Universität eröffnet „Münster Center for Open Science“
In Zeiten von gezielten Desinformationen und Verschwörungstheorien wird das Vertrauen in die Wissenschaft intensiv auf die Probe gestellt. Fälle von mangelnder Transparenz in der Forschung werfen Fragen zur Glaubwürdigkeit wissenschaftlicher Arbeiten auf. Um nachvollziehbare und verlässliche Forschung zu fördern und ihre Wissenschaftler im Forschungs-, Lehr- und Transferprozess zu unterstützen, hat die Universität Münster jetzt das „Münster Center for Open Science“ (MüCOS) eröffnet. Der Begriff Open Science umfasst Strategien und Verfahren, den Forschungszyklus so transparent wie möglich zu gestalten – von der Ableitung der Forschungsfragen und der Methodenwahl bis zur Auswertung und Publikation der Forschungsdaten. Die Universität Münster ist den Prinzipien offener Forschung verpflichtet. „Open Science ist eine Grundvoraussetzung für exzellente Forschung. Bislang ist die institutionelle Verankerung dieses Konzeptes an Hochschulen selten zu finden. Die Universität Münster versteht sich als Vorreiterin auf dem Weg zu einer zuverlässigen und zugänglichen Wissenschaftspraxis und hat mit dem MüCOS eine hervorragende Infrastruktur dafür geschaffen“, betont Prof. Dr. Monika Stoll, Prorektorin für Forschung an der Universität Münster.
Die Universität stellt ihren Mitarbeitern bereits einige Angebote zur Förderung zugänglicher Forschungsprozesse zur Verfügung, etwa das „openSenseLab“ des Instituts für Geoinformatik, das Forschungsdatenmanagement der Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) oder die Open-Science-Initiative des Instituts für Psychologie. Unter der geschäftsführenden Leitung von Dr. Lukas Röseler und der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Mitja Back bündelt das MüCOS die Angebote der Universität und schafft eine Orientierungshilfe für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Fachbereiche, ihre Forschungsarbeiten nachvollziehbar und glaubwürdig zu kommunizieren. Dadurch fördert es einerseits den Wissenstransfer in die Öffentlichkeit, andererseits die Reproduzierbarkeit nützlicher Forschungsmethoden unter den Wissenschaftlern.
Das MüCOS wird beispielsweise bei der Entwicklung von Open-Science-Strategien unterstützen, Vorlesungsreihen und Workshops organisieren sowie Online-Kurse anbieten. „Wir kooperieren und diskutieren mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aller Fachbereiche und bieten ihnen eine Grundlage, ihre Open-Science-Angebote in Zukunft selbstständig und passgenau zu verbessern. Mit anderen Worten: Wir bieten Hilfe zur Selbsthilfe“, erklärt Mitja Back. Mit seinen Angeboten soll das MüCOS zu einem vertieften Verständnis über die Praktiken offenen Forschens sowie Open-Science-Kompetenzen beitragen.