Es soll untersucht werden, von wem und wie unter den Bedingungen von Xenokratie in administrativen Kontexten Fremdheit thematisiert und in verschiedenen Handlungsfeldern Fremdheitszuschreibungen vorgenommen wurden; an welchen Kriterien (Sprache, Religion, Abstammung, regionale Herkunft etc.) Fremdheit festgemacht wurde; und welche intersektionalen Verschränkungen dieser Differenzsetzungen besonders typisch waren und in welchem Verhältnis sie zu sozialen Hierarchisierungsprozessen standen.
Wir wollen untersuchen, wie Xenokratie innerhalb lokaler administrativer Handlungskontexte und -räume symbolisch vermittelt und wie xenokratische Administration in den Raum eingeschrieben wurde.
Wir fragen nach der Rolle, die Amtsträger im Prozess der Lokalisierung von Xenokratie durch Administration spielten, und nach ihrer Positionierung als Vermittler zwischen den Beherrschten und (fremden) Herrscher:innen. Verbunden damit ist zu klären, in welchem Verhältnis vertikal organisierte Administration zu akephal organisierter steht.
Wir fragen, inwieweit einerseits über xenokratische Administration in bestehende Ordnungsmuster und soziale Grenzziehungen eingegriffen wurde und inwiefern dadurch andererseits Transkulturationsprozesse angestoßen wurden, durch die sich diese Ordnungsmuster nachhaltig veränderten.