Damals an der WWU: Studentische Verbände formieren sich zur Volkswehr
Deutschland Ende 1918: Der Krieg ist verloren. Die Republik ist ausgerufen, die politische Situation unübersichtlich und brisant. Die Regierung erlaubt die Bildung einer Volkswehr, die für Ruhe und Ordnung sorgen soll. In den Universitätsstädten, allen voran Münster, formieren sich studentische Freiwilligenverbände. Ab Januar 1919 entsteht hier die Akademische Volkswehr, die bis zum Sommer 1919 bei verschiedenen kleineren Einsätzen aktiv ist. Prof. Hubert Naendrup, später dezidierter NS-Anhänger, unternimmt im Herbst 1919 einen neuen Anlauf und gründet die Akademische Wehr Münster, die im März 1920 gegen die Arbeiterschaft im Ruhrgebiet eingesetzt wird. Dort war es nach dem gegen die Regierung gerichteten rechten Kapp-Lüttwitz-Putsch zu Streiks und Unruhen gekommen. Nach Ende der Kämpfe im Ruhrgebiet wurde die Akademische Wehr Ende April 1920 aufgelöst.
Autorin: Sabine Happ
Dieser Artikel stammt aus der Unizeitung wissen|leben Nr. 1, 2. Februar 2023.