REBS
Rehabilitativer Einsatz von Bewegungsvorstellungstraining bei Schlaganfallpatient:innen
„Entwicklung und Überprüfung eines Bewegungsvorstellungstrainings in der Rehabilitation nach Schlaganfall“
Vor dem Hintergrund der sich verändernden Altersstruktur gewinnt der Erhalt der Alltags- und Arbeitsfähigkeit in unserer Gesellschaft zunehmend an Bedeutung und fordert wissenschaftlich fundierte und gleichermaßen praktisch orientierte Maßnahmen der Rehabilitativmedizin. Besonders betroffen hiervon sind Schlaganfallpatient:innen. Als innovativer kognitiv-motorisch-orientierter Therapieansatz in der Rehabilitation nach Schlaganfall wird seit einigen Jahren das Mentale Training in Form von Bewegungsvorstellung diskutiert. Mentales Training beschreibt eine sportpsychologische Trainingsform, die von Hans Eberspächer (2012, S. 70) als „das planmäßig wiederholte, bewusste Sich-Vorstellen einer [sportlichen] Handlung ohne deren gleichzeitige praktische Ausführung“ definiert wird. Durch die Verbesserung der Vorstellung eines Bewegungsablaufes soll auch der später tatsächlich ausgeführte Bewegungsablauf verbessert werden. Mentales Training bietet in der Rehabilitation nach Schlaganfall nicht nur die einzigartige Möglichkeit die Anzahl von Bewegungswiederholungen in einer für die Patient:innen autonomen und sicheren Art und Weise ohne unnötige physische Ermüdung zu wiederholen, sondern auch das orts- und zeitunabhängige Üben einer motorischen Aufgabe. Dazu zählen etwa das Greifen einer Tasse, das Umblättern einer Buchseite oder Gehbewegungen. So lässt sich das Mentale Training nach therapeutischer Einführung auch zu Hause durchführen und bedeutet, dass sich „der Theorieumfang erhöhen [lässt], ohne dass höhere Kosten oder gesundheitliche Risiken für die Patient:innen entstehen“ (Zentgraf, Naumann & Lorey, 2011; S. 165). Mentales Training ermöglicht zudem die Ausführung von motorischen Aufgaben, wenn die physische Umsetzung (noch) zu komplex ist.
Zielsetzung des Projekts ist die Entwicklung und Überprüfung der Effektivität und Praktikabilität eines sportpsychologischen Bewegungsvorstellungstrainings (BVT) bei rehabilitierenden Schlaganfallpatient:innen hinsichtlich Verbesserung der subjektiven (motorischen) Beeinträchtigungen, Wohlbefinden, Alltagskompetenz und Arbeitsfähigkeit. Zudem sind Mechanismen von Interesse, die die Aufrechterhaltung des Bewegungsvorstellungstraining auch nach der Interventionsmaßnahme begünstigen.
Auf Basis der Forschungsergebnisse sollen konkrete Empfehlungen für die Einbettung von Bewegungsvorstellungstraining (BVT) in der Rehabilitation – auch in Kombination mit ergo- und physiotherapeutischen Verfahren – generiert werden.
Forschungsteam:
Prof. Dr. Claudia Voelcker-Rehage
Dr. Nils Pixa
Förderzeitraum:
August 2022 – August 2024
Förderer:
Deutsche Rentenversicherung Bund (DRV)
Kooperationsklinik: MEDICLIN Hedon Klinik Lingen
Kontakt: Dr. Nils Pixa