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Münster (upm)
Bundesforschungsministerin Anja Karliczek gratuliert Prof. Dr. Martin Winter, dem wissenschaftlichen Leiter des MEET Batterieforschungszentrums der Universität Münster<address>© BMBF/Hans-Joachim Rickel</address>
Bundesforschungsministerin Anja Karliczek gratuliert Prof. Dr. Martin Winter, dem wissenschaftlichen Leiter des MEET Batterieforschungszentrums der Universität Münster
© BMBF/Hans-Joachim Rickel

Standortwettbewerb: Batteriezellen-Forschungsfertigung kommt nach Münster

Bundesforschungsministerium gibt Entscheidung bekannt / Bund und Land investieren rund 700 Millionen Euro

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat heute (28. Juni) bekanntgegeben, dass die Wahl für den Standort der geplanten „Forschungsfertigung Batteriezelle“ auf Münster gefallen ist. In einem aufwendigen deutschlandweiten Wettbewerb hat sich das Land Nordrhein-Westfalen (NRW) mit Münster als Standort gegen fünf Mitbewerber durchgesetzt. Die Forschungsfertigung gilt als Wegbereiter, um Deutschland im internationalen Wettbewerb um Marktanteile im Bereich elektrochemischer Speichertechnologien zu positionieren.

Der Antrag für den Standort Münster wurde mit Unterstützung des nordrhein-westfälischen Ministeriums für Kultur und Wissenschaft beziehungsweise Wirtschaft und Energie und unter Federführung des MEET Batterieforschungszentrums der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) gemeinsam mit dem PEM-Institut der RWTH Aachen und dem Forschungszentrum Jülich (mit dem Helmholtz-Institut Münster) auf den Weg gebracht. Die Förderung des BMBF beläuft sich auf etwa 500 Millionen Euro für den Aufbau. Die NRW-Landesregierung wird zusätzlich mehr als 200 Millionen Euro beisteuern.

Mit der Forschungsfertigung soll ein Rahmen geschaffen werden, in dem Materialien, Zellkonzepte, Produktionsprozesse und zugehörige Maschinen entwickelt, getestet und optimiert werden. Auf diese Weise soll der nachhaltige Einstieg Deutschlands in eine eigene Produktion großer Batteriezellen in Serie geebnet werden. Bundesforschungsministerin Anja Karliczek betonte, dass die Batteriefabrik 2022 ihren Betrieb aufnehmen soll.

„Dies ist ein überragender Erfolg für die Batterieforschung in Münster. Das Votum für Münster zeigt, dass es uns in den vergangenen Jahren gelungen ist, rund um das MEET herausragende Forschungsbedingungen zu schaffen. Wir gratulieren Martin Winter und freuen uns auf die anstehenden Herausforderungen“, betonte Prof. Dr. Johannes Wessels, Rektor der WWU.

Auch bei den Partnern des Antrags-Konsortiums ist die Freude groß. „Eine Serienproduktion von großen Batteriezellen in Deutschland stellt ein bislang noch fehlendes Element in wichtigen Wertschöpfungsketten dar, die Anwendungen mit Energiespeicherung beinhalten – wie die Elektromobilität“, sagte Prof. Dr. Achim Kampker von der RWTH Aachen, der den Antrag mit Prof. Dr. Günther Schuh unterstützt hat. „Mit der Forschungsfertigung bauen wir die dafür nötige Technologiekompetenz auf.“ Dass dieser wichtige Schritt in NRW stattfinden wird, bewertet Prof. Dr. Harald Bolt vom Forschungszentrum Jülich als einen großen Erfolg für das Land. „Die Forschungsfertigung Batterie ist genau der richtige Schritt, um die Forschungskraft von NRW von den Grundlagen bis zur Batteriezelle in Innovationen für die Produktion von Batteriezellen umzumünzen.“

Tatsächlich kann es auch direkt losgehen. In Abstimmung mit der Stadt Münster und der Wirtschaftsförderung Münster wurde ein Grundstück im Hansa-Business-Park in Münster als Standort der Forschungsfertigung ausgewählt. Der Standort bietet mit seiner Anbindung an die Autobahn 1, den Bahngüterverkehr und den Dortmund-Ems-Kanal optimale Voraussetzungen für das Großprojekt. Mit der Planung und dem Bau des Gebäudes wollen die Partner unmittelbar nach der Zusage beginnen.

„Die Zusage ist ein Gewinn für unseren starken Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Münster", unterstrich Oberbürgermeister Markus Lewe. "Mit der bereits vorhandenen hohen Expertise entwickeln wir uns zum Hotspot der Batterieforschung in Deutschland. Glückwunsch an Prof. Dr. Martin Winter und das MEET der Universität Münster sowie alle Beteiligten. Auf Grundlage der Allianz für Wissenschaft, in der führende Köpfe der Stadt, Wissenschaft und Wirtschaft eng verzahnt agieren, werden wir langfristig in dieses Kompetenzfeld investieren und davon profitieren.“

Für die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft seien alle Weichen gestellt, ergänzte der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Münster GmbH, Dr. Thomas Robbers. „Ich gehe von einer hohen Wertschöpfung für die münsterische Wirtschaft aus. Mit der weiteren Stärkung des Kompetenzfelds Batterieforschung werden hochspezialisierte Firmen an unseren Standort kommen beziehungsweise sich aus dem wissenschaftlichen Umfeld heraus generieren. Bei ihrer Entwicklung werden wir sie professionell in allen Belangen unterstützen.

Die Fraunhofer-Gesellschaft, die auch die Ausschreibung organisiert hat, wird die Forschungsfertigung koordinieren. Dabei werden nicht nur die Kompetenzen der in NRW ansässigen Einrichtungen, der RWTH Aachen, dem Forschungszentrum Jülich, dem MEET Batterieforschungszentrum der WWU und dem Helmholtz-Institut Münster (HI MS), gebündelt. „Wir hatten sehr starke und kompetente Mitbewerber“, sagte Prof. Dr. Martin Winter, wissenschaftlicher Leiter vom MEET und Gründungsdirektor vom HI MS und verantwortlicher Antragsteller. „Die Forschungsfertigung ist ein gemeinsames Projekt, und wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit den herausragenden Batterieforschungseinrichtungen Deutschlands und darüber hinaus. Gemeinsam werden wir die Forschungsfertigung Batteriezelle zu einer Erfolgsstory machen.“

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