"Zwei weitere Perlen an der Kette münsterscher Museen"
Nach umfangreichen Um- und Ausbauarbeiten ist es geschafft: Die Westfälische Wilhelms-Universität Münster (WWU) feierte am vergangenen Freitag (13. Dezember) die Wiedereröffnung des Bibelmuseums und des Archäologischen Museums. „Für Münster und für die Universität handelt es sich eindeutig um einen Glückstag“, betonte Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, Kulturdezernentin des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL). Mit Blick auf die umliegenden Museen für Kunst und Kultur, dem Picasso-Museum und der Domkammer habe Münster nunmehr ein Museumsquartier, das viele Bürger und Touristen anlocken werde.
Im Auditorium des LWL-Museums für Kunst und Kultur kamen mehrere hundert Interessierte und Förderer der Museen zu einem Festakt zusammen. Der Andrang war so groß, dass die WWU die Feierstunde in einen Hörsaal im Fürstenberghaus übertrug. WWU-Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels stellte in seiner Begrüßung die Bedeutung der in den Museen ausgestellten Sammlungen heraus. „Wir halten damit echte Schätze in den Händen“, unterstrich er. Die Museen eigneten sich damit auf besondere Weise, den Transfer zwischen den Wissenschaftlern und der Bevölkerung zu befördern. „Es liegt in der Verantwortung der Universität, Wissenschaftlichkeit zu vermitteln, um die Gesellschaft zu stabilisieren und zu bewussten Entscheidungen zu befähigen. Umso mehr freue ich mich, heute diese zwei neuen Orte des Wissenstransfers zu eröffnen.“
Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Prof. Dr. Hermann Parzinger, hob in einem Festvortrag über Universitätsmuseen als Orte zwischen Forschung, Lehre und Öffentlichkeit das Potential universitärer Sammlungen als Fenster der Wissenschaft hervor. Er würdigte das „große Engagement“, mit dem die WWU ihre Sammlungen präsentiere. „Man darf nicht unterschätzen, welche Kraft von originalen Dokumenten ausgeht“, sagte er. Den Museumsleitern empfahl er, die Alleinstellungsmerkmale der beiden Häuser herauszustellen und kontinuierlich zu stärken.
In einer Gesprächsrunde tauschten sich die Direktoren des Bibel- und des Archäologischen Museums und der Direktor des LWL-Museums für Kunst und Kultur über die Besonderheiten und Möglichkeiten der zwei neueröffneten Museen aus. „Das Archäologische Museum bietet doppelt so viel Platz wie zuvor, sodass wir alle zuvor in den Magazinen verstauten Sammlungsstücke nun der Öffentlichkeit präsentieren können“, betonte dessen Direktor Prof. Dr. Achim Lichtenberger. Er wies zudem auf die bevorstehende Ausstellung „Welt.Weit.Unverzichtbar“ (ab 10. Januar) im Rahmen der sogenannten Kleine-Fächer-Wochen hin, die beispielhaft für die Transferleistung des Museums sei. Über mehr Flexibilität durch Sonderausstellungen im Bibelmuseum freute sich auch Direktor Prof. Dr. Holger Strutwolf und ergänzte: „Die Besonderheit unseres Museums ist, dass die Bibeln nach wie vor durch Wissenschaftler erforscht werden. Mithilfe einer, speziell für eine VR-Brille konzipierten, digitalen Führung können auch unsere Besucher in die Welt der Neutestamentlichen Textforschung eintauchen.“ LWL-Museumsdirektor Dr. Hermann Arnhold hob hervor: „Die Eröffnung der beiden Museen ist ein Quantensprung für Münster. Seit heute haben wir zwei weitere Perlen an der Kette münsterscher Museen.“
Besucherservice
Seit Samstag, 14. Dezember, sind beide Museen regulär – in Anlehnung an das gegenüberliegende LWL-Museum für Kunst und Kultur – täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet (montags geschlossen). Am Langen Freitag, der zweite Freitag im Monat, sind die Museen von 10 bis 22 Uhr geöffnet.
Kontakt
Bibelmuseum: Tel. 0251 83-22580, E-Mail bibelmuseum@uni-muenster.de (auch für die Buchung von Führungen)
Archäologisches Museum: Tel. 0251 83-25412, E-Mail archmus@uni-muenster.de