzählige Wissenschaftler weltweit inspiriert und weitere Durchbrüche möglich gemacht“, betonte Dekan Prof. Dr. Frank Glorius in seiner Laudatio. Photokatalyse mit sichtbarem Licht sei vermutlich die wichtigste neue Reaktionsmethodik der vergangenen 20 Jahre. „David MacMillan ist einer der führenden Pioniere und hat meiner Meinung nach damit sogar seine mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Entwicklung der Iminium-Organokatalyse übertroffen.“
Die Auszeichnung durch den Fachbereich Chemie und Pharmazie sei etwas Besonderes und eine große Ehre, unterstrich David MacMillan. Grund: „In der Katalyse in der organischen Chemie arbeiten einige der weltweit führenden Köpfe an der Universität Münster.“
Am Fachbereich beschäftigen sich zahlreiche Forschungsgruppen mit der Verwendung von sichtbarem Licht bei der Photokatalyse, zum Beispiel, um die Umweltverträglichkeit von Prozessen zu verbessern, aber auch, um neue Produkte herzustellen und Reaktionen mit Licht zu kontrollieren. Mit der Ehrendoktorwürde drückt der Fachbereich Chemie und Pharmazie David MacMillan seine besondere Wertschätzung aus und möchte die Kontakte der Universität Münster mit dem Fachbereich Chemie der Universität Princeton stärken.
Die Katalyse dient dazu, chemische Reaktionen in Gang zu bringen, sie zu beschleunigen oder zu steuern. Die Photokatalyse, also die Verwendung von Licht zur Förderung chemischer Reaktionen, soll mildere, umweltfreundlichere Reaktionsbedingungen ermöglichen. Das sichtbare Licht erzeugt dabei besonders wenig unerwünschte Nebenreaktionen, im Gegensatz zu energiereichem UV-Licht.