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Münster (upm/anb)
Die Mensa am Ring gehört zu den zentralen Einrichtungen des Studierendenwerks Münster.<address>© WWU - Peter Grewer</address>
Die Mensa am Ring gehört zu den zentralen Einrichtungen des Studierendenwerks Münster.
© WWU - Peter Grewer

"Eine lohnende Aufgabe, etwas für die Studierenden voranzubringen"

Geschäftsführer Christoph Holtwisch über die Ziele des Studierendenwerks

Was kann gegen den Mangel an studentischem Wohnraum getan werden? Und vor welchen Zukunftsaufgaben steht das Studierendenwerk? Darüber sprach André Bednarz mit Dr. Christoph Holtwisch, der seit Januar 2021 Geschäftsführer des Studierendenwerks Münster ist.
 

In seinen Anfangsjahren vermittelte das Studierendenwerk Wohnungen, später erwarb und vermietete es eigene Wohnungen an Studierende. Das ist bis heute so und stellt eine der zentralen Aufgaben Ihres Unternehmens dar. Die Wartelisten für Wohnheimplätze sind dennoch stets gut gefüllt. Haben Sie konkrete Ideen, um der Wohnraumknappheit für münstersche Studierende zu begegnen?

Als Studierendenwerk sind wir ein Korrektiv, indem wir einerseits für acht bis neun Prozent der Studierenden – später sollen es zehn Prozent werden – direkt günstigen Wohnraum zur Verfügung stellen und andererseits indirekt mäßigend auf den Markt einwirken. Dafür benötigen wir erstens staatliche Förderung für soziales Wohnen und zweitens in hart umkämpften Investitionsstandorten wie Münster die direkte Unterstützung der Stadt, etwa bei der Beschaffung von Grundstücken für neue Wohnprojekte. Da es genau daran mangelt, konzentrieren wir uns aktuell auf Möglichkeiten, an unseren Wohnheimstandorten nachzuverdichten und dies idealerweise mit Sanierungsmaßnahmen zu kombinieren.

Das Studierendenwerk kümmert sich nicht nur um studentisch genutzten Wohnraum, sondern auch um die kulinarische Versorgung der Studierenden. Rechnen Sie damit, dass auf das Studierendenwerk in den kommenden Jahren und Jahrzehnten weitere oder neue (Kern-)Aufgaben zukommen?

Christoph Holtwisch studierte Jura an der WWU, war Bürgermeister von Vreden und ist seit 2021 Geschäftsführer des Studierendenwerks Münster. Außerdem lehrt er als Professor an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW.<address>© Studierendenwerk Münster</address>
Christoph Holtwisch studierte Jura an der WWU, war Bürgermeister von Vreden und ist seit 2021 Geschäftsführer des Studierendenwerks Münster. Außerdem lehrt er als Professor an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW.
© Studierendenwerk Münster
Auch wenn wir schmackhaftes und gesundes Essen anbieten können, darf man nicht verkennen, dass die Mensa- und Bistro-Einrichtungen oft räumlich und technisch einen Sanierungsstau haben, der in den nächsten Jahren abgebaut werden muss. Was heutzutage möglich und sinnvoll ist, wird die neue Mensa am gerade entstehenden Hüffer-Campus zeigen, die man mit Fug und Recht als ,Mensa der Zukunft‘ bezeichnen kann. Wir haben im Übrigen schon heute neben Wohnen und Essen weitere Kernaufgaben, etwa im Sozialbereich. Wir bieten beispielsweise eine BAföG-Beratung an, wir haben Kulturangebote und darüber hinaus in unseren Kindertagesstätten eine Kinderbetreuung für Studierende mit Kind.

Und dabei bleibt es?

Das weiß man nie. In seiner 100-jährigen Geschichte hat das Studierendenwerk Münster immer flexibel auf die Bedürfnisse der Studierenden reagiert, und dies werden wir als soziales Dienstleistungsunternehmen auch weiterhin machen. Insofern ist nicht auszuschließen, dass weitere Aufgaben auf das Studierendenwerk zukommen.

Einerseits sind das Studierendenwerk und die Universität Münster zwei getrennte und voneinander unabhängig operierende Institutionen. Andererseits verbindet beide dieselbe Zielgruppe – die der Studierenden. Verfolgen das Studierendenwerk und die WWU also gleiche Interessen und arbeiten entsprechend eng zusammen?

Es gibt weit mehr, was uns verbindet als uns trennt. Wir pflegen mit allen münsterschen Hochschulen gute Kooperationen. Aber keine Frage: Das lässt sich intensivieren. Aus diesem Grund habe ich seit meinem Start als Geschäftsführer den Austausch nicht nur mit den Leitungen der Hochschulen, sondern auch mit den studentischen Vertretungen vertieft. Ich empfinde es als eine lohnende Aufgabe, zusammen etwas für die Studierenden voranzubringen.

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