Pre-Conference Workshops
Am Dienstag, den 16.09.2025, werden ab 12 Uhr Pre-Conference-Workshops stattfinden, die bei Anmeldung zum dvs-Hochschultag zusätzlich ausgewählt werden können.
Es werden folgende Pre-Conference-Workshops angeboten:
Das „Competing Values Framework“
Leitung: Dr. Sebastian Brückner (Universität Münster); Dauer: 3 Stunden
Das „Competing Values Framework“ – Ein modernes Führungsmodell und dessen Bedeutung im Kontext Mentaler Gesundheit in der Sportwissenschaft
Sportwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler agieren im Rahmen ihrer täglichen Arbeit in zunehmend komplexeren Umfeldern und Kontexten. Dies gilt unabhängig von spezifischen Karriere-Stufen und -Wegen in allen Teildisziplinen der Sportwissenschaft. Aus Sicht der Sportpsychologie bietet eine Reflexion des eigenen Settings aus Sicht moderner Führungsmodelle wertvolle Impulse zur Verbesserung Mentaler Gesundheit. Das eigene Handeln kann hier nachhaltig verbessert werden, sowohl was die Selbstführung, z.B. Umgang mit Stress, aber auch die Führungskompetenz bezogen auf das berufliche Umfeld betrifft. Das Competing Values Framework (CVF; Lawrence et al., 2009), erweitert um Charismatische Führung (Bastardoz, 2020) bietet hier einen theoretisch fundierten, und in der Praxis erprobten (https://www.uni-muenster.de/Sportwissenschaft/Sportpsychologie/ueber-uns/CULTurn.html) Ansatz zur Verbesserung der Mentalen Gesundheit. Im Rahmen des Workshops werden nachhaltige Führungsansätze sowie konkrete Führungsverhalten erarbeitet, welche die Teilnehmenden in ihren eigenen beruflichen Kontext übertragen können.Referent: Dr. Sebastian Brückner ist seit mehr als 15 Jahren in der angewandten Sportpsychologie tätig. Nach seiner Promotion an der University of Tennessee 2006 – eine qualitative Analyse der Erfahrungen deutscher Olympiateilnehmer – folgte eine intensive Praxisphase der Betreuung von Bundeskaderathlet*innen insbesondere zum Thema „Duale Karriere“ und Weiterentwicklung von mentalen Trainingsansätzen gemeinsam mit Bundestrainer*innen am Olympiastützpunkt Saarbrücken. Im Rahmen seiner freiberuflichen Tätigkeit und Führungscoaching stehen vor allem die Themen Selbstregulation und Selbstbestimmung aber auch Achtsamkeits- und Akzeptanzbasierte Ansätze im Mittelpunkt.
Effiziente Leistungsdiagnostik der Zukunft
Leitung: PREDIMO - Janina Viets und Dr. Maarten van den Heuvel
Dauer: 3 StundenIn diesem Workshop werden zentrale Aspekte der digitalen Bewegungs- und Belastungsanalyse behandelt. Ziel ist es, ein grundlegendes Verständnis für neue Methoden zu schaffen, die helfen, biomechanische Zeitreihendaten zu strukturieren und effizient nutzbar zu machen. Die praktische Anwendung dieser Möglichkeiten in der Wissenschaft wird anhand konkreter Beispiele veranschaulicht. Die Teilnehmer:innen lernen, wie Computer MyoGraphie genutzt wird, um Techniken zu optimieren und Verletzungen vorzubeugen. Im Fokus stehen unter anderem Themen wie Asymmetrien sowie die Erstellung spezifischer automatisierter Scorings, beispielsweise dem LESS-Score (Landing Error Scoring System). Diese Ansätze verdeutlichen neue, schnelle, benutzerfreundliche und objektive Methoden.
Zielgruppe: Der Workshop richtet sich an alle Wissenschaftler:innen, die im Bereich Prävention, Ergonomie, Leistungs- und Spitzensport forschen oder in der Praxis tätig sind. Ebenso sind Trainer:innen und Übungsleiter:innen herzlich willkommen.
