Frühchristliche Fische: Grabungen geben Einblicke in den Kirchenbau
Wissenschaftler der Universität Münster erforschen Basilika im Südosten der Türkei
Archäologinnen und Archäologen der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) haben bei Feldarbeiten eine frühchristliche Basilika im Südosten der Türkei erschlossen. Acht Wochen lang legten die Wissenschaftler um Prof. Dr. Engelbert Winter reich ornamentierte Mosaike mit Fisch-Darstellungen sowie bemalte Marmorreliefs frei. „Die Funde werfen ein neues Licht auf die Entwicklung des Kirchenbaus im Nahen Osten zwischen dem 4. und 7. Jahrhundert nach Christus“, erläutert Engelbert Winter von der Forschungsstelle Asia Minor im Seminar für Alte Geschichte.
Bereits seit 2015 untersucht ein internationales Team unter Leitung der Forschungsstelle Asia Minor der WWU die antike Stadt Doliche, die am Rande der modernen Metropole Gaziantep im Südosten der Türkei liegt. Doliche war eine Kleinstadt im Norden des antiken Syrien und besaß vor allem als religiöses Zentrum Bedeutung. Der Hauptgott der Stadt – Iuppiter Dolichenus – wurde in weiten Teilen des römischen Reichs verehrt. Übergeordnetes Ziel des mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft durchgeführten Projekts ist es, die Entwicklung der Stadt und der Lebenswelt ihrer Bewohner von der hellenistisch-römischen Zeit über die christliche Spätantike bis in die frühislamische Epoche hinein zu erforschen.