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Münster (upm/bhe).
Der Philosoph, Theologe und Logiker Heinrich Scholz (1884–1956) steht im Mittelpunkt eines neuen Forschungsvorhabens am Philosophischen Seminar.<address>© ULB Münster, N. Scholz 110,078</address>
Der Philosoph, Theologe und Logiker Heinrich Scholz (1884–1956) steht im Mittelpunkt eines neuen Forschungsvorhabens am Philosophischen Seminar.
© ULB Münster, N. Scholz 110,078

Akademienprogramm fördert Forschungsprojekt zu Heinrich Scholz

Neues Vorhaben am Philosophischen Seminar über die Bedeutung des vielseitigen Gelehrten aus Münster für die Mathematische Logik

Ein neues Forschungsvorhaben am Philosophischen Seminar der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster erhält mehrere Millionen Euro bei einer geplanten Laufzeit von 13 Jahren aus dem bundesweiten Akademienprogramm. Das Projekt „Heinrich Scholz und die Schule von Münster. Mathematische Logik und Grundlagenforschung“ soll den umfangreichen Nachlass von Heinrich Scholz (1884–1956) aus den Beständen der Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) Münster im Rahmen einer digitalen Gesamtausgabe erschließen.

Heinrich Scholz gehörte zu den ungewöhnlichsten Intellektuellen seiner Zeit: Er war nacheinander Professor für evangelische Theologie, Philosophie und Mathematische Logik. Der Wissenschaftler, der ab 1928 in Münster arbeitete, war überzeugt, dass sich Logik und Metaphysik ergänzen. Die von ihm initiierte Schule von Münster in der Mathematischen Logik und Grundlagenforschung strahlte bis in die Informatik aus.

Den Antrag gestellt haben Prof. Dr. Niko Strobach, Prof. Dr. Oliver R. Scholz und Prof. Dr. Walter Mesch vom Philosophischen Seminar der WWU und Dr. Andrea Reichenberger von der Universität Siegen. Das Center for Digital Humanities der WWU und die ULB haben ihn mit konzipiert. „Der erfolgreiche Antrag stärkt die Digital Humanities an der WWU weiter“, erläutert Niko Strobach. „Wir werden neue Methoden einsetzen, von der Texterkennung logischer und physikalischer Formeln bis hin zur Rekonstruktion des weitgespannten wissenschaftlichen Netzwerks von Scholz.“

Hintergrund

Das gemeinsame Forschungsprogramm der Akademien fördert Langzeitprojekte für geistes- und sozialwissenschaftliche Grundlagenforschung zu weltweiten kulturellen Überlieferungen. Seit 1979/80 finanzieren Bund und Länder das Programm gemeinsam. Träger sind die acht in der Akademienunion zusammengeschlossenen Akademien und die Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften. Das Akademienprogramm wird jährlich bundesweit ausgeschrieben. Von den acht neu aufgenommenen Projekten kommen drei aus Nordrhein-Westfalen.

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