Respektvolle Lehre im Blick – Wertvoll Lehre gestalten
Leitung: Thomas Lammers (Regionalkoordinator PSG StadtSportBund Münster); Dauer: 4 Stunden
Aus der Sportvereinsperspektive gibt es vielfältige Möglichkeiten, Sportler:innen und Trainier:innen für das Thema „Gewaltprävention“ zu sensibilisieren und aufzuklären. Gemeinsam mit den Teilnehmer:innen versuchen wir der Frage nachzugehen, wie ein Transfer dieser Methoden in die Lehre gelingen kann.Sportpatenseminar und -projekt
Leitung: Dr. Marie Ghanbari (Universität Münster); Dauer: 2 Stunden
Das Sportpatenseminar und -projekt verbindet innovative Hochschulbildung mit gesellschaftlicher Verantwortung. Im Rahmen eines interdisziplinären Ansatzes werden Studierende praxisnah in Empathie, sozialer Kompetenz und globaler Kompetenz geschult. Sie übernehmen ein 1:1-Mentoring für Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichen Entwicklungsbedingungen und fördern deren motorische, soziale und emotionale Fähigkeiten durch sportliche Aktivitäten.
Der Workshop bietet Einblicke in die Struktur und Umsetzung des Projekts sowie in die Theorie-Praxis-Verknüpfung, wie z. B. die Anwendung der SWOT-Analyse auf die Persönlichkeitsentwicklung. Zudem wird gezeigt, wie die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (Quality Education, Good Health and Wellbeing) integrativ umgesetzt werden.
Teilnehmende erhalten konkrete Anregungen, wie sie dieses Modell auf ihre eigene Institution übertragen können, und diskutieren gemeinsam, wie Bildungsgerechtigkeit und nachhaltige Entwicklungsprozesse gestärkt werden können.Sport ist gesund!- Eminenz- oder evidenzbasiert?
Leitung: Prof. Klaus Völker (Universität Münster); Dauer: 3 Stunden
Im Rahmen des Workshops sollen einige auf den ersten Blick einfache, beim genauen Hinsehen jedoch hoch komplexe Fragen erörtert werden:
Was versteht man unter Gesundheit auch aus sportwissenschaftlicher Perspektive? Wie lässt sich Gesundheit operationalisieren, um damit statistische Aussagen machen zu können und welche Daten auf welchen Evidenzniveau liegen vor? Erlauben die Daten Rückschlüsse auf Kausalitätszusammenhänge oder existieren eventuell sogar Modellvorstellungen von den Wirkzusammenhängen?
Mit den Teilnehmenden sollen zentrale Aspekte herausgearbeitet werden, um sie dann mit dem aktuellen wissenschaftlichen Wissenstand abzugleichen. Die Reflexionen sollen münden in die Vorstellung der aktuell diskutierten Modellvorstellung der Wirkzusammenhänge.Referent: Professor Dr. Dr. Klaus Völker war bis 2014 Direktor des Instituts für Sportmedizin am Universitätsklinikum Münster, bis 2016 Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP), Vorstandsmitglied des Westfälischen Sportärztebundes sowie langjähriger Vorsitzender des Ausschusses Sport pro Gesundheit des Landessportbundes NRW.
Nach seinem Sportlehrerstudium und dem Medizinstudium in Köln war er Dozent für Schwimmsport und Assistent am Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin der Deutschen Sporthochschule Köln, wo er promovierte und habilitierte. 1991 wurde er Professor für Sportmedizin in Dortmund, 1997 folgte er einem Ruf an die Universität Münster. Seit 2014 ist er Emeritus und als Seniorprofessor in der Lehre am Institut für Sportwissenschaft der WWU Münster tätig. 2023 verlieh ihm die Universität Münster den Ehrendoktortitel.
