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Münster (upm).
Neben exzellenten Forschungsaktivitäten, etwa Publikationsleistungen und Drittmittelaktivitäten, kennzeichnen herausragende Lehr- und Transferleistungen die jeweiligen Profil- und Potenzialbereiche.<address>© WWU - Robert Matzke</address>
Neben exzellenten Forschungsaktivitäten, etwa Publikationsleistungen und Drittmittelaktivitäten, kennzeichnen herausragende Lehr- und Transferleistungen die jeweiligen Profil- und Potenzialbereiche.
© WWU - Robert Matzke

WWU schärft ihr Forschungsprofil

Rektorat benennt vier „Key Impact Areas“ – Dreiklang mit Lehr- und Transferleistungen

Die Westfälische Wilhelms-Universität (WWU) Münster macht sich fit für die nächste Runde in der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder – ein hochkompetitiver Wettbewerb der universitären Spitzenforschung. Dazu hat das Rektorat in den vergangenen Wochen mit zahlreichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern am neuen Forschungsprofil der WWU gearbeitet. Das Ergebnis steht nun fest: acht Profil- und fünf Potenzialbereiche. Eine übergeordnete Struktur erhalten diese 13 Bereiche durch vier sogenannte Key Impact Areas, in denen die WWU ihre disziplinären Stärken und Ressourcen für interdisziplinäre Spitzenforschung bündelt: Dynamic Societies, Healthy Individuals, Conceptual Foundations & Emerging Technologies, Sustainable Futures. „Das neue Forschungsprofil befasst sich mit Ansätzen und Lösungen für die komplexen gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart. Im Verbund mit Partneruniversitäten, der Industrie, Unternehmen, Schulen, Regierungsbehörden und gemeinnützigen Organisationen werden wissenschaftsbasierte und nachhaltige Veränderungen in der Gesellschaft angeregt und ermöglicht“, erläutert Prof. Dr. Monika Stoll, Prorektorin für Forschung.

Neben exzellenten Forschungsaktivitäten, etwa Publikationsleistungen und Drittmittelaktivitäten, kennzeichnen herausragende Lehr- und Transferleistungen die jeweiligen Profil- und Potenzialbereiche. „Dazu haben wir in den vergangenen Monaten umfangreiche Daten erhoben und analysiert, um Entwicklungs- und Entscheidungsprozesse zu unterstützen“, sagt Dr. Corinna Lenhardt, Leiterin des WWU-Zukunftslabors. Die Überarbeitung des neuen Forschungsprofils hat auch dazu geführt, dass Natur- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften gleichermaßen vertreten sind. Zu den Profilbereichen gehören beispielsweise Religion and Society, Addressing Law und Nanosciences, und zu den Potenzialbereichen zählen unter anderem Accessing Cultures, Biopolymers sowie Interdisciplinary Computing & Artificial Intelligence. Der Prozess zur weiteren Profilschärfung soll in regelmäßigen Austauschformaten fortgeführt werden. „Wir möchten eine offene Kultur des Austausches mit unseren Wissenschaftlern pflegen“, betont Monika Stoll. Das führe schlussendlich zu mehr großformatiger Verbundforschung und einer stärkeren Identifikation mit dem Profil der Universität Münster.

Bereits Anfang des Jahres teilte die Universität der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit, welche neuen Exzellenzclusteranträge sie ins Rennen schicken wird. Ende Mai reichte das Rektorat die Skizzen für zwei neue Verbundvorhaben ein. Im Antrag mit dem Titel „SOFI – Science of Individualisation“ wollen Forscher in Kooperation mit der Universität Bielefeld die Folgen der Individualisierung in sich verändernden Umwelten auf verschiedenen Ebenen untersuchen – vom Einzelnen bis zur Gesellschaft. Um die Dynamik von Konflikten und mögliche Lösungen in vergleichender Perspektive geht es beim Vorhaben „Agonale Pluralität“, bei dem die WWU mit der Universität Duisburg-Essen kooperiert. Die Anträge für die Weiterförderung der beiden bestehenden Exzellenzcluster „Religion und Politik“ und „Mathematik Münster“ folgen im August 2024.

Die Exzellenzcluster sind ein wichtiger Bestandteil der strategischen Gesamtausrichtung der WWU und müssen dementsprechend mit dem Forschungsprofil im Einklang stehen. Dazu gehört insbesondere die langfristig angelegte Exzellenzstrategie der Universität Münster unter dem Slogan „Exzellenz.integriert“, die den kontinuierlichen Austausch zwischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Studierenden, Lehrenden und der Öffentlichkeit in Münster und darüber hinaus fördert.

Eine weitere Neuheit: Das Rektorat schreibt künftig im sogenannten Ideenlabor „start-up funds“ für kreative Projekte in Forschung, Lehre und Transfer aus. „Dadurch erhalten wir neue Impulse für die Profil- und Potenzialbereiche und können gleichzeitig neue Arbeitsfelder identifizieren“, erläutert Monika Stoll, „denn Stillstand ist keine Option.“

Autorin: Kathrin Kottke

Dieser Artikel stammt aus der Unizeitung wissen|leben Nr. 4, 7. Juni 2023.

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