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Münster (upm).
Karikatur aus den Münsterischen Studentenblättern 1947 (Jahresgabe der Studentenhilfe e.V.), die das Procedere der Immatrikulation aufspießt.<address>© Universitätsarchiv Münster / Münsterische Studentenblätter Bd. 2, S. 30</address>
Karikatur aus den Münsterischen Studentenblättern 1947 (Jahresgabe der Studentenhilfe e.V.), die das Procedere der Immatrikulation aufspießt.
© Universitätsarchiv Münster / Münsterische Studentenblätter Bd. 2, S. 30

Damals an der WWU: Entnazifizierung durch die Briten

Ein Blick in die Vergangenheit der Universität Münster – Serie der Unizeitung wissen|leben

Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte die Universität Münster trotz der massiven Schäden an ihren Gebäuden den Unterricht bald wieder aufnehmen. Schon am 3. November 1945 fand die feierliche Eröffnung statt, nach und nach führten die verschiedenen Fakultäten ihre Arbeit fort. Die britische Militärregierung veranlasste nicht nur eine Entnazifizierung der Lehrenden, sondern auch derjenigen, die zum Studium zugelassen werden wollten. Sie wünschte sich Studierende, die den demokratischen Aufbau des Landes unterstützten und ihm nicht entgegenstanden. Zunächst überließ sie die Überprüfung der Studienwilligen allein der Universität, die einen Immatrikulationsausschuss einrichtete. Nachdem dieser vor allem Wert auf die Qualifikation der neuen Studierenden legte, setzte die Militärregierung einen Erziehungsoffizier ein und schrieb einen Fragebogen vor. Da sie insgesamt ein Konzept der Umerziehung der Jugend verfolgte, wurde ein kleiner Anteil belasteter Studierender zugelassen. Lockerungen der rechtlichen Regelungen und die 1947 ausgesprochene sogenannte Jugendamnestie der jüngeren Jahrgänge führten bald zu einem Ende der Überprüfungen.

Autorin: Sabine Happ

Dieser Artikel stammt aus der Unizeitung wissen|leben Nr. 7, 16. November 2022.

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