Für besondere Leistungen in der Lithiumchemie
Für seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der Lithiumchemie hat der Elektrochemiker und Materialforscher Prof. Dr. Martin Winter von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) den Arfvedson-Schlenk-Preis erhalten. Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) verleiht den Preis alle zwei Jahre. Er ist mit 7.500 Euro und einer Silbermedaille dotiert und wird von der Firma Albemarle gestiftet.
Prof. Dr. Barbara Albert, ehemalige GDCh-Präsidentin, überreichte den Preis in dieser Woche im Rahmen des GDCh-Wissenschaftsforums Chemie in Aachen, das als wichtigster Chemiekongress im deutschsprachigen Raum gilt. Benannt ist der Preis nach dem Entdecker des Elements Lithiums, Johann August Arfvedson, und dem Pionier der lithiumorganischen Chemie, Wilhelm Schlenk.
Es ist die dritte Ehrung für Martin Winter in diesem Jahr. Im Januar hatte er bereits den Forschungspreis der WWU 2018 erhalten, und im vergangenen Monat war er mit der Faraday-Medaille 2019 der Royal Society of Chemistry ausgezeichnet worden.
Martin Winter hat die Batterieforschung, insbesondere die Lithium-Ionen-Technologie, in den vergangenen 25 Jahren maßgeblich bestimmt und weiterentwickelt. Dazu zählen unter anderem seine Pionierarbeiten zu Elektrolytadditiven, fluorierten Lösungsmitteln und Additiven, Lithiumspeicherlegierungen, Lithiummetall-Anoden, Dual-Ionen-Batterien und deren Charakterisierung über die Entwicklung und Anwendung neuer Analyse- und Charakterisierungstechniken.
Er ist unter anderem Sprecher der Batterie-Initiative „Batterie 2020“ und des Beirats Batterieforschung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, Leiter des Kompetenzzentrums Batterie (ElektroMobilität NRW), Vorsitzender der International Battery Materials Association (IBA) und Präsident des International Meeting of Lithium Batteries (IMLB). Als wissenschaftlicher Leiter des MEET Batterieforschungszentrums der WWU und als Gründungsdirektor des Helmholtz-Instituts Münster vom Forschungszentrum Jülich hat er Münster zu einem wichtigen Zentrum der Batterieforschung in Deutschland gemacht.