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Münster (upm/fm).
Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels (vorne links) und Kanzler Matthias Schwarte (vorne rechts) eröffneten das neue Epiphytenhaus.<address>© WWU - Michael C. Möller</address>
Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels (vorne links) und Kanzler Matthias Schwarte (vorne rechts) eröffneten das neue Epiphytenhaus.
© WWU - Michael C. Möller

Epiphytenhaus im Botanischen Garten eröffnet

Neues Biotop für Aufsitzerpflanzen / Spenden über 75.000 Euro ermöglichten Umbau

Nach zweijähriger Umbauzeit haben das Rektorat der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster und Mitglieder des Botanischen Gartens heute (11. Januar) das neugestaltete Epiphytenhaus eröffnet – Epiphyten sind sogenannte Aufsitzerpflanzen, also Pflanzen, die auf anderen Pflanzen wachsen. Der Umbau des ehemaligen Bromelienhauses kostete etwa 75.000 Euro, die der Bau- und Liegenschaftsbetrieb Nordrhein-Westfalen, der Fördererkreis Botanischer Garten sowie WWU-Pflanzenpaten durch ihre jährliche Spende bereitstellten. „Wir sind stolz und dankbar, dass der Botanische Garten mit dem Epiphytenhaus eine weitere Aufwertung erfährt“, betonte Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels, der mit Kanzler Matthias Schwarte an der Feierstunde teilnahm.

Blick in das Epiphytenhaus<address>© WWU - Michael C. Möller</address>
Blick in das Epiphytenhaus
© WWU - Michael C. Möller
In dem 82 Quadratmeter großen Gewächshaus werden Exemplare jenes Pflanzentypus ausgestellt, die auf anderen Pflanzen, meist Bäumen, keimen. Im Unterschied zu Parasiten entziehen diese den Trägerpflanzen aber keine Nährstoffe. Die meisten Epiphyten leben in nebelfeuchten tropischen Wäldern, die eine besonders hohe Artenvielfalt aufweisen. Mit 200 Pflanzenarten, von denen drei Viertel epiphytisch sind, wird im Gewächshaus ein Querschnitt dieser Vegetation aus tropischen und subtropischen Bergwäldern gezeigt. Dazu gehören seltene Orchideenarten und fleischfressende Pflanzen, die in zwei Vitrinen ausgestellt sind. Zudem sind zahlreiche Lithophyten, also Pflanzen, die direkt auf Steinen wachsen, an einer Wand aus Lavagestein zu sehen. „Diese Lebensräume zählen zu den artenreichsten der Erde. Damit möchten wir für den durch den Klimawandel beschleunigten Biodiversitätsverlust sensibilisieren und auch Laien für botanische Artenvielfalt begeistern“, erklärte Gartendirektor Prof. Dr. Kai Müller.

Im Gewächshaus werden mithilfe einer Nebelanlage die klimatischen Bedingungen eines Bergnebelwaldes nachempfunden. Eine computergesteuerte Klimaregeltechnik sorgt dafür, dass die relative Luftfeuchtigkeit bei konstant 80 Prozent und die Temperatur bei 17 Grad liegen.

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