Seine Arbeitsschwerpunkte umfassen die Prävention und Therapie von Herzkreislauf-, Stoffwechsel- und Bewegungsapparat-Erkrankungen, die Dosis-Wirkungsbeziehung von Bewegung, molekularbiologische Aspekte von Training sowie Leistungsbeurteilung und Trainingssteuerung im Sport. Ein besonderes Interesse gilt der Bedeutung von Alltagsaktivitäten für die Gesundheit.Im Peer-Coaching zu einem erfolgreichen Drittmittelantrag
Leitung: Dr. Laura Voigt (DSH Köln); Dauer: 3 Stunden
Ziel des Workshops ist es, in einem Peer-Coaching-Ansatz zu erlernen, was einen erfolgreichen Drittmittelantrag kennzeichnet und Klarheit über die inhaltliche Fokussierung der einzelnen Antragsteile zu erhalten. Der Fokus liegt hierbei auf der Erstellung des Arbeitsprogrammes inkl. der Methoden für einen Antrag. Als Orientierung dienen die Vorgaben und Begutachtungskriterien der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Dr. Laura Voigt berichtet von ihren Erfahrungen von der Projektidee über den Schreibprozess bis hin zur Begutachtung.
Im Workshop gibt es Gelegenheit für die Teilnehmenden, einzelne Antragsteile zu einer eigenen Projektidee vorzubereiten und sich in Kleingruppen dazu auszutauschen. Bei Interesse können einzelne Teilnehmende eine Projektidee (inkl. Arbeitsprogramm) in einer 10-minütigen Präsentation der Gesamtgruppe vorstellen und Feedback einholen.
Zielgruppe: fortgeschrittene Doktorand:innen, Postdocs und Juniorprofessor:innenReferentin: Dr. Laura Voigt ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Leistungspsychologie am Psychologischen Institut der Deutschen Sporthochschule Köln. Ihr Forschungsinteresse liegt auf dem Verständnis und der Verbesserung der kognitiven Prozesse, die es Menschen erlauben, unter Druck gute Entscheidungen zu treffen und erfolgreich zu handeln. Ihre Methoden reichen von Laborexperimenten bis hin zu Feldstudien mit spezifischen Zielgruppen (z.B. Sportler:innen, Polizeikräfte, medizinisches Personal). Unlängst hat sie eine Sachbeihilfe mit eigener Stelle zu “The power of simplicity – Simplified information processing during actions to protect performance under pressure” bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft eingeworben.
Recovery & Immunsystem
Leitung: apl. Prof. Dr. Christian Puta (Universität Jena); Dauer: 4 Stunden
Ziel des Workshops ist die Vermittlung von Wissen zur Immunbiologie belastungsinduzierter und infektinduzierter Regulation im Sport. Der Workshop ist in drei Teile gegliedert: I) Belastungsinduzierte und infektinduzierte immunologische Stressregulation; II) Akute Belastungsintoleranz und post exertional malaise bei post-akutem Infektionssyndrom; III) Short break and return to play: Symptome, Tests, Biomarker.Queerer Sport und Wissenschaft
Leitung: Janne Biermann‚ ‚Vielfalt in Bewegung!‘, Dauer: 2,5 Stunden
Kooperation: Queeres Netzwerk Niedersachsen e.V. und LandesSportBund Niedersachsen e.V.Der Workshop zielt darauf ab den Teilnehmenden ein grundlegendes Wissen zu sexueller und
geschlechtlicher Vielfalt im Sport zu vermitteln, sowie neue Perspektiven für die
Sportwissenschaft zu erarbeiten. Für die Teilnahme ist kein queeres Vorwissen nötig.
Zentrale Fragen
- Was bedeuten der Begriffe ‚queer‘ und das Akronym ‚LSBTIQ*‘?
- Welche Erfahrungen machen queere Menschen im Sport? Aktuelle Studienlage
- Wie prägen wissenschaftliche Konzepte von Geschlecht und Körper den Sport? Und wie können neue Perspektiven eingenommen werden?
- Wie kann ich meine eigene Sensibilisierung für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt stärken?
From Lab to Market: How to Transfer Your Research Results into Practice
Leitung: Christin Menke (Universität Münster), Dauer: 2 Stunden
Sprache: EnglischThis workshop focuses on discovering the innovation potential of your research. As a participant, you will be invited to develop new perspectives and to analyze the potential of your research. The aim is to look at your own research from a fresh perspective and explore the application potential of your research topic or research interest.
In this workshop, you will lay the foundations for successful research transfer and discover potential applications in terms of social relevance, technical feasibility, and interdisciplinary synergies. You will work collaboratively in teams - a skill that is in demand both in science and in practice - and receive suggestions for the continuation of your projects.