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Münster (upm/kk).
Prof. Dr. Thomas Großbölting<address>© Maike Raap</address>
Prof. Dr. Thomas Großbölting
© Maike Raap

Missbrauch im Bistum Münster: Forschungsteam stellt Studienergebnisse am 13. Juni vor

Historiker laden zu öffentlicher Buchpräsentation ein

Seit Oktober 2019 arbeitet ein fünfköpfiges Wissenschaftsteam um die Historiker Prof. Dr. Thomas Großbölting (inzwischen an der Universität Hamburg) und Prof. Dr. Klaus Große Kracht von der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster die Missbrauchsfälle im Bistum Münster zwischen 1945 und 2020 auf. Das Projektende naht: Am 13. Juni werden die Wissenschaftler ihre Studienergebnisse der Öffentlichkeit präsentieren. Am Vormittag übergeben die Forscher die Studienergebnisse zunächst an Betroffene und an den münsterschen Bischof Dr. Felix Genn. Ab 17.30 Uhr stellen die Wissenschaftler der Öffentlichkeit die zwei aus dem Projekt hervorgegangenen Studien in der Aula des Schlosses (Schlossplatz 2) vor. Interessierte sind eingeladen, an der Veranstaltung teilzunehmen und mitzudiskutieren.

Zur Studie

Seit 2019 erhebt ein Team von fünf Wissenschaftlern Fälle von sexuellem Missbrauch im Bistum Münster in den Jahren 1945 bis 2020. Darüber hinaus haben die Forscher analysiert, wie die Kirche und die Gesellschaft damit umgingen. Die Ergebnisse dieser Arbeit werden in der Studie „Macht und sexueller Missbrauch in der katholischen Kirche. Betroffene, Beschuldigte und Vertuscher im Bistum Münster seit 1945“ präsentiert. Eine zweite im Projekt entstandene Publikation – „Die schuldigen Hirten. Geschichte des sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche“ – ordnet die Befunde zur Diözese in die internationale Auseinandersetzung um sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche ein.

Die Initiative für die auf zweieinhalb Jahre angelegte Studie ging vom Bistum Münster aus, das auch die Finanzierung übernahm. Ein achtköpfiger Beirat begleitet die Forschung, die Beachtung wissenschaftlicher und juristischer Standards sowie die Zusammenarbeit von Bistum und Universität. Die Universität hat dazu ihre Ethik-Beauftragte entsandt. Auch drei Betroffene, darunter der Initiator einer Selbsthilfegruppe, sind im Beirat vertreten.

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