Jahrbuch 21 (2010)

Themenschwerpunkt: Machtwechsel in Den Haag
Buchcover

Erschienen 2011 beim Aschendorff Buchverlag, 192 Seiten, kartoniert, ISBN 978-3-402-14204-2, 18,00 Euro

Am 9. Juni 2010 haben die Niederländer ein neues Parlament gewählt. Ebenso wie schon 2003 und 2006 handelte es sich um eine vorgezogene Wahl, die in diesem Fall wegen des Bruchs der Regierungskoalition aus dem christdemokratischen Christen-Democratisch Appèl (CDA), der sozialdemokratischen Partij van de Arbeid (PvdA) und der orthodox-protestantischen ChristenUnie (CU) erforderlich geworden war. Die Wahl des Jahres 2010 führte erneut zu deutlichen Verschiebungen im Parteiensystem und lieferte die Grundlage für eine überaus komplizierte und langwierige Koalitionsbildung. Am Ende dieses Prozesses trat im Herbst 2010 eine von der Partij voor de Vrijheid (PVV) geduldete Minderheitsregierung aus der Volkspartij voor Vrijheid en Democratie (VVD) und dem CDA an. In insgesamt sechs Beiträgen analysieren deutsche und niederländische Autoren in diesem Jahrbuch verschiedene Aspekte der Geschehnisse sowie wichtige Hintergründe. Durch die Ausführungen entsteht im Ergebnis ein fundiertes Bild über die neuesten Wandlungen in der niederländischen Politik.

Weitere Aufsätze beschäftigen sich – wie in jedem Jahrbuch des Zentrums für Niederlande-Studien – mit ausgewählten Themen unter anderem der niederländischen Geschichte, bieten systematische Vergleiche zwischen Deutschland und den Niederlanden oder leisten Beiträge zur Geschichte der deutsch-niederländischen Beziehungen. Auch diesmal umfasst das Jahrbuch darüber hinaus die Präsentation aktueller (Forschungs-)Projekte, einen ausführlichen Überblick über die Aktivitäten des Zentrums für Niederlande-Studien sowie eine Bibliografie deutschsprachiger Literatur über die Niederlande und Flandern.

  • Inhaltsverzeichnis

    Einleitung

    Vom Poldermodell zum Populismus. Die Niederlande als politisches Laboratorium
    Frans Becker

    Acht Jahre Balkenende: Versuch einer historischen Ortsbestimmung
    Alexander van Kessel

    Internationale Reputation versus Parteipolitik
    Johanna Holthausen

    Das Scheitern des Kabinetts Balkenende IV (2007–2010)
    Markus Wilp

    Machtwechsel in Den Haag: Die politischen Geschehnisse des Jahres 2010 im Überblick
    Friso Wielenga

    Die Niederlande und die rechtspopulistische Herausforderung – ein Essay
    Andreas Ross

    »Doe eens normaal, man!«
    Ein Kommentar zur politischen Situation in den Niederlanden

    Beiträge

    Niederländer in Nordamerika seit 1609: ein Aufriss
    Rolf Ulrich Kunze

    Reform oder Kahlschlag? 30 Jahre Hochschulpolitik in den Niederlanden
    Roland Richter

    Zwei ungleiche Nachbarn? Deutschniederländische Geschichtsschreibung zwischen Vergleich, Transfer und Verflechtung
    Peter van Dam

    Die Sarrazin Debatte im Spiegel der niederländischen Presse
    André Krause

    Projekte

    NiederlandeNet – das OnlinePortal über die Niederlande und die deutschniederländischen Beziehungen
    Tim Mäkelburg/Angelika Fliegner
     
    Das landeskundliche Schulprojekt
    Christian Kuck
       
    Studium und Beruf
    Markus Wilp

    Populismus in den Niederlanden: Die Berichterstattung der niederländischen Presse (2001–2011) (Dissertationsprojekt)
    André Krause

    Mijn wijk is mijn thuishaven – Eine Untersuchung zur Geschichte und heutigen Bedeutung der molukkischen Wohnviertel und deren Institutionen für die Integration der Molukker in den Niederlanden (Dissertationsprojekt)
    Frederic Arntz

    Berichte

    Lehre am Zentrum für NiederlandeStudien
    Markus Wilp

    Veröffentlichungen
    Loek Geeraedts

    Veranstaltungen
     Loek Geeraedts

    Literatur

    Buchbesprechung

    Bas Heijne, Moeten wij van elkaar houden? Het populisme ontleed, Amsterdam 2010
    Friso Wielenga

    Dick Pels, Het volk bestaat niet. Leiderschap en populisme in de mediademocratie, Amsterdam 2010
    Friso Wielenga

    Bibliographie

    Bibliografie deutschsprachiger Literatur über Flandern und die Niederlande für das Jahr 2010
    Claudia Jung