Umfrage zu den größten Herausforderungen im Online-Semester
Sportplätze, Hörsäle und Universitätsgebäude sind nur eingeschränkt zugänglich, Vorlesungen und Büroarbeit finden überwiegend vor dem heimischem Laptop statt. Die Leiterinnen und Leiter von fünf zentralen Einrichtungen der WWU berichten, was für sie die weitreichendsten Veränderungen im Online-Semester 2020 sind.
Dr. Anna Rapp, Prüfungsamt I:
Die größte Herausforderung für uns sind die Wellen oft kurzlebiger neuer Informationen, die derzeit täglich auf uns zu rollen. Alle Neuigkeiten zu verarbeiten, weiterzugeben und in Prozesse zu übersetzen, erfordert viel Struktur, Abstimmung und Kreativität. Zugleich ist es sehr bereichernd zu erleben, wie kollegial und lösungsorientiert die Teams trotz räumlicher Distanz zusammenarbeiten. Die Nestwärme der heimischen Hallen und der persönlichen Kontakte im Alltag vermissen wir aber trotzdem alle.
Dr. Raimund Vogl, WWU IT:
Die WWU IT musste innerhalb kürzester Zeit auf vollständig gespiegelte Nutzungsweisen reagieren: Bei Homeoffice und virtueller Lehre wurden Ausnahmen zur Regel. Stabile, einfach zu nutzende und belastbare Lösungen sind notwendig, IT-Sicherheit und Datenschutz müssen gewahrt, die gewohnte Erreichbarkeit sichergestellt werden. Mit pragmatischen Homeoffice-Lösungen und der schnellen Einführung von WWUzoom in Ergänzung zu den bereits etablierten Diensten ist die WWU aber gut aufgestellt.
Jörg Verhoeven, Hochschulsport (HSP):
Neben den harten wirtschaftlichen Herausforderungen muss der Hochschulsport verkraften, dass der Sport Campus, unser Gesundheits- und Leistungssportzentrum und die Sporthallen verwaist sind, wo sich sonst tausende Teilnehmer bewegen, um gesund und munter zu bleiben und ihrem Immunsystem Gutes zu tun. Unsere Online-Kurse und die Zoom-Auszeit sollen helfen, auch zu Hause gesund zu bleiben. Das HSP-Team arbeitet intensiv an einem Neustart, wir sind für viele Szenarien gut vorbereitet.
Dr. Beate Tröger, Universitäts- und Landesbibliothek:
Unsere Bibliotheken sind ein Ort des Lernens – und zwar direkt vor Ort. Vor allem zur Nutzung der Einzel- und Gruppenarbeitsplätze kommen Studierende in die Bibliotheken – täglich über 5.000 allein an unserem zentralen Standort. Leere Arbeitsplätze sind deshalb extrem deprimierend. Dennoch dreht sich zu Recht erst einmal alles um die Sicherung der Basis: die Versorgung mit Präsenzliteratur und natürlich mit E-Medien. Die eigentliche Herausforderung besteht darin, unter Corona-Bedingungen schrittweise wieder Benutzerarbeitsplätze in den Bibliotheken für Studierende bereitzustellen.
Dr. Anke Kohl, International Office:
Derzeit sind die Möglichkeiten für internationale Mobilität stark eingeschränkt – insbesondere für die über 500 Studierenden, die gerade ihr Auslandsemester weltweit begonnen haben oder für einen Studienaufenthalt an der WWU auf dem Weg nach Deutschland waren. Viele Studierende können ihr lang geplantes Auslandssemester nun nicht umsetzen – Online-Angebote ersetzen nur einen Teil der Erfahrung. Für uns gilt es, mit Informations- und Beratungsangeboten die Studierenden bestmöglich zu unterstützen.
Dieser Artikel stammt aus der Unizeitung wissen|leben Nr. 3, Mai 2020.
Links zu dieser Meldung
- Prof. Dr. Carola Grunschel erläutert die Besonderheiten und Herausforderungen für Studierende im Online-Studium.
- Ein Exzellenzcluster und ein Sonderforschungsbereich geben Einblick in ihre Forschung während der Corona-Pandemie.
- Wie Studierende das Sommersemester 2020 meistern und was sie vom Online-Semester erwarten
- Alle Ausgaben der Unizeitung auf einen Blick
- Der Original-Artikel in der Unizeitung