Universitätsgesellschaft verleiht Förderpreis an Mediziner und Mathematiker
Der mit 10.000 Euro dotierte Förderpreis der Universitätsgesellschaft Münster e. V. geht in diesem Jahr zu gleichen Teilen an den Mathematiker Dr. Giles Gardam und den Mediziner Dr. Maximilian Kückelhaus. „Auch in diesem Jahr haben uns die Forschungsleistungen aller Bewerber für den Förderpreis beeindruckt, und die Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen. Beide Preisträger zeichnen sich durch beeindruckende Leistungen aus und unterstreichen damit die hohe Qualität der Forschungsarbeit an der WWU. Ich bin mir sicher, dass wir auch in Zukunft viel von Giles Gardam und Maximilian Kückelhaus hören werden“, betonte Dr. Paul-Josef Patt, Vorstandsvorsitzender der Universitätsgesellschaft, bei einer Feierstunde in der PSD-Bank Westfalen-Lippe. „Dem Rektorat ist die Unterstützung des wissenschaftlichen Nachwuchses an der WWU ein wichtiges Anliegen, denn der Nachwuchs ist für unsere Universität von großer Bedeutung. Wir sind der Universitätsgesellschaft dankbar, dass sie diese wertvolle Auszeichnung alljährlich stiftet und auch in diesem Jahr wieder zwei herausragende Preisträger würdigt“, ergänzte der Rektor der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster, Prof. Dr. Johannes Wessels.
Zu den diesjährigen Preisträgern:
Dr. Giles Gardam, nominiert von Prof. Dr. Arthur Bartels, hat im australischen Sydney Mathematik und Informatik studiert. 2017 promovierte er in Oxford. Seit 2019 lehrt und forscht er am Mathematischen Institut der WWU. Er ist Postdoc im Bereich Geometrische Gruppentheorie, Mitglied des Exzellenzclusters „Mathematics Münster“ und des Sonderforschungsbereich 1442 „Geometrie: Deformations and Rigidity“. Zudem erhielt er jüngst im Rahmen des Emmy-Noether-Programms eine Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Im vergangenen Jahr fand Giles Gardam ein Gegenbeispiel zur sogenannten Einheitenvermutung von Graham Higman und Irving Kaplansky und beantwortete damit eine Frage, die Mathematiker seit 80 Jahren beschäftigt. Seine Arbeit wurde inzwischen in den „Annals of Mathematics“, der führenden Zeitschrift in der Mathematik, publiziert. Zudem schrieb „Quanta Magazine“, eine wichtige Online-Publikation, die über die Entwicklungen in der Physik, Mathematik, Biologie und Computerwissenschaften berichtet, über Giles Gardams Entdeckung.
Dr. Maximilian Kückelhaus, nominiert von Prof. Dr. Tobias Hirsch, studierte Medizin an der Universität Duisburg-Essen. Nach seiner Promotion arbeitete er als Postdoc an der Harvard Medical School in Boston. Derzeit ist er als Oberarzt in der Plastischen Chirurgie an der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am Universitätsklinikum Münster und der Abteilung für plastische, rekonstruktive und ästhetische Chirurgie sowie Handchirurgie der Fachklinik Hornheide tätig. Darüber hinaus ist er Leiter der experimentellen und translationalen plastischen Chirurgie der Abteilung für plastische und rekonstruktive Chirurgie am Institut für Muskoloskelettale Medizin der WWU. Ausgezeichnet wird Maximilian Kückelhaus für seine medizinisch-biologische Leistung in der Transplantationsmedizin und seine wissenschaftlichen Publikationen zu diesem Thema. Zuletzt wurde seine Langzeitstudie zur weltweit ersten großflächigen Transplantation genmodifizierter Hautstammzellen als lebensrettender Heilversuch eines syrischen Jungen mit der Hauterkrankung Epidermolysis bullosa (auch Schmetterlingskrankheit genannt) im „New England Journal of Medicine“ veröffentlicht. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt den Wissenschaftspreis der Deutschen Gesellschaft für plastische, rekonstruktive und ästhetische Chirurgie.
Zum Preis:
Die Universitätsgesellschaft Münster vergibt seit 1980 den Förderpreis - bislang wurden 62 Wissenschaftler damit ausgezeichnet. In diesem Jahr ermöglichten die PSD-Bank Westfalen Lippe und die Stadtwerke Münster die Auszeichnungen.